Feiere deine Fortschritte bei deinem Engagement für eine bessere Welt

Wie du dein Engagement feierst: 10 Tipps, die motivieren

Fühlst du dich manchmal auch entmutigt, weil dir deine Beiträge für eine bessere Welt im Vergleich zu den riesigen Problemen klein und mickrig vorkommen? Mir geht es jedenfalls schon manchmal so. Deshalb hab ich mal einen 10-Punkte-Plan ausgearbeitet, mit dem ich mich in solchen Situationen aus meinem selbst gebaggerten Sinnkrisen-und-Motivationsloch ziehen kann: wie du dein Engagement feierst! Machst du mit?

10 Tipps, wie du dein Engagement feierst

Ich weiß es ja eigentlich schon: Meine kleinen Schritte sind da. Sie bringen was. Und sollten gefeiert werden. Jede noch so kleine Veränderung zählt und so weiter. Aber manchmal – sorry, Leute –, da zweifele ich an meinem eigenen guten Zureden. Deshalb habe ich mich mühsam daran machen, alle meine Schritte zu feiern. Auch die kleinen. Und die Wirkung ist richtig gut:

Wie ich mein Engagement feiere wirkt sich auf mein Durchhaltevermögen, mein Selbstvertrauen, meine Freude an der Sache und damit auch mein Selbstwertgefühl und meine Lebenszufriedenheit aus. Das sind doch schlagkräftige Argumente, oder? Also dann mal ran, denn es ist, wie wenn du einen Baum pflanzt: Auch wenn der Samen klein ist, wächst mit der Zeit ein ganzer Wald heran. Okay, das war jetzt extrem kitschig. Aber ich finde, es stimmt trotzdem ;-).

1. Führe ein Engagement-Tagebuch

Halte täglich oder wöchentlich fest, welche kleinen und großen Schritte du für Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit oder Demokratie gegangen bist. Ich setze mich zum Beispiel am Ende jeder Woche hin und gehe die vergangene Woche durch: was wollte ich machen, was ist mir gelungen? So machst du deine Entwicklung sichtbar. Gib dir selbst eine Auszeichnung deiner Wahl dafür!

2. Setze dir erreichbare Zwischenziele

Definiere konkrete Etappenziele – zum Beispiel einen Monat lang auf tierische Produkte zu verzichten oder dich einmal pro Woche drei Stunden politisch zu engagieren. Vor allem am Anfang ist es viel wichtiger, dass du für dich Erfolgserlebnisse schaffst, anstatt dass du möglichst großartige Ziele formulierst. Setze dir deshalb lieber kleinere Ziele, die du auch wirklich ganz sicher erreichen kannst – auch wenn dein Kind krank wird, du eine Beziehungskrise erlebst oder deine Freundin Liebeskummer hat. Ich setze mir zum Beispiel am Ende jeder Woche ein bis drei Ziele für die kommende Woche. Am Ende feiere ich jedes erreichte Ziel ganz bewusst (siehe Punkt 1).

3. Teile deine Erfolge mit Freundinnen und Freunden

Sprich mit anderen über deine Erfahrungen. Es ist einfach super, wenn ihr gemeinsam eure Erfolge feiern, das motiviert total. Und es ist halb so schlimm, wenn du was nicht so hinbekommen hast, wie du wolltest. Denn du merkst dann, dass es anderen auch mal so geht.

4. Sammle positives Feedback

Notiere dir Rückmeldungen von deiner Familie, deinen Kolleginnen und Kollegen, deinen Nachbarinnen und Nachbarn oder anderen engagierten Leuten, die das wertschätzen, was du tust. Du kannst sie dir zum Beispiel auf Zettel schreiben, in ein Glas mit Schraubverschluss tun, und immer dann einen Zettel ziehen, wenn du mal wieder denkst “Das bringt doch alles nichts!” Das stärkt dich und deine Motivation.

5. Visualisiere deinen Fortschritt

Erstelle eine Liste, ein Poster oder einen digitalen Fortschrittsbalken, der deine Aktivitäten abbildet – etwa in Sachen Klimaschutz, Anti-Rassismus oder Tierschutz. Es gibt eine ganze Community, die sich dem Journaling verschrieben hat. Hier findest du jede Menge Ideen für Visualisierungen. Such einfach mal in der Bildersuche danach (bitte bei Ecosia – der Suchmaschine, die Bäume pflanzt – und nicht bei Google).

