Filmtipp: Land of the Blind

Neue Filmreihe: Ich hatte mir ja schon vor einiger Zeit vorgenommen, in diesem Blog immer mal Filme vorzustellen, die sich in besonderer Weise engagieren. Neben einer Reihe älterer Meisterwerke (die ich mir für später vornehme) ist mir vor einigen Tagen der Film „Land of the Blind“ in die Hände gefallen.
Die Handlung:

„In einem diktatorischen Überwachungsstaat regiert der Dynastieerbe Maximilian II mit eiserner Faust über ein schlotterndes Reich entmündigter Untergebener, während sein politischer Opponent Thorne als Dissident im Kerker hockt, bewacht unter anderem von dem zunehmend nachdenklicher werdenden Gardisten Joe. Als Thorne eines Tages eine Revolution zum Sieg führt und die Verhältnisse einfach nur zu seinen Gunsten umdreht, wird aus dem unpolitischen Joe ein Mann, der sich nicht beugen will.“

In dem Film spielen mit Donald Sutherland und Ralph Fiennes zwei Schauspieler mit, die ich eigentlich recht gern sehe. Was mir jedoch an dem Film besonders gut gefällt ist nicht die vordergründige Story, sondern der etwas leisere Fingerzeig auf das Dilemma jedweder Auflehnung gegen bestehendes Unrecht (hier in einem fiktivem Regime). Da gibt es einen Diktator und sein unterdrücktes Volk, einen Widerständler, der tief im Kerker schmachtet, und seinen Bewacher, der seine distanzierte, desinteressierte Haltung aufgibt und die Ungerechtigkeit durchschaut und sich für den Umsturz einsetzt.

landoftheblind.jpg

So weit so gut – doch viel interessanter ist das was dann kommt. Denn nachdem der Umsturz geschafft, der Tyrann entmachtet sind und der Widerstandsführer auf dessen Thron geklettert ist, passiert eben genau das was wir in der Geschichte immer wieder beobachten können. Aus dem Zorn der Unterdrückten wird der Zorn der Unterdrücker, aus Befreiern die neuen Tyrannen – und es scheint, als wäre nichts gewonnen… Scheint, denn mehr verrate ich natürlich nicht.