Die Sonne scheint, die Blumen fangen an zu blühen: der Frühling ist da. Wer einen Garten oder Balkon hat, ist wahrscheinlich auch schon mitten in seinen Planungen für das Sähen und Pflanzen von Blumen und vielleicht sogar Gemüse.
Jedenfalls macht es unglaublich viel Spaß, wenn man die ersten Pflanzenköpfchen, -knospen und -blüten begrüßen kann. Man beginnt, sich zu fragen, was diese und jene Pflanze eigentlich ist … und welche Geschichte und Eigenschaften sie hat. Dabei sollten wir uns bewusst machen, wie kostbar diese Lebewesen sind. Jeden Tag verschwinden nämlich etwa 150 Tier- und Pflanzenarten spurlos von der Erdoberfläche. Andere, unerwünschte, gentechnisch veränderte Pflanzen kommen dazu. Um gentechnisch verändertes Saatgur in Deutschland zu verhindern, gibt es nun eine Online-Petition.
Erst Mitte März hatte sich der Bundesrat – nicht zuletzt aufgrund heftiger Proteste aus den Lagern der Gentechnik-Gegner – dafür entschieden, die bisherige Nulltoleranz für gentechnisch kontminiertes Saatgut durch eine technische Lösung zu ersetzen, mehrheitlich abzulehnen, schrieb das Aktionsnetzwerk Campact in seiner Pressemitteilung vom 18. März. Nun fordern über 300.000 Bürgerinnen und Bürger und rund 300 Organisationen mit mehr als 25 Millionen Mitgliedern in ganz Europa in einer gemeinsamen Petition ein verbindliches Reinheitsgebot für Saatgut, berichtet die Organisation Save our Seeds (saveourseeds.org). Kanpp 9000 Stimmen sind bereits zusammen gekommen.
Doch geht es natürlich auch darum, traditionsreiches Saatgut zu erhalten. Auch hier gibt es mehrere Initiativen und Organisationen, die sich diesem Thema verschrieben haben. Zum Beispiel der Verein Dreschflegel, bei dem man nicht nur Online biologisches Saatgut kaufen kann, sondern dessen Schaugarten man auch besichtigen kann. Auch beim Demeter-Hof kann man entsprechendes Saatgut online bestellen. Sicherlich gibt es noch einige Quellen mehr im Internet und auch die „normalen“ Gärtnerei-Verkaufsstellen bieten mittlerweile Bio-Saatgut an (wenn auch in der Regel keine ausgefallen Sorten, wie sie etwa bei Dreschflegel zu finden sind).
Noch schöner ist es sicherlich, wenn man sein eigenes Saatgut gewinnt. Ich selbst habe das noch nie gemacht – aber ich denke, das müsste einen noch viel stolzer zurück lassen, als wenn man es „nur“ schafft, gesunde Blumen und Gemüse zu ziehen. Wer sich in das Thema genauer einarbeiten will, dem wird vielfach das Buch Handbuch Samengärtnerei“ empfohlen. Und auch die Plattform selbstversorger.de liefert eine Anleitung wie man Samen sammelt, reinigt und aufbewahrt (inklusive einem PDF mit einer Schablone für das Basteln von Samentütchen).
Also, wenn ihr noch nicht schon ausgesäht habt, überlegt euch noch mal, welches Saatgut ihr verwenden wollt und welche Pflanzen ihr vermehren möchtet – und vergesst nicht, die Petition zu unterschreiben, damit auch noch unsere Kinder und Enkel vor den oben genannten Alternativen stehen ;-).
Bildquelle: Peter Freitag, pixelio.de
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