Jetzt ist es raus. Alljährlich vergibt der Verein FoeBuD e.V. mit seinem BigBrotherAward den Überwachungs-Oskar an Unternehmen, Organisationen und Politiker, die durch ihre ausufernde Kontrolle, Manipulation und Überwachung die Privatsphäre der Bundesbürger verletzen.

Die Jury besteht aus Mitgliedern des Vereins FoeBuD e.V., des Chaos Computer Clubs, der Deutsche Vereinigung für Datenschutz (DVD), der Humanistischen Union, des Forums InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FIfF), des Fördervereins Informationstechnik und Gesellschaft (FITUG) sowie der Internationalen Liga für Menschenrechte und wählt unter mehreren Hundert Vorschlägen die Spitzenreiter in mehreren Kategorien, darunter „Politik“, „Verbraucherschutz“, „Wirtschaft“ und „Technik“.

Interessant der Hintergedanke, der sich mit dem unrühmlichen Contest verbindet: „Es geht nicht nur um die Persönlichkeitsrechte des Einzelnen, sondern um die Sicherung des demokratischen Rechtsstaates: Ein Mensch, der ständig bespitzelt, registriert, und von speziell auf ihn abgestimmter Werbung gegängelt wird, verändert mit der Zeit sein Verhalten.“, so die Macher auf ihrer Website.

Unter den „Gewinnern“ findet man einige illustre Figuren aus Politik, Wirtschaft und Medien, wie die Behörde für Bildung und Sport der Freien und Hansestadt Hamburg („Einrichtung eines Schülerzentralregisters mit dem (Neben-) Zweck, ausländische Familien ohne Aufenthaltserlaubnis aufzuspüren“), die Deutsche Bahn AG („da sie systematisch anonymes Reisen mit den Mitteln des faktischen Zwangs unmöglich macht“), das Bundesministerium für Finanzen („für die Einführung einer lebenslangen Steuer-Identifikationsnummer“) oder die Bundesjustizministerin Brigitte Zypries („für den Gesetzentwurf zur Vorratsdatenspeicherung“). Weitere Adressaten finden sich auf der Website.

Quellen:
BigBrotherAwards