In unserer Podcast-Reihe nehmen wir uns jedes Mal einen Begriff vor, der uns aktuell beschäftigt. Dieses Mal geht es um das Wort „Dystopie“.
Ist es nicht seltsam, dass es so viele negative Erzählungen von der Zukunft gibt und nur so wenig positive? Mehr Dystopien als Utopien? In der Kunst, der Literatur, in Filmen, aber auch in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion? Wir beschreiben uns eine Welt, in der wir eigentlich gar nicht leben wollen. Warum machen wir es nicht umgekehrt? Dystopien sind der hartnäckige Gegenentwurf einer besseren Welt, die unsere Ängste und Unsicherheit verstärken. Dabei wissen wir doch genau, dass uns genau diese im Wege stehen. Uns einschränken und das Vertrauen in die Welt nehmen. Helfen uns Dystopien dabei, Ängste zu verarbeiten oder verstärken sie diese nur?
Wie konnte es so weit kommen, dass Erzählungen von einer schlimmen Zukunft gesellschaftlich so eine starke Rolle spielen? Was machen sie mit uns und wie kommen wir aus dem Teufelskreis aus Angst und Dystopien heraus? Wir sprechen über die großen Dystopien der Literatur, aber auch unsere ganz persönlichen Sorgen. Vor allem aber sind wir auf der Suche nach den kleinen und großen positiven Utopien, die selbst in den negativsten Geschichten schlummern.
Wir sind dankbar für dein (konstruktives) Feedback, deine Eindrücke und Gedanken zur Episode und unserem neuen Format.
Ilona und Marek
Buchtipp
Die ermutigende Botschaft von Reinventing Organizations ist bei vielen Lesern in der ganzen Welt auf Resonanz gestoßen. So konnte die Aufmerksamkeit von den Problemen im Management auf die neuen Möglichkeiten der Zusammenarbeit gelenkt werden, die sich heute zeigen. Dieser innovative Ansatz inspiriert tausende Organisationen – Unternehmen und gemeinnützige Initiativen, Schulen und Krankenhäuser – darin, sich zutiefst wirkungsvolleren, seelenvolleren und sinnvolleren Praktiken zuzuwenden.
Frederic Laloux Reinventing Organizations visuell: Ein illustrierter Leitfaden sinnstiftender Formen der Zusammenarbeit Verlag Franz Vahlen GmbH ISBN 9783800652853 171 Seiten 39,80 €
Mit seinem Buch über die erdachte Insel Utopia – ihr Name wurde erst später als ›Utopie‹ zum übergeordneten Gattungsbegriff für fiktive Staats- und Gesellschaftsentwürfe – hat Thomas Morus (1478–1535) einen echten Klassiker der politischen Philosophie geschaffen. Offen bleibt bis heute: Projizierte der Autor nur seine Phantasien in die damals frisch entdeckte Neue Welt, wollte er ein veritables Staatsmodell entwerfen oder gar zu politischen Reformen in England aufrufen? Es kommt auf den Standpunkt an: sei er nun sozialistisch, heidnisch, machtpolitisch, kapitalistisch, reformerisch oder idealstaatlich.
Thomas Morus Utopia Reclam ISBN: 978-3-15-000513-2 192 Seiten 5 €
Es ist das Jahr der „wasserlosen“ Flut: Eine tödliche Pandemie ist über die Menschheit hereingebrochen. Hoch über den Dächern der Stadt leben die wenigen Überlebenden, die Gottesgärtner, bei denen die robuste Toby und die zarte Prostituierte Ren Zuflucht gefunden haben. In ihrem biologisch bepflanzten Garten Eden kämpfen sie ums Überleben in einer Welt, die unter der Herrschaft verantwortungsloser Großkonzerne zugrunde gegangen ist. Eine Zukunftsvision, die vielleicht weniger fern liegt, als wir gerne glauben möchten.
Margaret Atwood Das Jahr der Flut Piper Verlag GmbH EAN 978-3-492-31341-4 480 Seiten 12,- €
1932 erschien eines der größten utopischen Bücher des 20. Jahrhunderts: ein heimtückisch verführerischer Aufriss unserer Zukunft, in der das Glück verabreicht wird wie eine Droge. Sex und Konsum fegen alle Bedenken hinweg und Reproduktionsfabriken haben das Fortpflanzungsproblem gelöst. Es ist die beste aller Welten – bis einer hinter die Kulissen schaut und einen Abgrund aus Arroganz und Bosheit entdeckt. Endlich erscheint die längst fällige Neuübersetzung von Uda Strätling. Das prophetische Buch, dessen Aktualität jeden Tag aufs neue bewiesen wird, erhält eine sprachlich zeitgemäße Gestalt.
Aldous Huxley Schöne neue Welt S. FISCHER Verlag GmbH ISBN: 978-3-596-95015-7 368 Seiten 19,99 €
»Freiheit bedeutet die Freiheit, zu sagen, daß zwei und zwei vier ist. Gilt dies, ergibt sich alles übrige von selbst.«
Der Klassiker über einen allmächtigen Überwachungsstaat ist und bleibt beklemmend aktuell: Mit 1984 schuf George Orwell eines der einflußreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts.
George Orwell 1984 Ullstein Taschenbuch 978-3548234106 384 Seiten 12,- €
Mary Shelleys apokalyptischer Roman „Der letzte Mensch“ erzählt vom Niedergang der menschlichen Zivilisation im späten 21. Jahrhundert. Ausgelöst durch eine Pestepidemie, die sich in der gesamten Welt ausbreitet, vermindert sich die Bevölkerung trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kontinuierlich. Die unaufhaltsame Katastrophe wird vom Erzähler Lionel Verney anhand seines persönlichen Schicksals dramatisch und sprachgewaltig dargestellt.
Mary W. Shelley Der letzte Mensch BoD – Books on Demand ISBN: 978-3752869842 532 Seiten 22,90 €
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