Der BUND sagt: Bisher ist in Deutschland noch kein Gramm des radioaktiven Mülls entsorgt worden.Deshalb muss die Suche nach einem Endlagerstandort neu beginnen, wenn es nach der Umweltschutorganisation geht. Sie ruft zur Demonstration gegen Castor-Transporte auf.
Anlässlich des heute in Berlin beginnenden Endlagersymposiums des Bundesumweltministeriums forderte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den Standort eines Endlagers in Deutschland erst dann zu genehmigen, wenn der Atomausstieg vollzogen sei. Unverantwortlich sei eine Endlagersuche, die dem Weiterbetrieb von Atomkraftwerken diene und so die Atommüllberge weiterwachsen lasse. Der Umweltverband sprach sich zudem dafür aus, die Endlagersuche systematisch, nach wissenschaftlichen Kriterien und mit einer umfangreichen Öffentlichkeitsbeteiligung neu zu beginnen.
Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: „Eine ernsthafte und systematische Suche nach dem am wenigsten gefährlichen Endlagerstandort ist mehr als überfällig. Seit Jahrzehnten werden Atomkraftwerke betrieben, ohne dass wir wissen, wohin mit dem radioaktiven Müll. Bisher ist in Deutschland noch kein Gramm des radioaktiven Mülls entsorgt worden.“
Stattdessen sitze die Bundesregierung das Problem aus und die CDU/CSU fordere Laufzeitverlängerungen für deutsche AKW. „Mit Laufzeitverlängerungen vergrößern wir die atomare Last für kommende Generationen in unverantwortlicher Weise. Die Tatsache, dass wir nach mehreren Jahrzehnten AKW-Betrieb in Deutschland noch kein Endlager haben, ist bereits ein zwingender Grund, sofort aus der Atomkraft auszusteigen.“
Neben der Forderung nach nur einem Endlager für den gesamten Atommüll Deutschlands forderte der Verband eine breite Beteiligung der Öffentlichkeit am Genehmigungsverfahren. Die Kosten für die vergleichende Endlagersuche müssten die Betreiber der Atomkraftwerke tragen, die Kontrolle müsse beim Staat liegen.
Der BUND sprach sich klar gegen den Standort im Salzstock Gorleben aus. Dass die Lagerung von Atommüll im Salz nicht sicher sei, hätten zuletzt die Zwischenfälle im Versuchsendlager Asse 2 gezeigt. Weiger: „Gorleben darf nicht deshalb zum Endlager werden, weil ein großer Teil des deutschen Atommülls dort in einer oberirdischen Halle in Castor-Behältern gelagert wird.“
Der BUND ruft zur Demonstration am 8. November in Gorleben auf – für den sofortigen Atomausstieg, gegen weitere Castor-Transporte und eine vorzeitige Festlegung auf ein Endlager in Gorleben.
Weitere Informationen zur Demonstration am 8. November in Gorleben: www.bund.net
Das BUND-Hintergrundpapier zur Endlagersuche finden Sie hier.
Atomausstieg ja oder nein? Ich denke auch, dass wir uns nicht so sehr den Luxus und die Lässigkeit gönnen sollten zu sagen: Naja, wenn wir uns nix Besseres überlegen (kostet ja auch Geld), dann machen wir halt weiter wie bisher. Stichwort Asse II ist richtig – ich denke, wir können es uns nicht leisten, keine Alternativen zu finden (und die Welt ist voll mit Vorschlägen). Zudem warne ich davor, einfach zu glauben, was in den Zeitungen steht: Die dräuende Stromversorgungslücke, wenn wir aus der Atomkraft aussteigen? Alles reinste PR meinte Greenpeace. Man sollte die Lobbyisten in ihrer Kunst der Meinungsmache nicht unterschätzen. Wer sich täuschen lässt, riskiert eine schlechtere Zukunft für unsere Kinder und Enkel.
Und eines ist klar: Es geht natürlich nicht nur darum, Energie auf umweltverträgliche Weise zu produzieren (irgendwann geht schließlich auch das Öl zur Neige). Es geht auch in erheblichem Maße darum, dass wir hier in den Industrienationen Energie einsparen. Ein Amerikaner soll angeblich zwanzig mal mehr Energie verbrauchen als ein Chinese. Wir können wohl kaum mit gutem Gewissen in dieser Weise auf Kosten anderer Menschen leben (seien dies nun Menschen in anderen Ländern oder unsere Kinder und Enkel), die dann unter dem Klimawandel, radioaktiv verseuchter Umwelt etc. etc. zu leiden haben.
Ich weiß nicht, wen Du da meinst.
Aber bring Du doch mal einen Vorschlag, für eine bessere Lagerung zur Atommülllagerung – statt Asse II. Was ist Dir wichtiger, genügend Energie heute oder die Verantwortung gegenüber den Menschen, die in den nächsten Generationen auf dem strahlenden Resten unserer Lebensgewohnheiten sitzen bleiben?
Ich glaube, es geht weniger um die Energie, sondern um die Folgen der atomaren Stromgewinnung.
Max Headroom
Ihr seid alle dumm, bringt doch mal Vorschläge, für eine Energieversorgung nach Atomkraftausstieg