Kaum dringen Nachrichten nach Birma durch – kaum kommen welche hinaus. Da ist dieser Roman des holländischen Journalisten Karel G. van Loon für alle eine empfehlenswerte Lektüre, die das Leben in dem – von der Militärdiktatur geschüttelten – Land näher kennen lernen möchten.

Es erzählt die Geschichte von Min Thein, einem Rechtsanwalt und halben Karen (mütterlicherseits) – also Mitglied einer christlichen Minderheit, die mit Argwohn betrachtet wird.

Viel mehr will ich an dieser Stelle gar nicht von der Geschichte verraten. Nur noch, dass die zarten Einführungen in buddhistische Denkweisen ebenfalls sehr interessant sind – vor allem, weil der Protagonist Min Thein sowohl im Christentum als auch im Buddhismus zuhause ist und so Vergleiche etc. ziehen kann.

Der Autor und Journalist Karel G. van Loon verbrachte im Auftrag der niederländischen Organisation Stichting Vluchteling (Stiftung Flüchtling) drei Monate in Thailand und besuchte dort birmanische Flüchtlingslager. Er war der erste von einer Reihe von Autoren, die die Organisation in Flüchtlingslager schickte, damit sie darüber berichten und so das Schicksal der Menschen dort veröffentlichen.

Denn, so van Loons: „Obwohl die reichen nördlichen Länder sich am meisten über Flüchtlingsströme beklagen, werden mehr als 95 Prozent aller Flüchtlinge dieser Welt in der eigenen Region aufgenommen. Sie werden innerhalb der eigenen Landesgrenzen umhergetrieben oder stranden in einem Flüchtlingslager in einem Nachbarland – so wie die Birmanen in Thailand“.

Es gibt eine Hardcover-Ausgabe des Titels, die im Kiepenheuer Verlag erschienen ist (ISBN 3-378-00659-5) sowie eine Taschenbuch-Ausgabe vom aufbau Verlag (ISBN 3-7466-2235-4) für 7,95 Euro.