„Niemals in unserer Geschichte befanden sich mehr Kontrollrechte in den Händen so weniger Menschen“, beklagte der prominente Aktivist und Rechtsprofessor Lawrence Lessig laut heise.de. Im Blick soll er dabei die Datenherren in der US-dominierten Film- und Musikindustrie gehabt haben, die seiner Meinung nach zu viel Macht über die Kultur der Menschheit erlangt haben und zu einer Art Copyright-Mafia verkommen sind.

Doch Kultur ist nicht etwas, was sich von Produktmanagern und Werbeagenturen allein entwickeln lässt. Kultur ist etwas, dass wir alle mit gestalten – wenn wir denn wollen. Oder zumindest können sollten, wenn wir es wollten.

Doch mit der Weiterentwicklung des Internet und vor allem auch mit den wachsenden Möglichkeiten, Filme, Bilder, Musik und vieles mehr mit geringen Mitteln quasi als Hobby produzieren und im World Wide Web veröffentlichen zu können, verändert sich auch das, was real praktikabel ist.

Creative Commons Licence

Und das herkömmliche Urheberrecht ist es nicht, meint die Creative Commons Licences Bewegung. Denn wo Informationen und Kreativgüter gebunkert werden und nicht frei fließen können – da kommt es zum Innovationsstau (ich wette jeder, der einen Weblog hat oder auf andere Weise regelmäßig im Web publiziert, kennt das: die Angst, irgendwelche Urheberrechte aus irgendwelchen unvorhergesehenen, undurchschaubaren, unerwarteten Gründen zu verletzten – und im schlimmsten Fall eine Abmahnung zu kassieren).

Die Creative Commons schlagen ein flexibleres Regelwerk vor: Mit drei simplen Fragen kann man bestimmen, wer das geistige Eigentum wann und unter welchen Bedingungen benutzen kann: Also muss man bspw. den Namen des Urhebers nennen? Darf man das Werk auch verändern? Darf man es nur für nicht-kommerzielle oder auch für kommerzielle Zwecke verwenden?

Bildquelle: http://de.creativecommons.org

Das international bekannte Festival für Medienkunst und -technologie ARS ELECTRONICA in Linz wird sich dieses Jahr übrigens genauer mit diesem Thema beschäftigen (vom 4. bis 9. September allerdings erst). Dazu will es AnwenderInnen, KünstlerInnen, UnternehmerInnen, WissenschaftlerInnen und politische EntscheidungsträgerInnen in Symposien, Workshops, Konzerten, Performances und Ausstellungen zusammen bringen.

www.aec.at/culturaleconomy