Bürgerstiftung als Erfolgsmodell

Bürgerstiftungen sind Stiftungen von BürgerInnen für BürgerInnen und wollen das lokale Gemeinwohl fördern. Aber taugen Bürgerstiftungen alsErfolgsmodell?

Ein innovatives Stiftungsmodell, meint die Organisation „Aktive Bürgerschaft“, weil sie langfristig aus eigener Kraft und durch eigene finanzielle Mittel bürgerschaftliches Engagement vor Ort organisieren, vernetzen und bündeln kann. Und sie ist im Kommen, das stellt zumindest der „Länderspiegel Bürgerstiftungen. Fakten und Trends 2008“ fest, den die „Aktive Bürgerschaft“ zum bundesweiten „Tag der Bürgerstiftungen“ am 1. Oktober vorlegen will.

Taugen Bürgerstiftungen als Erfolgsmodell?

In mehr als 237 Städten, Gemeinden und Regionen seien Bürgerstiftungen aktiv, heißt es in der Pressemitteilung. Bereits 41 Prozent aller Bürgerinnen und Bürger lebten in einer Region, in der eine Bürgerstiftung existiert. „In Deutschland hat sich eine Bürgerstiftungsbewegung entwickelt, bei der über das gesamte Bundesgebiet verteilt Privatpersonen und Unternehmen mit Engagement und Geld soziale, kulturelle und andere gemeinnützige Anliegen in ihrer Region unterstützen“, bewertet Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer der Aktiven Bürgerschaft, die Entwicklung.

„Sowohl die starke Verbreitung und die konstant hohe Zahl an Neugründungen in den letzten Jahren als auch der Zuwachs an Stiftungskapital sprechen dafür, dass das Modell der Bürgerstiftung Bekanntheit erreicht hat und Vertrauen bei Bürgerinnen und Bürgern genießt.“ Das macht Bürgerstiftungen als Erfogsmodell durchaus attraktiv.

Stiftungskapital hat sich verdoppelt

Das Stiftungskapital der Bürgerstiftungen hat sich laut „Aktive Bürgerschaft“ innerhalb von zwei Jahren fast verdoppelt. Deutschlandweit belaufe sich das zivilgesellschaftliche Eigenkapital damit auf mindestens 110 Millionen Euro. Neben den 88 Neugründungen in den vergangenen zwei Jahren trage auch die erfolgreiche Arbeit der Bürgerstiftungen zu dieser Vermögensvermehrung bei. So habe die Verwaltung von Treuhandstiftungen einzelner Stifter bereits einen Anteil am gesamten Stiftungskapital von 31 Prozent erreicht.

Bürgerstiftungsreiche Bundesländer

Die vier einwohnerstärksten Bundesländer seien auch die bürgerstiftungsreichsten, heißt es in der Meldung weiter. Hier seien bislang über drei Viertel aller Bürgerstiftungen gegründet worden. Nordrhein-Westfalen sei mit 68 Bürgerstiftungen Spitzenreiter, gefolgt von Baden-Württemberg (53), Niedersachsen (40) und Bayern (27).

Mit acht von bundesweit 23 „Bürgerstiftungsmillionären“ gebe es in Nordrhein-Westfalen die meisten Bürgerstiftungen mit einem Stiftungskapital von über einer Million Euro. Auch in Ostdeutschland hole die Bürgerstiftung als Erfolgsmodell auf: Hier gebe es derzeit 21 Bürgerstiftungen. Ihre Zahl habe sich seit 2005 verdoppelt. Vorreiter sei Thüringen mit sechs Bürgerstiftungen, gefolgt von Sachsen (4), Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt (je 3) und Berlin (2).

Herunterladen kann man sich den Länderspiegel „Bürgerstiftung als Erfolgmodell“ unter www.aktive-buergerschaft.de/laenderspiegel

ilona

ist freie Jour­na­lis­tin, Publizistin, Projekt­ma­che­rin und Medienaktivistin. Seit über zehn Jahren schreibt sie Bücher, Blogposts, macht Podcasts, gibt Workshops und hält Vorträge. Zudem begleitet und berät sie öko-soziale Organisationen, Gemeinschaften, Künstler:innen, Kreative und Aktivist:innen bei der ganzheitlichen und nachhaltigen Planung und Kommunikation ihrer Projekte und Bücher.

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