Das Leid in Syrien lässt sicherlich niemanden kalt. Doch wo bleibt bei uns die Friedensbewegung, die Frieden für Syrien fordert? Tsia, die gibt es nur, wenn du mitmachst: Zum Beispiel bei den Urgent Action Days vom 1. bis 10. November.

Welche Rolle spielt Deutschland im Syrienkonflikt?

Am 10. November 2016 soll der Bundestag entscheiden, welche Rolle unser Land im Syrienkonflikt weiterhin spielen wird und wie wir Frieden für Syrien erreichen können. Denn dann entscheidet der Bundestag über die Verlängerung und Ausweitung des Bundeswehrmandats für Syrien. „Gerade durch die Erweiterung des Mandats um die AWACS-Aufklärungsflugzeuge würde die Beteiligung Deutschlands noch einmal eine völlig andere Dimension bekommen – denn dadurch würde auch die NATO Kriegspartei!“, berichtet das Bündnis „Macht Frieden“.

Die Urgent Action Days

Damit es dazu nicht kommt, ruft das Friedensbündnis nun alle – also auch dich – dazu auf, sich für ein „NEIN zum Bundeswehrmandat, JA zu zivilen Lösungen für Syrien“ einzusetzen!  Dazu finden bundesweit vom 1. bis 10. November 2016 die „Urgent Action Days“ statt. Lokale und regionale Friedensgruppen sind dann mit Info-Ständen und Protestwachen vor den örtlichen Abgeordnetenbüro, um sich für den Frieden für Syrien stark zu machen.

Mit Briefen, E-Mails und Nachrichten in den sozialen Medien sollen möglichst viele Menschen darauf aufmerksam machen, dass es bei dieser Abstimmung nicht nur um die Verlängerung des Bundeswehrmandats, sondern auch um die Billigung des Einsatzes von AWACS-Flugzeugen der NATO geht.

„Damit würde die NATO nun auch offiziell Kriegspartei werden“, erklärt Uli Wohland aus dem Sprecher*innenkreis der Kampagne. „Das wäre eine neue Stufe der Eskalation. Wir brauchen dringend zivile Lösungen für Syrien, denn militärisch ist weder der Kampf gegen den Terrorismus zu gewinnen, noch der Konflikt in Syrien zu lösen.“

Frieden für Syrien: Die Alternativen

Das Bündnis fordert dagegen Alternativen, um einen Frieden für Syrien zu erreichen: Maßnahmen der Zivilen Konfliktbearbeitung und Terrorismusprävention, die die deutsche Politik durch finanzielle und personelle Unterstützung noch stärker fördern kann.

Dazu gehören etwa die Unterstützung von Demokratieprojekten, die zivilen Widerstand und politische Partizipation fördern, um ein gewaltfreie Engagement der syrischen Bürger*innen möglich zu machen. Oder auch die Unterstützung der Aktivitäten der „Nonviolent Peaceforce“, die im Libanon eine Ausbildungsstelle für Syrer*innen eingerichtet hat, um sie für die Zivile Konfliktintervention in ihren Wohnorten zu schulen.

„Vor Ort können lokale Waffenstillstände ausgehandelt werden und neben den nationalen Verhandlungen dezentrale Friedensverhandlungen ermöglicht werden“, so das Bündnis. Außerdem könne die Weltgemeinschaft ein international getragenes Ausstiegsprogramm für ehemalige IS-Kämpfer*innen einrichten sowie pädagogische Initiativen, die den Millionen Kindern und Jugendlichen in den Flüchtlingslagern und in Syrien selbst zu ihrem Recht auf Bildung verhilft. Schließlich sollte es Projekte geben, die die Kriegsverbrechen dokumentiert und damit die Grundlage schafft, um die Vergangenheit aufzuarbeiten und Versöhnung sowie einen Frieden für Syrien zu ermöglichen.

Das kannst du tun!

  • Am 10. November 2016, also am Tag der parlamentarischen Entscheidung, ruft die Kampagne zu einer zentralen Protestaktion in Berlin auf.
  • Außerdem kannst du die Bundestagsabgeordneten in deinem Wahlkreis kontaktieren. Etwa über abgeordnetenwatch.de.
  • Du kannst eigene Info-Veranstaltung, eine Mahnwach oder eine kreative Aktion in deiner Stadt oder Gegend organisieren.
  • Und du kannst in deinen Social-Media-Accounts deine Meinung kundtun (aber bitte wertschätzend!).

Weitere Infos und auch Kontaktdaten, über die du bei der Initiative nach Unterstützung für deine Aktion fragen kannst, findest du auf der Homepage des Bündnisses: www.macht-frieden.de