Nach Asse II, den undurchsichtigen Entscheidungen für Gorleben, den Pannen bei Krümmel und Brunsbüttel und, und, und erlebte die Anti-Atomkraft-Bewegung in den letzten Jahren ein unvermutetes Wiedererstarken. Ungeachtet dessen, will die Bundesregierung nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen mit den Stromkonzernen über Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke verhandeln… Dagegen wollen verschiedene Organisationen am 24. April unter dem Motto „KettenReAktion“ eine Menschenkette zwischen dem AKW Brunsbüttel und Krümmel eine Menschenkette bilden.
„Umweltminister Röttgen veranlasst die erneute Untersuchung des Salzstocks Gorleben. In gut 20 Jahren könnte dort die Endlagerung von Atommüll beginnen“, schrieb spiegel-online am 15. März – ungerührt jeglicher Proteste, wie beispielsweise den Atomkraftgegner, die sich laut spiegel-online aus Protest am Tor des Geländes anketteten. Und auch ungeachtet der vorliegenden Tatsachen. Noch am 12. Januar diesen Jahres berichtete Zeit-online, dass es bei der Auswahl von Gorleben vor mehr als 30 Jahren nicht mit rechten wissenschaftlichen Dingen zu gegangen sei: „Am Montag wurden nun niedersächsische Kabinettsprotokolle aus den siebziger Jahren und andere Schriftwechsel bekannt. Sie belegen, dass geologische Aspekte bei der Benennung Gorlebens tatsächlich nur eine Nebenrolle spielten“.
Mal abgesehen davon, dass wir also offensichtlich nicht wissen, wohin mit dem strahlenden Müll – und unsere Politiker unter den oben genannten Bedigungen auch nicht gerade das Vertrauen wecken, sie würden nach einer für alle guten Lösung suchen – kann man wohl nach den Störfällen des letzten Sommers, bei dem anscheinend nicht der AKW-Betreiber, sondern die Polizei die Atomaufsicht benachrichtigen musste (siehe auch spiegel-online), wohl nicht ganz sicher sein, dass die Betreiber unbedingt unsere Sicherheit über alles stellen…
Wie dem auch sei – das von der Atomlobby ja so gerne genannte Argument, ohne Atomstrom hätten wir eine riesen große Stromlücke, darf man wohl genauso anzweifeln. Denn: „Die beiden Skandal-Meiler an der Elbe stehen seit zweieinhalb Jahren still. Trotzdem gibt es genug Strom. Niemand braucht diese gefährlichen AKW, außer der Vattenfall-Konzern, der auf Kosten der Allgemeinheit riesige Gewinne machen möchte.“ schreibt der Zusammenschluss KettenReAktion auf seiner Website.
Also: wer Interesse daran hat, unseren nachfolgenden Generationen nicht einen riesen Haufen Atommüll zu hinterlassen, der sollte sich zunächst auf der Website der Initiative schlau machen und dann vielleicht sogar in Aktion treten. Bis Samstag dann an der Elbe ;-D.
Weitere Infos gibt’s unter: www.anti-atom-kette.de
P.S. An der Initiative beteiligt sind folgende Organisationen: Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD, Attac Deutschland, .ausgestrahlt – gemeinsam gegen Atomenergie, Bundesverband Erneuerbare Energien e.V., Bund für Umwelt- und Naturschutz – BUND, Bündnis 90 / Die Grünen, Campact, DGB Nord, Deutscher Naturschutzring – DNR, Deutsche Umwelthilfe – DUH, Die Linke, Dr. Thomas Schaack – Umweltbeauftragter der Nordelbischen Kirche, Evangelische Jugend Hamburg, Forum gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortungsvolle Energiepolitik (Gundremmingen), Grüne Jugend, IG Metall Küste, IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, IG Metall Unterelbe, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges – IPPNW, Jungsozialisten in der SPD – Jusos, Naturfreunde Deutschlands, Sozialdemokratische Partei Deutschland – SPD, Umwelthaus am Schüberg des Ev-Luth. Kirchenkreises Hamburg-Ost, ver.di Hamburg, ver.di Nord.
Kommentar schreiben