Klimaretter persifliert

„Vattenfall zerstört das Klima“ steht auf dem Schild eines gruenen Männchens, das heute auf dem Berliner Alexanderplatz eine PR-Aktion von Vattenfall stört. Der Protest richtet sich gegen die Vattenfall-Kampagne „Klimaunterschrift“.

„In der Kampagne stellt er sich europaweit als besorgten Konzern dar, dem Klimaschutz wichtig ist“, schreibt Greenpeace. Er fordere Verbraucher zum Handeln auf, stecke aber selbst Milliarden in den Bau klimaschädlicher Kohlekraftwerke. Daher stellt Greenpeace heute eine neue Internetseite ins Netz: Unter www.klimaunterschrift-vattenfall.de persifliert die Umweltschutzorganisation die Klimaunterschrift-Kampagne und will die Desinformation entlarven.

„Vattenfall ist nicht nur Deutschlands klimaschädlichster Stromanbieter, sondern scheut  auch keinen Aufwand, um der Öffentlichkeit Sand in die Augen zu streuen“, sagt Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid. Denn auf der Internetseite von Vattenfall http://klimaunterschrift.vattenfall.de soll man als guter Klimaschützer eine Unterschrift leisten –  wie in Animationen dargestellt sollt das die Gletscher in den Alpen oder auch einen Eisbären vor dem Ertrinken retten…

„Die Aktion von Vattenfall ist unverschämt“, findet Smid. „Der Konzern boykottiert Klimaschutz, wo er nur kann. Seine Lobbyisten sitzen in Berlin und Europa ganz nahe an der Macht. Und anstatt in Windkraft zu investieren, gibt er lieber Millionen für Desinformation aus und schiebt seine Verantwortung für den Klimaschutz auf den Verbraucher ab.“ Wie gering Vattenfall den Druck zum Handeln gegen den Klimawandel einschätze könne man beispielsweise in einem irreführenden Klima-Report sehen: Darin behaupte der Konzern zum Beispiel, dass die Politik noch bis zum Jahr 2040 Zeit habe, um mit dem Verringern von Treibhausgasen zu beginnen.

Der Chef von Vattenfall, Lars Goeran Josefsson, formuliert das laut Greenpeace so: „Diese bedrohliche Situation ist im Laufe von 200 Jahren entstanden, da muss man auch Verständnis dafür aufbringen, dass eine Lösung 100 Jahre dauern kann“. Ja, lieber Herr Josefsson und bis sich die „Elite“ was Gutes ausgedacht hat – so in 100 Jahren oder so – bis dahin sollen doch die Leute in Afrika verhungern und verdursten, in Californien die Häuser niederbrennen oder in New Orleans die Ärmsten ihre Existenz bei Stürmen verlieren… Die werden das schon verstehen, dass das nicht so schnell geht, wenn man Geld verdienen will, oder?