Es gibt viele gute Menschen mit vielen guten Ideen. Doch wie können aus ihnen viele gute Taten und Projekte entstehen? Die Cool Ideas Society hat da … na klar: Eine gute Idee!

Der Beginn der Cool Ideas Society

Es war im Jahr 2009 als die niederländische Projekt-Managerin Bela Evers und der Holländer Bas Menninck gemeinsam mit ihren Freunden ihre Ideen weiter entwickeln wollten. Sie trafen sich, um gemeinsam darüber zu sprechen, sich gegenseitig Tipps zu geben, Lösungen zu entwickeln, ihr Kontaktnetzwerk zur Verfügung zu stellen – mit einem Wort: Die eigenen Anliegen und Träume sowie die der anderen in die Realität zu verhelfen.

Der Abend war so gelungen, dass nicht nur die Freunde das Konzept weiter verfolgten, sondern dass sich daraus auch die Bewegung der >>Gave Dingen Doen<<. Von Holland aus schwappte sie unter dem Titel >>Cool Ideas Society<< (CIS) (coolideassociety.com) nach China und von dort wiederum nach Deutschland und Mexiko. Und die Community wächst weiter. Erst letzte Woche gab es den ersten >>Cool Ideas Society<< Abend in Hamburg. Ich war da, begeistert und möchte euch deshalb darüber berichten.

 Die Idee der Cool Ideas Society

Grundsätzlich geht es bei den Treffen um eine Art Ideen Booster. Dabei sollen möglichst unterschiedliche Menschen zusammen kommen – aus unterschiedlichen Berufen, Lebenswelten, Ländern, mit unterschiedlichem Alter. Die Menschen müssen sich zuvor nicht kennen, aber sie sollten

  • offen sein für Andersartigkeit, Möglichkeiten und Begegnungen.
  • empathisch, respekt- & vertrauensvoll sein gegenüber Menschen & der Umwelt.
  • die Fähigkeiten anderer (an)erkennen und sie zur Tat ermutigen.
  • spielerisch an den Ideenfindungsprozess herangehen wollen.

Auch wenn alle ihre Ideen, Anliegen und offenen Fragen einbringen können, die da sind, so geht es doch vornehmlich um ein zuvor vorbereitetes Projekt – vorgestellt von dem Projekt-Inhaber, dem sogenannten Pitcher.

Cool Ideas Society, Hamburg 2014, Social Impact Lab

Und das geht beispielsweise so…

In Hamburg ging es aber nicht nur um das Pitch-Projekt. Nach einer Vorstellungs- und Kennenlernphase ging es an den >>Markt der Möglichkeiten<<. Dabei beantwortete jede/r Anwesende still für sich auf einen Zettel die folgenden Frage:

  1. Welche Frage umtreibt mich momentan?
  2. Welche Herausforderungen gibt es dabei?
  3. Welche >>wie?<< Fragen ergeben sich daraus?
  4. Welche Frage hat hierbei die höchste Priorität?

Wer wollte, konnte nun seine Frage mit der höchsten Priorität in die Runde stellen. Darunter gab es sehr persönliche (etwa: Wie kann ich weniger grübeln?), aber auch projektbezogene Fragen (wie: Wie kann sich mein Projekt finanzieren?). Alles hatte seinen Raum – und erhielt in sehr kurzer Zeit sehr viel Ideen, Hinweise und Input. Und zwar so…

Kollektives Ideen-Feuerwerk

Jeder, der seine Wie-Frage in die Runde geben wollte, hing sie über ein Flipchart, auf dem sich die vier Quadranten befanden:

  1. Fragen: Welche Verständnisfragen hast Du an den Projekt-Inhaber? (links oben)
  2. Ideen: Welche Lösungen fallen Dir ein? (rechts oben)
  3. Netzwerk: Kennst Du jemanden, der die Idee unterstützen könnte? (links unten)
  4. Inspiration: Hast Du Tipps, Tricks und Hinweise? (rechts unten)

Jeder hatte nur einige Minuten. Doch die Vielzahl der unterschiedlichen Köpfe ergab eine wahre Flut von Post-Its mit jeweils einer (hilfreichen!) Frage, Idee, einem Kontakt oder einer Inspiration (siehe Foto).

Das Bildungsprojekt Kipaji

Anschließend stellte der Pitcher Jendrik sein Projekt >>Kipaji<< etwas ausführlicher vor und wir wiederholten die Input-Phase mit den vier Quadranten. Danach teilten wir uns noch in zwei Gruppen für jeweils einen Stakeholder des Projektes auf und beantworteten die drei Fragen:

  • Welche Informationen wünschst Du Dir?
  • Wie möchtest Du angesprochen werden?
  • Was kann Dir das Projekt außer Geld bieten?

Fazit der Cool Ideas Society

An diesem Abend entstand sehr schnell eine sehr kreative und auch offene Dynamik. Die Teilnehmer waren relativ homogen und dennoch kamen sehr unterschiedliche Ideen und Kontakte sowie ein reger Austausch zustande. Ich überlege, wie das wohl ausgeht, wenn man bewusst für noch mehr Heterogenität sorgt – bzw. dieses Grundprinzip noch stärker und vielleicht auch gezielter einsetzt… Das verspricht spannend zu werden!

Auf jeden Fall hat mich die Idee und das Konzept sofort begeistert. Wer nun ebenfalls mal seine Idee in diese Inspirations>>maschine<< werfen (oder auch einfach nur mal einen spannenden, inspirierenden Abend mit vollkommen fremden Menschen verbringen) möchte, der findet hier die nächsten CIS Veranstaltungen in Deutschland: http://coolideassociety.com/germany/veranstaltungen/. Alle CIS-Veranstaltungen sind – wenn möglich – kostenfrei.

 

1. Foto von Tsahi Levent-Levi (via flickr)