Faire Handys für alle

makeITfair überreichte letzte Woche mehr als 8.000 Unterschriften an Mobiltelefonhersteller: Anlässlich des Welt-Telekommunikationstages am 17. Mai übten tausende Verbraucher europaweit Druck auf ihre Mobiltelefonunternehmen aus, damit sie sich innerhalb ihrer Lieferketten für „faire“ Produktionsbedingungen einsetzen.

Mehr als die Hälfte aller weltweit genutzten Mobiltelefone werden in China produziert, berichtet Germanwatch. Wanderarbeiter arbeiteten bis zu zwölf Stunden am Tag und verdienten umgerechnet nur etwa 40 Cents pro Stunde. „Dies ist nicht ausreichend, um ihre grundlegenden Lebenshaltungskosten zu decken“, so Germanwatch.

„Diese Kampagne im Rahmen des makeITfair-Netzwerkes hat mehr als 8.000 Unterschriften gesammelt, um eine gerechte Bezahlung und bessere Arbeitsstandards in Zuliefererbetrieben in China zu fordern. Hierdurch wird deutlich, dass sich Verbraucher immer stärker Gedanken über die Herkunft ihres Mobiltelefons machen und eine Nachfrage nach fairen Handys vorhanden ist“, meint Cornelia Heydenreich von Germanwatch und deutsche Koordinatorin von makeITfair.

Das kann man nur hoffen. Denn bei rund 33 Mio. verkauften Handys pro Jahr (und das war 2007!) sind 8.000 Unterschriften nicht allzu viel. Deshalb Leute: informiert euch oder besser noch schreibt euren Handy-Anbietern und macht Druck! Wir können nicht auf hohem Niveau jammern und dabei auf Kosten von Tausenden von Menschen in anderen Ländern leben!!

Weitere Infos: www.makeitfair.org

ilona

ist freie Jour­na­lis­tin, Publizistin, Projekt­ma­che­rin und Medienaktivistin. Seit über zehn Jahren schreibt sie Bücher, Blogposts, macht Podcasts, gibt Workshops und hält Vorträge. Zudem begleitet und berät sie öko-soziale Organisationen, Gemeinschaften, Künstler:innen, Kreative und Aktivist:innen bei der ganzheitlichen und nachhaltigen Planung und Kommunikation ihrer Projekte und Bücher.

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