Ackermann kriegt Lobby-Preis und streitet alles ab

Die Organisation LobbyControl hat gestern ihren Negativ-Preis – die Lobbykratie-Medaille – an Josef Ackermann von der Deutschen Bank verliehen. Leider war er nicht anwesend. Aber er hat schriftlich geantwortet. Und diese Antwort ist lesenswert: Zunächst streitet er ab, dass die Deutsche Bank irgendwelchen Einfluss auf die Entscheidung zum Schuldenschnitt Griechenlands gehabt hätte – nur um im Satz darauf zu schreiben, dass Lobby-Arbeit von Aktienunternehmen schließlich vom Grundgesetz eingefordert würde. Aber – so der Brief – die Deutsche Bank hätte auch gar kein gesteigertes Eigeninteresse in diesem Fall von LobbyArbeit gehabt…

Ein paar Sätze weiter brüstet sie sich jedoch damit, dass sie das Versprechen, griechische Staatsanleihen nicht zu verkaufen, 400 Millionen gekostet hätte. Okay, für die Deutsche Bank wohl wirklich ein Klacks – doch infrage steht natürlich nichts desto trotz, wie viele Schuldner der Deutschen Bank griechische Staatsanleihen haben, die Bank also indirekt betroffen wäre.

Das kuriose Schreiben endet mit der Frage, ob „er“ (ich weiß nicht genau, wer von LobbyControl damit gemeint ist) nicht Lust hätte, sich zu einem Kaffee im Guggenheim Museum zu treffen, um sich weiter auszutauschen – rein privat natürlich, keine Angst… Zum Brief…