Diese Zahlen sind unglaublich: 20 Milliarden Euro Kosten entstehen in Deutschland jedes Jahr wegen Krankheiten durch schweres Übergewicht. Grund ist auch die massive Werbung der Lebensmittelindustrie für Süßigkeiten.
700 Millionen gibt die Lebensmittelindustrie dafür jedes Jahr aus. Das führt unter anderem dazu, dass mittlerweile in Deutschland 1,9 Millionen Kinder übergewichtig sind. Selbst wenn die Gesundheitsschäden nicht wären – diese Kinder leiden unter psychischen Schäden und einfach einer verminderten Lebensqualität.
Anti-Fettleibigkeitsprogramm gefordert
Ärzte bis hin zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordern deshalb, dass die Staaten die Fettleibigkeitsepidemie bekämpfen und fordern deshalb:
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- Die Beschränkung der an Kinder gerichtetes Marketing
- Extra Steuern auf ungesunde Lebensmittel
- Gezielte Subventionen gesunder Lebensmittel
- Verbindliche Standards für Schulessen
- Programme zur Reduktion von Zucker und Salz in Lebensmitteln
- Verbraucherfreundliche Labels mit Ampelfarben
- Ernährungsbildung und Bewegungsförderung
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Was Staaten gegen Fettleibigkeit tun
Bis auf den letzten Punkt haben die meisten Staaten mit dem Problem der Fettleibigkeitsepidemie laut Foodwatch noch kaum etwas umgesetzt. Warum? Weil die Lebensmittelindustrie das nicht wünsche – es würde ihre Gewinne ja auch schmälern… Statt dessen machten sie lieber den einzelnen Menschen ein schlechtes Gewissen und täten so, als ob das nur an ihrer mangelnden Disziplin läge…
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Aktion: Fettleibigkeitsepidemie stoppen
Doch Foodwatch hat nun eine Aktion für den Stopp der Fettleibigkeitesepidemie gestartet. Der Grund: Dieses Jahr soll das sogenannte Präventionsgesetz erlassen werden. Und die Frage ist, ob die oben genannten Punkte dabei berücksichtigt werden oder nicht.
Mitmachen könnt ihr einfach, indem ihr über das vorbereitete Formular eine E-Mail an den Gesundheitsausschuss im Bundestag schickt.
[button type=“qd_button btn_middle“ url=https://www.foodwatch.org/de/informieren/kinderernaehrung/e-mail-aktion-uebergewicht/#1″“ target=“on“ button_color_fon=“#339999″ ]Aktion Fettleibigkeit stoppen[/button]
Klar, Kinder sind super Kunden. Vor allem, weil in Kindernahrungsmitteln häufig deutlich mehr Zucker drin ist, und sei es getarnt als „Süße nur aus Früchten“. Doch die Eltern beginnen auch schon im Babyalter, diese Dinge fleißig zu kaufen und ignorieren dabei, dass ein Stück Apfel für die Motorik als auch das Essenlernen und den Umgang mit Nahrungsmitteln tausendmal besser ist als irgendwelche Quetschobsttütchen. Dass ein Stück Brotrinde zum Kauenlernen vielleicht mehr Sauerei macht, aber keine Vorstufe zu fettigen Erdnussflips ist wie die beliebten „Dinkelpops“.
Eltern sitzen auch selbst auf dem Spielplatz und teilen sich mit ihren Kleinkindern eine Tüte Chips oder süße Schokohörnchen, weil sie nicht mehr in der Lage sind, sich und ihre Familien gesund zu ernähren…
Eltern bringen ihren Kindern also auch schon frühzeitig bei, auf die Werbeversprechen zu hören. Und vor allem sind sie es, die die Süßigkeiten für ihre Kinder aus eigener Tasche bezahlen. Und wenn dann noch SuperRTL oder sowas geguckt wird, werden sie schön weiter berieselt mit der passenden Werbung…
Besonder kritisch zu betrachten ist, dass die Werbung vor allem an jene potenzielle Kunden gerichtet ist, die sich relativ einfach manipulieren lassen: Kinder.
Kinder sind darauf angewiesen, dass zu glauben, was Erwachsene sagen – schließlich können sie es nicht mit einen schon bestehenden Wissen abgleichen. Wenn die Frau in der Werbung behauptet, die Milchschnitte ist gesund, dann wird das wohl so sein. Schmecken tut sie ja eindeutig. Diese Fokussierung auf Kinder ist fahrlässig, denn Kinder bilden ihren Geschmack primär in ihrer Kindeheitsentwicklung aus. Wenn sie hauptsächlich nur mit süßen Sachen und Fertiggerichten ernährt werden, wirkt sich das in gravierenden Maße auf ihr späteres Essverhalten aus….