„Die steigenden Preise auf den Agrarmärkten haben viele Ursachen. Darunter ist aber eine, die uns besonders wütend macht“, schreibt Attac auf seiner Homepage.

Klar, die Rede ist vom vorsätzlichen Profit auf Kosten von Leid und Hunger. Investoren und Banken suchen nach neuen Anlagemöglichkeiten und haben sich schon seit einiger Zeit auf die Rohstoffmärkte gestürzt. Sie erzeugen eine künstliche Nachfrage mit dem Ziel die Ware möglichst teuer wieder verkaufen zu können.

Reiche werden nervös…

Nun wackeln auch noch die Finanzmärkte und die Anleger und Spekulanten werden nervös. Nahrungsmittel dürften da für viele ein sicheres Geschäft zu werden versprechen. Die Deutsche Bank wirbt jedenfalls schon mal auf Bäckertüten – während die Hungerkrise verzweifelte Menschen in Haiti, Bangladesh, Westafrika und anderswo auf die Straße treibt und auch in Deutschland viele Eltern ihre Kinder nicht mehr ausreichend ernähren können:

„Freuen Sie sich über steigende Preise?Alle Welt spricht über Rohstoffe – mit dem Agriculture Euro Fond haben Sie die Möglichkeit, an der Wertentwicklung von sieben der wichtigsten Agrarrohstoffe zu partizipieren. Investition in etwas Greifbares“. Na Mahlzeit.

Natürlich sind nicht nur die Spekulanten schuld – auch die vorgeschriebene Beimengung von Bio-Kraftstoff zum Autosprit sorgt für steigende Nahrungsmittelpreise. „Mit einer einzigen Tankfüllung kann ein Geländewagen die Jahresgetreideration eines Menschen verschlucken“, meint Attac auf seiner Website.

Agrosprit macht Hunger

Doch: „Die EU entscheidet noch in diesem Jahr, wie sie mit ihren abenteuerlichen Beimischungszielen für Agrosprit umgehen will. Die negativen Folgen sind bekannt. Aber handeln wollen sie nicht – weder die Politiker, die Großes versprachen und tief in ihre Subventionskassen griffen, um den Boom auszulösen, noch die Industrie, die in riesigen Anlagen immer größere Massen an Getreide zu Treibstoff vergären will.

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel gehört zu denen, die sich bislang weigern, die Konsequenzen aus den alarmierenden Folgen des Agrospritbooms zu ziehen. Dabei weiß auch er, dass es noch nicht einmal genug sauberes Süßwasser auf unserem Planeten gibt, um Energiepflanzen und Nahrungspflanzen in ausreichender Menge anbauen zu können“, erklärt Attac.

Welternährungstag – Wandel anmahnen

Nun ist kommenden Donnerstag Welternährungstag (16.10.08) und Attac, BUNDjugend, Fian, Inkota und Rettet den Regenwald planen anlässlich des Tages und der aktuellen Situation eine Aktion: Sie wollen Siegmar Gabriel in Berlin „besuchen“. Engagierte und Aktivisten sind dazu aufgerufen sind an dem Protest in Berlin zu beteiligen und möglichst krachmachende Gegenstände mitzubringen.

Wer keine Zeit hat, nach Berlin zu reisen oder sich zunächst genauer informieren möchte: unter diesem Link kann man sich zur Aktion informieren sowie einen Flyer herunter laden, der die aktuelle Lage  und deren Hintergründe genauer beschreibt und auch ein Protest-Formular enthält, das sich unterzeichen und verschicken lässt.

Bildquelle: www.attac.de