Seit es die industrielle Massenproduktion gibt, gibt es auch Abfallprodukte.Wie und wo diese wieder verwendet werden können, ist nicht nur eine öknomisch und ökologische Frage – sondern auch eine ontologische: Wann wird ein Material wertlos? An welchem Punkt ist es Abfall, nicht mehr zu gebrauchen, überflüssig?

Das in der Architektur angesiedelte Kollektiv Rotor aus Brüssel widmete sich in einem Kunstprojekt, das vom 9. November bis zum 14. Dezember 2008 in der Ursula Blickle Stiftung in Kraichtal zu sehen ist, genau diesen „Abfallprodukten“.  In einer langen Recherche  untersuchte Rotor dazu zahlreiche Formen aus der Region Kraichtal. Siebeobachteten, welche Materialien bei der Produktion abfielen, bewerteten sie, sortierten Brauchbares von Unbrauchbarem und machten Vorschläge für dessen Weiterverwertung.

Dabei analysierte Rotor auch die Beziehung der Materialien zu ihren Benutzern, setzte sich mit verschiedenen sozialen Bedürfnissen sowie ökologischen Problemen auseinander. Und das Kollektiv ging der Frage auf den Grund, wie die Gestaltung und Bewertung von Materialien auch den zwischenmenschlichen Umgang beeinflusst oder bedingt.

Infos: www.ursula-blickle-stiftung.de