Na, da haben wir den Salat… Das Jahr ist gerade mal ein paar tage alt und schon gibt es einen neuen Lebensmittelskandal. Schuld ist ein Futtermittelhersteller in Schleswig-Holstein, der technische (!) Mischfettsäure ins Futter gegeben hatte. Die Folge: Über 1000 Höfe in Niedersachsen wurden bereits gesperrt, 8000 Legehennen in NRW getötet. Auch wenn die Werte noch nicht drastisch sein sollen, so macht sich einmal wieder die Angst breit – denn niemand weiß, wo überall  in Deutschland das verseuchte Fleisch herum geistert.

Da war doch schon häufiger was mit Dioxin… Der beaknnteste Fall liegt eine Weile zurück. Wikipedia schreibt dazu:  „Der Dioxinskandal um das Industrieunternehmen Boehringer hatte seinen Ursprung in Billbrook: Boehringer betrieb an der Andreas-Meyer-Straße an der Grenze zu Moorfleet ein Herbizidwerk, dessen Dioxinausstoß viele Arbeiter erkranken ließ. 1984 musste die Fabrik geschlossen werden. Das Gelände wurde bis in 1990er Jahre hinein saniert, was jedoch zu keiner nennenswerten Entlastung des Bodens führte, so dass seit 1994 der Bereich weiträumig durch metertiefe Spundwände von der Umgegend abgetrennt wurde.

Scheint also ein ein ziemlich übles Zeug zu sein. Es entsteht „… als Nebenprodukte bei der Herstellung chlororganischer Chemikalien oder bei Verbrennungsreaktionen.“ Doch wie gelangt so ein Teufelszeug in das Tierfutter? Das versuchen nun Experten nachzuvollziehen. Die meisten örtlichen Erzeuger wollen sich jedoch zu dieser Frage nicht äußern, denn sie fürchten um ihre Einnahmen. Klar, ist doch ein verständlicher Grund, oder? Immerhin weiß man, dass die betroffenen Höfe Eier und Fleisch nach Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Sachsen und Brandenburg geliefert haben…

Der Verbraucher am Ende der „Fresskette“ hat nun das Nachsehen, denn dem Fleisch sieht man die Kontamination ja nicht an. Nach einiger Zeit wird man diesen – wie auch alle vorherigen Lebensmittelskandale – wieder vergessen haben. Doch auch wenn immer betont wird, das sich der Verbraucher, aufgrund der niedrigen Werte beim aktuellen Fall keine Sorgen machen soll, so wäre dieser Fall wieder einmal geeignet, ganz generell über unsere  Lebensmittelproduktion nachzudenken, genau genommen über die Art, wie wir mit unseren Mitgeschöpfen den Tieren umgehen. Denn nur dann, wenn irgend wo was hoch kocht, machen wir uns kurzfristig Gedanken. Doch die teils katastrophalen Bedingungen in der Tierhaltung, den Schlachtbetrieben und generell bei den Lebensmittelerzeugern, bedürften dringend der kritischen Betrachtung.

Da ist ein Skandal wie dieser nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Das meiste bleibt ohnehin unbekannt und unerwähnt. Ich erinnere mich noch an eine Kampagne die versuchte die Rechte der Tiere ins Grundgesetz aufnehmen zu lassen. Doch bekanntlich habe unsere „Nutztiere“ allein nur das Recht, geboren, gemästet und getötet zu werden. „Erzeuger“ sprechen hier gern von einer „artgerechten“ Haltung. Doch welche Art würde sich ein so trauriges und erbärmliches Leben wünschen? Von Gerechtigkeit mag hier nur der Mensch faseln… das Tier wurde nicht gefragt.