Eigentlich bin ich kein Zahlenfanatiker, aber sich das Wachstum der Weltbevölkerung anzuschauen, kann durchaus faszinieren! Was mir zum Beispiel gar nicht bewusst war: erst 1930 erreichte die Weltbevölkerung auf 2 Milliarden Menschen. Diesen Oktober – voraussichtlich wird es der 31. sein – werden wir 7 Milliarden Menschen sein.
Das Bevölkerungswachstum boomt
Genauer gesagt: Etwa im Jahr 1800 überschritten die Menschen die Grenze der ersten Milliarden. Dann dauert es ganze 130 Jahre, bis die zweite Milliarde erreicht war. Ab da ging es (im letzten Jahrhundert) rasend schnell. 1960 waren wir 3 Milliarden, 1975 vier Milliarden, 1987 fünf Milliarden und 1999 sechs Milliarden Menschen. Das heißt, dass sich die Zahl der Menschen im 20. Jahrhundert von zirka 1,6 Milliarden auf rund 6,1 Milliarden vergrößert hat!
Heute kommen jede Sekunde fast drei Menschen dazu – das sind etwa 78 Millionen Menschen im Jahr. Bis zum Jahr 2050 werden voraussichtlich 9,3 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Die stärksten Wachstumsraten gibt es mittlerweile in den so genannten Entwicklungsländern. Allerdings – bevor jetzt vielleicht manche den Zeigefinger erheben wollen – sind diese Menschen für die Umwelt auch eine weitaus geringere Belastung als wir hier (im reichen Westen).
Der „Westen“ lebt am intensivsten
Denn nur rund 15 Prozent aller Menschen (oder zirka eine Milliarde) leben so energie- und ressourven-intensiv wie wir hier. Würden alle sieben Milliarden Menschen so leben, dann wäre das so, als würden (mit dem heutigen Stand des durchschnittlichen Ressourcenverbrauchs) etwa 70 Milliarden Menschen auf der Erde leben! 70 Milliarden!
Mit anderen Worten: Wir haben noch Luft und Spielraum, was die Aufnahme neuer Erd-Mitbewohner angeht. Wir brauchen unsere Ellenbogen nicht ausfahren. Was wir aber machen müssen – das führen diese Zahlen meiner Meinung nach eindrücklich vor Augen: Wir müssen von unserer exorbitant ressourcen-verschwendenden Lebensweise weg kommen. Jeder, der meint es reiche aus Öko-Produkte zu kaufen, Elektro-Autos zu fahren und auf Erneuerbare Energien zu setzen, wünscht sich wohl einen Garten Eden herbei, den es nicht geben wird.
Datenquellen:
Ein Teil der Daten stammt aus dem Buch »Die Welt im Jahr 2050« von Laurence C. Smith (DVA Verlag). Ein anderer von der Stiftung Weltbevölkerung. Für das Bild bedanken wir uns bei Klaus Uwe Gerhardt (via pixelio).
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