6. Blicke regelmäßig zurück

Marek und ich treffen in Workshops laufend auf Menschen, die sich viel zu oft mit ihren Idealen vergleichen und dann frustriert sind, wenn sie dem nicht zu hundert Prozent gerecht werden. Manchmal lassen sie es dann lieber ganz sein, weil sie den Vergleich zu schlimm finden. Doch ich finde, das ist die falsche Blickrichtung. Klar, Ziele sind wichtig (siehe oben). Aber Leistungsdruck nicht. Schau lieber zurück und sei stolz darauf, was du schon alles geschafft hast. Nimm dir zum Beispiel einmal im Monat eine halbe Stunde Zeit, um zu reflektieren, was du schon alles bewirkt hast. Vergleiche dich dabei nicht mit anderen, sondern mit deinem eigenen Startpunkt.

7. Belohne dich für Meilensteine

Wenn du dabei feststellst, dass du ein besonderes Ziel erreicht hast, gönne dir bewusst eine extra Belohnung – zum Beispiel einen Ausflug, ein gutes Buch oder einen Abend mit Menschen, die du besonders gerne magst. Wie du dein Engagement feierst, hängt auch davon ab, was du dir gönnst!

8. Erzähle deine Geschichte

Schreibe einen Blogbeitrag, poste in sozialen Netzwerken oder erzähle in einer Gruppe von Kolleg*innen, Freund*innen, Nachbar*innen oder in deiner Familie von deinem Engagement. Das macht deine Entwicklung für dich und andere sichtbar. Und bestimmt erntest du Anerkennung und Wertschätzung von anderen.

9. Engagiere dich zusammen mit anderen

In einer Gruppe treten Fortschritte oft deutlicher zutage. Ihr könnt euch gemeinsame Ziele stecken oder auch unterschiedliche, das ist gar nicht so wichtig. Wichtig ist, dass ihr Erfolge gemeinsam feiern und euch gegenseitig motiviert. Mein Tipp: Schau dir mal die Infos zu der Idee der „Erfolgsteams“ an – vielleicht hast du ja Lust, selbst so eine Gruppe zu gründen? Die Idee ist eigentlich für den beruflichen Kontext entstanden, aber ich finde, man kann sich ganz hervorragend für unseren Anwendungsbereich adaptieren. Hier findest du einen Erfahrungsbericht mit vielen Tipps: https://www.uni-potsdam.de/fileadmin/projects/gleichstellung/Downloads/Familienfreundliche-Hochschule/Erfolgsteam_Handout.pdf

10. Erinnere dich an deine Motivation

Warum willst du dich eigentlich für eine bessere Welt engagieren? Das ist eine ganz wichtige Frage. Und ich finde es auch extrem hilfreich, hier ehrlich zu sein. Klar klingen altruistische Motive besonders nobel. Aber wenn du einen eher „eigennützigen“ Antrieb hast, wie – sagen wir – „ich will unter netten Leuten sein und Spaß haben“, ist es aus meiner Sicht auch nicht verkehrt. Notiere, warum dir zivilgesellschaftliches Engagement, Nachhaltigkeit oder Gleichstellung wichtig sind. Wenn du deine Motivation im Blick behältst, wird jeder Fortschritt wertvoller und sichtbarer.

Fazit: wie du dein Engagement feierst und dich motivierst

Wir alle können mit kleinen Schritten Großes bewirken – auch wenn es manchmal nicht sofort sichtbar ist. Indem du deine Erfolge bewusst wahrnimmst, feierst und mit anderen teilst, stärkst du nicht nur dein eigenes Durchhaltevermögen, sondern inspirierst auch dein Umfeld.

Ob es dir um Umweltschutz geht, um soziale Gerechtigkeit, Demokratie, Feminismus, Anti-Rassismus oder Tierrechte: Jede deiner Taten zählt. Vergleiche dich dabei nicht mit anderen, sondern würdige deinen eigenen Weg und deine Entwicklung. Gemeinsam mit Freundinnen und Freunden, Kolleginnen und Kollegen oder Nachbarinnen und Nachbarn wird Engagement noch kraftvoller und motivierender. Bleib dir und deinen Zielen treu – und feiere jeden Schritt auf dem Weg zu einer besseren Welt!

ilona

ist freie Jour­na­lis­tin, Publizistin, Projekt­ma­che­rin und Medienaktivistin. Seit über zehn Jahren schreibt sie Bücher, Blogposts, macht Podcasts, gibt Workshops und hält Vorträge. Zudem begleitet und berät sie öko-soziale Organisationen, Gemeinschaften, Künstler:innen, Kreative und Aktivist:innen bei der ganzheitlichen und nachhaltigen Planung und Kommunikation ihrer Projekte und Bücher.

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