Seit Jahrzehnten werden die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer. Die vergangenen Krisen haben diesen Trend verschärft. Was hilft? Eine faire Reichensteuer. Das fordern auch Millionär:innen.
Diese Woche treffen sich die Reichen und Mächtigen wieder in Davos, um zu beraten, wie unsere Zukunft aussehen soll. Nicht zufällig kam dieser Tage auch der Bericht »Umsteuern für soziale Gerechtigkeit« von Oxfam heraus. Das Ergebnis? Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer. Das ist nicht nur ungerecht, es verhindert Klimaschutz, Geschlechtergerechtigkeit und Anti-Rassismus. Was helfen würde ist ein faires Steuersystem, mit einer Reichensteuer. Das fordern sogar Millionäre weltweit. Hier ein Auszug aus ihrem Text von www.intaxwetrust.org:
An unsere Mitmillionäre und Milliardäre
Wenn Sie am Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums in Davos in der Schweiz teilnehmen, gehören Sie zu einer exklusiven Gruppe von Menschen, die nach einer Antwort auf die Frage suchen: »Wie können wir zusammenarbeiten und das Vertrauen wieder herstellen?« Sie werden die Antwort nicht in einem privaten Forum, umgeben von anderen Millionären und Milliardären und den mächtigsten Menschen der Welt, finden. Wenn Sie aufmerksam sind, werden Sie feststellen, dass Sie Teil des Problems sind.
Vertrauen – in die Politik, in die Gesellschaft, in den anderen – entsteht nicht in winzigen Nebenräumen, die nur den Allerreichsten und Mächtigsten zugänglich sind. Es wird nicht von milliardenschweren Raumfahrer:innen aufgebaut, die mit einer Pandemie ein Vermögen machen, aber fast keine Steuern zahlen und ihre Arbeiter:innen schlecht bezahlen. Vertrauen entsteht durch Rechenschaftspflicht, durch gut funktionierende, faire und offene Demokratien, die gute Dienstleistungen anbieten und alle ihre Bürger unterstützen. Und das Fundament einer starken Demokratie ist ein gerechtes Steuersystem.
Als Millionär:innen wissen wir, dass das derzeitige Steuersystem nicht gerecht ist. Die meisten von uns können sagen, dass – während die Welt in den letzten zwei Jahren unermessliches Leid erfahren hat – unser Wohlstand während der Pandemie gestiegen ist. Dennoch können nur wenige von uns ehrlich sagen, dass wir unseren gerechten Anteil an den Steuern zahlen. Diese in das Fundament des internationalen Steuersystems eingebaute Ungerechtigkeit hat zu einem kolossalen Mangel an Vertrauen zwischen den Menschen in der Welt und den Eliten geführt, die die Architekt:innen dieses Systems sind. Um diese Kluft zu überwinden, bedarf es mehr als milliardenschwerer Eitelkeitsprojekte oder vereinzelter philanthropischer Gesten – es braucht eine vollständige Überarbeitung eines Systems, das bisher bewusst darauf ausgerichtet war, die Reichen noch reicher zu machen.
Um es einfach auszudrücken: Um das Vertrauen wiederherzustellen, müssen die Reichen besteuert werden. Die Welt – jedes Land in ihr – muss von den Reichen verlangen, dass sie ihren gerechten Anteil zahlen. Besteuert uns, die Reichen, und zwar jetzt. Die Wahrheit ist, dass »Davos« das Vertrauen der Welt im Moment nicht verdient hat. Trotz der unzähligen Stunden, die damit verbracht wurden, über eine bessere Welt zu sprechen, hat die Konferenz inmitten einer Flut von Selbstbeweihräucherungen nur wenig greifbaren Wert geschaffen. Solange die Teilnehmer nicht die einfache, wirksame Lösung anerkennen, die ihnen ins Gesicht starrt – die Besteuerung der Reichen -, werden die Menschen in der Welt ihr so genanntes Engagement für die Lösung der Probleme der Welt weiterhin als wenig mehr als eine Vorstellung ansehen.
Die Geschichte zeichnet ein ziemlich düsteres Bild davon, wie das Endspiel extrem ungleicher Gesellschaften aussieht. Für unser aller Wohlergehen – egal ob reich oder arm – ist es an der Zeit, der Ungleichheit entgegenzutreten und die Reichen zu besteuern. Zeigen Sie den Menschen auf der Welt, dass Sie ihr Vertrauen verdienen. Wenn Sie das nicht tun, dann werden alle privaten Gespräche nichts an dem ändern, was kommen wird – entweder Steuern oder Heugabeln. Lassen Sie uns auf die Geschichte hören und weise wählen. [Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator]
Organisationen für Reichensteuer
Es gibt eine Reihe von Organisationen, die Lobbyarbeit für eine faire Reichensteuer fordern und darauf hinarbeiten. Drei dieser Organisationen sind:
- Millionaires for Humanity: Sie fordern eine Reichensteuer von 1 Prozent für alle Multimillionäre. Mit diesen Einnahmen soll die Folgen der Covid-10-Pandemie, Klimaschutzmaßnahmen sowie die Erreichung der Globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDG) finanziert werden. In Kooperation mit Oxfam erstellen sie zum Beispiel den Bericht »Taxing Extreme Wealth«. https://millionairesforhumanity.org
- Tax me now: Die Organisation betreibt Lobby-Arbeit, um eine Reichensteuer im DACH-Raum zu erzielen. Dazu gehören eine Reihe von Forderungen, die du auf der Website findest. https://www.taxmenow.eu
- Partiotic Millionaires: Die Organisation gründete sich 2010, um die von Georg W. Bush eingeführten Kürzungen der Reichensteuern wieder rückgängig zu machen. https://patrioticmillionaires.org
Fragt der Bürger den Kommunisten: „Nehmen wir mal an, wir teilen und ich bleibe sparsam, während Du Deinen Teil verjubelst. Was machen wir dann?“
Darauf der Kommunist: „Dann teilen wir wieder.“