Bedingungsloses Grundeinkommen fordern

Grundsätzlich hört sich die Idee eines „bedingungslosen“ Grundeinkommens ja ganz gut und richtig an: Da es nicht mehr genug Arbeit für alle gibt (was unfair denjenigen gegenüber ist, die gerne arbeiten wollen, aber nicht „können“), sollte grundsätzlich jeder Bürger einen fixen monatlichen Betrag erhalten (über die Höhe streiten sich die ExpertInnen). Alle so genannten sozialen Transferleistungen könnten dann abegschafft werden. Hartz IV-Empfänger gäbe es nicht mehr … und damit niemanden, der sich für seinen Lebensunterhalt erniedrigen muss.

Gesamtgesellschaftlich bekäme Arbeit damit eine ganz andere Bedeutung: Nur noch die, die wirklich wollen, würden nur noch die Arbeit machen, die sie wirklich machen wollen – bzw. die so gut bezahlt ist, dass sie sie machen wollen. Auf einmal – so könnte man sich vorstellen – wäre Putzfrau oder Müllabfuhr ein gut bezahlter Job, denn sonst würde ihn niemand mehr machen. Andere würden sich vielleicht „freiwillig“ der Forschung oder sozialen Tätigkeiten widmen – auch wenn das bedeutet, dass sie nicht mehr haben, als ihr Grundeinkommen.  Also kurz und gut: Es würde sich einiges ändern in unserem Ländle. Und man könnte sich vorstellen, dass sich einiges zu einem Besseren wenden könnte.

Die Frage ist allein: Können wir uns so ein bedingungsloses Grundeinkommen überhaupt leisten? Die Verfechter der Theorie sagen ja – wenn man das komplizierte Steuersystem vereinfacht (und damit Büroratie einspart), Subventionen streicht und nur noch eine Mehrwertsteuer einsetzt. Darüber lässt sich natürlich trefflich streiten. Genauso wie über den Vorschlag von Susanne Wiest aus Greifswald, die eine Onlinepetition an den Deutschen Bundestag eingereicht hat, in der sie für ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1.500 Euro für Erwachsene und 1.000 Euro für Kinder eintritt. Die Finanzierung soll über eine erhöhte Mehrwertsteuer erfolgen.

Doch bei all den ungeklärten „Detailfragen“ ist es doch beachtlich, dass bereits rund 4.600 Menschen (Stand 26. Januar 2009) unterzeichnet haben! Auch die rege Diskussion im angeschlossenen Forum zeigt, dass das Thema anscheinend – vielleicht auch aufgrund der Finanzkrise und den Milliarden, die nun ausgegeben werden müssen – wieder mehr in die öffentliche Debatte rückt. Also: Wer an dem Thema interessiert ist, kann sich hier ein Bild verschaffen – und wer bereits überzeugt ist, dass ein bedingungsloses Grundeinkommen die optimale Sache wäre, kann natürlich auch gleich die Petition unterzeichnen.

Weitere Infos zum Thema Grundeinkommen gibt es übrigens hier: www.grundeinkommen.de

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