Ausstellung: Was haben Autos und Öl mit dem Irakkrieg zu tun?

Noch bis zum 3. Mai 2009 gibt es eine ganz interessant klingende Ausstellung im migros museum für gegenwartskunst zu sehen – leider ein bisschen weit weg für uns, in Zürich.

Zu sehen sind insgesamt dreissig Exponate auf über 1400 Quadratmetern von Josephine Meckseper. Genauer gesagt neuere Arbeiten, die durch die Auseinandersetzung mit der Verquickung von Automobil- und Ölindustrie mit dem Irakkrieg entstanden sind. „Die Künstlerin präsentiert zur höchst aktuellen Thematik der militärischen Auseinandersetzung über die Verteilung von Ressourcen zwei überlebensgrosse Nachbildungen von Ölbohrtürmen und einen Bunker, die für diese Ausstellung entstanden sind“, berichtet das Museum.

Eine über 40 Meter lange Wandarbeit und eindringliche Videoprojektionen sollen Mecksepers subtile Analyse der Werte und Moral der amerikanischen Gesellschaft erweitern, die die Künstlerin in paradoxen Gegenüberstellungen von Bildern politischem Aktivismus mit Konsumgütern und Werbemotiven erzielt. „Ungeschönt und auf die Essenz reduziert“ will die Ausstellung dem Betrachter die perverse Ästhetik der Waren- und Werbewelt vor Augen führen, die sich vermehrt manipulativ an militärischen Symbolen bedient und in einer trendig aufbereiteten Form einer unkritischen Gesellschaft vorhält.

Zur Künstlerin: Die seit 1992 in New York lebende deutsche Künstlerin Josephine Meckseper stellte jüngst Fotoarbeiten im MoMA, New York (2008/09) aus und realisierte ihre erste Museumsausstellung 2007 im Kunstmuseum Stuttgart. In den Jahren zuvor konnte Meckseper an bedeutenden Gruppenausstellungen in renommierten Häusern wie der Whitney Biennale(2006), der Royal Academy of Arts, London (2006) und in der Tate Modern, London (2006) teilnehmen.

Infos: www.migrosmuseum.ch

ilona

ist freie Jour­na­lis­tin, Publizistin, Projekt­ma­che­rin und Medienaktivistin. Seit über zehn Jahren schreibt sie Bücher, Blogposts, macht Podcasts, gibt Workshops und hält Vorträge. Zudem begleitet und berät sie öko-soziale Organisationen, Gemeinschaften, Künstler:innen, Kreative und Aktivist:innen bei der ganzheitlichen und nachhaltigen Planung und Kommunikation ihrer Projekte und Bücher.

1 Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kartografie als Aktionsform

Eigentlich scheint die Welt ja bereits bis in den letzten Winkel entdeckt. Für viele von uns westlichen Industrieländer-Bewohnern ist es vollkommen normal, weit herum...

7 Milliarden Menschen in Bildern

Irgendwann im Herbst diesen Jahres wird der siebenmilliardste Mensch geboren werden. Pro Jahr sind es 83.276.563 Menschen, die zur Welt kommen. Das sind dann...

Land of human rights

Die Menschenrechte habe einen großen Einfluss auf die Gesetzgebungen vieler Länder gehabt. Doch sind sie – nach Jahrzehnten ihres Bestehens – Realität geworden? Keineswegs!...

Kunstaktion für Klimaflüchtlinge

Schon jetzt fordert der Klimawandel seinen Tribut: Überflutungen, Bodenversalzungen und Dürren nehmen immer mehr Menschen ihre Lebensgrundlage. „Im Extremfall werden die Opfer dieser Klimafolgen...