Seit Mitte August ist die Plattform 4onemankind online. Sie bietet ein schnelles, einfaches und effizientes Matchmaking zwischen sozialen Projekten und Unterstützern. Warum das so wichtig ist und wie es funktioniert verrät 4onemankind-Mitstreiterin Antonia Galganek.

Wie ist die Idee zu 4onemankind entstanden?

4OneMankind: Antonia GalganekAntonia Galganek: Die Idee für 4onemankind hatte die Gründerin Isabell Mohr schon vor drei Jahren, als sie ehrenamtlich bei sozialen Projekten gegen Menschenhandel und Kinderprostitution in Asien mitgearbeitet hat. Sie hat dabei herausgefunden, dass die Organisationen und Helfer aus Stiftungen oder Unternehmen kaum vernetzt zusammen arbeiten.

Wer schon mal ein internationales Projekt gestartet hat, nur um dann vor Ort zu merken, dass eine andere Organisation bereits genau das gleiche Projekt geplant hat, kennt den Wert der richtigen Informationen. Die wichtige Erkenntnis: Globale Probleme können wir eben nur lösen, wenn wir zusammenarbeiten.

Außerdem ist es für Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, nicht ganz einfach, die für sie passenden internationalen, sozialen Projekte zu finden. Das ist für Freiwillige zum Teil aufwändig und – je nach Vermittlungsagentur – auch recht kostenintensiv. Oft ist es so, dass gerade die kleinen Organisationen nicht so leicht an die Unterstützer kommen, weil sie kein großes oder gar kein Werbe-Budget haben, um auf sich aufmerksam zu machen – dabei brauchen sie die Unterstützung besonders dringend.

Deshalb fing Isabell Mohr 2012 an, das Konzept für 4onemankind zu entwickeln. 2013 hat sie die Plattform gelauncht und die gleichnamige, gemeinnützige UG gegründet.

Was können Freiwillige und gemeinnützige Organisationen auf der Plattform tun?

Antonia Galganek: Mit Hilfe der Online-Plattform www.4onemankind.org können Betroffene und Helfende vor Ort Probleme schnell und selbstbestimmt lösen. Denn 4onemankind ist eine Art Dating- und Zusammenarbeits-Plattform für soziale Projekte und Engagierte: Unterstützer können das von ihnen angebotene Material, Wissen oder Funding über die Plattform bereitstellen. Über ein automatisches Matchmaking vermittelt 4onemankind dann diese Unterstützung an die dazu passenden Projekte aus aller Welt. So lassen sich Ideen und soziale Projekte zeitnah umsetzten, nachhaltig entwickeln und verbessern.

Wer steckt hinter dem Projekt? Wer seid ihr und wie viele?

Antonia Galganek: Hinter 4onemankind steckt die Gründerin Isabell Mohr und ihr kleines Team aus acht Ehrenamtlichen, freien Mitarbeitern und Praktikanten. Das Team trägt von verschiedenen Orten in Deutschland aus dazu bei, dass 4onemankind Stück für Stück entsteht. Hierfür nutzen wir alle Möglichkeiten, die das Internet hergibt – von der Skype-Konferenz bis zur gemeinsamen Projektorganisation.

Wie finanziert sich 4onemankind?

Antonia Galganek: Bisher wird 4onemankind ausschließlich von der Gründerin Isabell Mohr getragen und von der gemeinnützigen 4onemankind gUG betrieben. Drei Prozent aller Spenden, die über die Plattform an soziale Projekte in aller Welt gehen, werden für den Ausbau und die Aufrechterhaltung der Plattform genutzt sowie für gemeinnützige Zwecke im Sinne unserer Unternehmenssatzung. Viele andere, ähnliche Plattformen nehmen für einen vergleichbaren Service rund zehn bis zwanzig Prozent und erwähnen die nur im Kleingedruckten. Wir führen alle Kosten transparent auf, damit Spender bewusst für ein Projekt Ihrer Wahl spenden und auch wissen was ankommt.

Wie sehen eure Entwicklungspläne aus: Welche nächsten Schritte stehen an?

Antonia Galganek: Bisher sind wir noch ein kleines Team aus acht Ehrenamtlichen und vier Organisationen. Eine Community ist immer nur so gut wie ihre Mitglieder – daher wollen wir so viele Menschen wie möglich über 4onemankind informieren. Am besten klappt das über Partnerorganisationen und -projekte mit einer ähnlichen Zielgruppe wie wir: Menschen, die die Welt zu einem besseren Ort machen möchten.

Als enge Feedback-Partner werden wir zum Beispiel Studenten- und Jugendinitiativen wie Enactus, AIESEC, Programm Engagement mit Perspektive (PEP), Social Entrepreneurship Akademie etc. mit einbeziehen. Unser Ziel dabei ist es, dass diese ihre sozialen Projekte über 4onemankind leichter mit Firmen-Partnern und NGOs vernetzen können.

Außerdem werden wir die in verschiedenen Verbänden vernetzten Stiftungsorganisationen informieren, dass sie die von ihnen geförderten Projekte effizienter über 4onemankind abwickeln und verwalten können. Auch die mehr als 1000 gemeinnützigen Vereine, die in Deutschland registriert sind, wollen wir bei der Projektarbeit, dem Fundraising und dem Ausbau ihres Helfer-Netzwerkes unterstützen.

Auch Firmen und Organisationen, die in Corporate-Social-Responsibility- sowie Förder-Programmen aktiv sind, können mit unserer Plattform ihre sozial verantwortlichen Projekte und die Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiter mit Projektverantwortlichen aus gemeinnützigen Organisationen und NGOs leicht und übersichtlich organisieren.
Spannend für Projekte dürfte auch sein, dass wir eine Spende von 1.000 Euro unter den ersten registrierten Projekten vergeben. Unter allen Projekt-Neuzugängen wird das beste Projekt von den 4onemankind-Aktionären ausgewählt und mit der Geldspende prämiert.

Vielen Dank für das Interview! Wir wünschen euch ganz viel Erfolg!

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Links zu 4onemankind

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Foto: Woyzeck (pixelio)