Was essen wir täglich? Die Website abgespeist gibt Auskunft.

Wir alle müssen täglich essen und sind deshalb auf das angewiesen, was uns die Nahrungsmittelhersteller in den Supermärkten anbieten. Doch wie viel Zeit bleibt uns im Tagesstress, um sich wirklich mit den Produkten zu beschäftigen, die wir da in uns hinein futtern? Wie genau schauen wir auf die Verpackungen und setzen uns mit den diversen Inhaltsstoffen, Verpackungsmengen und Werbebezeichnungen auseinander? Immer? Selten? Oder eher gar nicht?

In den meisten Fällen achten wir gerade mal auf die Marken die wir kaufen, lassen uns von den leckeren Abbildungen ködern und wollen einfach daran glauben das dieses oder jenes Produkt wirklich so gesund ist wie drauf steht. Zum Glück gibt es FoodWatch und seine informative Website „Abgespeist“.

Mogelpackungen aufspüren

Eine ganze Reihe von Nahrungsmitteln, genauer gesagt von Verpackungen, hat der Verein auf seiner Seite zusammen gestellt. Produkte die nicht das halten was ihre Verpackungen versprechen. Da werden vom Hersteller kurzerhand Verpackungsmengen ganz unauffällig reduziert, ungesunde Inhaltsstoffe oder Lebensmittelimitate verschwiegen oder rethorisch „versteckt“ und dreiste Werbelügen an den Pranger gestellt.

Auffällig: Produkte für Kinder, kleine süße Naschereien, werden von den geschickten Herstellern zu Gesundheitsprodukten umdeklariert – ohne Hinweise auf enthaltene, schädliche Zuckermengen oder sogar Alkohol.

Verbrauchertelefone, Hotlines und E-Mail-Auskunft

„Abgespeist“ nimmt nicht nur die Produkte in die Kritik, sondern gleichermaßen auch die Verbrauchertelefone, Service-Hotlines und E-Mail-Reaktionen der Hersteller. Denn versprochen wird zwar stets Transparenz und ehrliche Information, Doch in der Realität gehen die Reaktionen kaum über Aussagen gekaufter Wissenschaftler, peinliche Ausweichmanöver und laue Ausreden hinaus. Und das ist nicht nur peinlich, sondern auch gefährlich – für die Gesundheit der Verbraucher, die ihnen vertrauen.

Wer FoodWatch bei seiner Arbeit helfen will, kann seinerseits dünkelhafte Produkte vorschlagen oder sich direkt an die Hersteller wenden, um Druck auf sie auszuüben. Die Kontaktdaten findet man alle auf der Website. Für wissenshungrige Konsumenten gibt es eine „Mogel-Liste“ mit allen bisher gesammelten Produkten als PDF zum Download. Natürlich gibt es auch handfeste Möglichkeiten, um das Projekt zu unterstützen, z.B. die sog. Patenschaft, bei der man mit einem kleinen Monatsbetrag helfen kann, „Abgespeist“ zu einer Bewegung auszubauen.

Der Goldene Windbeutel

Einmal im Jahr wird zudem der „Goldene Windbeutel“ verliehen, ein Preis für den unverschämtesten Fall von Etikettenschwindel. Hierzu heißt es auf der Homepage:

„Mit der Wahl will foodwatch öffentlich machen, wie wir beim Kauf von Lebensmitteln tagtäglich mit kleinen Schwindeleien, größeren Lügen und einer endlosen Reihe von Tricks verwirrt und in die Irre geführt werden. Denn wenn Werbung uns – ganz legal – in die Irre führt und Etiketten nicht ehrlich sind, können wir nicht wissen, was wir kaufen. Wenn nicht drauf steht, was drin ist und nicht drin ist, was draufsteht, dann können wir nicht selbst bestimmen, was wir essen.“

Für alle die sich die Mogelei nicht länger gefallen lassen wollen oder zumindest wissen möchten was sie da in ihren Einkaufwagen legen, ist die Website eine gute Anlaufadresse. Immerhin geht es um nicht weniger als die eigene Gesundheit.

Zur Website von „Abgespeist“ geht es hier.