Geschichte zum Hingucken

Herrschaftsverhältnisse 1806 und heute im Vergleich. Ein toller Animationsfilm zeigt ästhetisch äußerst spannend, wie Imperien entstehen und zerfallen.

Geschichte ist kein so trockenes und uninteressantes Thema, wie man sich vielleicht noch zu Schulzeiten einbildete. Nein, je mehr man sich damit auseinander setzt, desto besser kann man auch heutige Ereignisse, Entwicklungen und Restistenzen gegen Veränderungen begreifen. Das ist natürlich auch für die politische Willensbildung unheimlich wichtig. Und doch scheuen sich viele Menschen. Vielleicht weil es zu schwierig erscheint. Hier kommen die „neuen“, interaktiven, multimedialen Medien ins Spiel. Wie beispielsweise diese ganz tolle filmische Visualisierung von Pedro M Cruz.

Imperien entstehen und zerfallen

Sie zeigt, wie die vier größten „Empire“ des 18. und 19. Jahrhunderts – Groß Britannien, Spanien, Frankreich und Porugal – entstanden und vergangen. Und zwar in einer so eindrücklich, zugleich schönen Weise, dass man wie gebannt hinschauen muss. Das finde ich zumindest. Dabei kann man natürlich einwenden, dass eine derart ästhetisierte Form nicht dem zugrunde liegenden, imperialen – will heißen eigentlich nicht zu begrüßenden – Gebahren der gezeigten Nationen gerecht wird.

Doch auf der anderen Seite wirken die Entstehung unabhängiger Nationen in dieser Animation fast wie ein Geburtsprozess: Die großen Blasen (die Empire) scheinen wie von Wehen geschüttelt, bis sie in einem nicht hörbaren „Plopp“ die neuen Länder heraus stoßen. Daneben berühren, stoßen, tanzen alle Nationen-Blasen um einander herum, und zeigen damit auf wunderbar simple, aber eben auch anschauliche Art, wie ein Land immer von allen anderen abhängt. Wie alles – wie in einem großen, gemeinsamen Tanz – mit einander verbunden ist. Eine wunderschöne Arbeit, die hoffentlich andere wieder inspiriert.

Weitere Infos zum Video und zu Pedro M Cruz gibt es auf seiner Website mondeguinho.com/master/