Wohnen, ein Menschenrecht? Ja, denn hier scheint das vielleicht eine Selbstverständlichkeit zu sein, dass niemand ohne wirklich triftige Gründe aus seiner Wohnung, seinem Haus, von seinem Grund und Boden vertrieben werden darf. Das ist aber in vielen Teilen der Welt anders.

Vertreibung der Hilfsbedürftigsten…

Die 42. Eilaktion in Sachen Zwangsräumung startet Anmesty International in diesem Jahr nun schon. »Rechtswidrig vertrieben werden dabei immer Menschen, die ohnehin in einer sehr schwierigen Lage sind: Binnenflüchtlinge des verheerenden Erdbebens auf Haiti 2010, mittellose Menschen in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh, PalästinenserInnen im besetzten Westjordanland, Roma in Rumänien, rechtlose NigerianerInnen oder die Ärmsten der Armen in Kenia und Ägypten«, berichtet die Menschenrechtsorganisation.

Umso beeindruckender sei es, wie sich diese Menschen unermüdlich mutig gegen diese mächtigen gesellschaftliche Gruppen – etwa Großgrundbesitzer, Unternehmen oder Regierungen – stellen. »Etwa Suong Sophorn aus Kambodscha, der im September 2011 versucht hat, eine rechtswidrige Zwangsäumung mit friedlichen Mitteln zu verhindern und dabei von Polizisten getreten, geschlagen und schwer verletzt wurde. Die BeduinInnen in al-‚Araqib im Westjordanland bauen ihre Unterkünfte einfach immer wieder auf, wenn diese von Bulldozern der israelischen Armee zerstört werden«, berichtet Amnesty.

menschrecht wohnen

 Selbsthilfe ist gefragt!

Die über 10.000 von Zwangsräumung bedrohten Menschen in N’Djamena (Tschad) hätten gar eine eigene Organisation ins Leben gerufen, mit dessen Hilfe ihre Vertreibung verhindert werden konnte: das Ambatta-Komitee. Und natürlich macht sich auch Amnesty für das Recht auf Wohnen unter anderem mit den so genannten »Urgent Actions« stark. Allein in den Monaten August und September 2011 hat die Organisation 14 solcher Appellbrief-Aktionen gestartet. Weitere Infos findet ihr unter www.amnesty.de/wohnen.

Außerdem hat sich Amnesty eine – wie immer – medial perfekte Kampagnen-Idee zum Mitmachen ausgedacht: Wer den Online-Appell unterschreibt, wird mit seinem Namen Teil einer Interaktiven Wort-Grafik zum Thema »Wohnen«: Aus den Namen werden Häuser gebildet – derzeit gibt es 10 Stück, aber das werden sicherlich noch mehr. Mitmachen kann man unter www.amnesty.de/Mit-Menschenrechten-gegen-Armut/Wohnen-In-Wuerde

Danke an Dieter Schütz für das Bild (via pixelio)