Filmtipp: Plastic Ocean

Film- und Aktionstipp: Plastic Ocean

Der Dokumentarfilm „Plastic Ocean“ zeigt, warum unser gigantischer Plastikmüllberg ein gigantisches Problem ist. Er zeigt aber auch, was wir dagegen tun können.

Jedes Mal, wenn ich im Supermarkt an der Kasse stehe, überkommt mich Frust und Wut und Trauer: Ich sehe gigantische Berge von Plastik. Das hat schlimme Auswirkungen. Wie dieser Film zeigt. Wir können das aber auch ändern. Wie dieser Film zeigt…

Fast 300 Millionen Tonnen Plastik produzieren wir Menschen jedes Jahr. Das soll laut „Plastic Ocean“ so viel sein, wie das Gewicht aller erwachsenen Menschen zusammen, die auf dieser Erde leben.

Das Problem Plastik

Das hat zwei problematische Seiten: Erstens braucht man für die Herstellung des Plastiks unheimlich viel Erdöl, Wasser und andere wertvolle Ressourcen. Ressourcen, die wir verschwenden, um Dinge herzustellen, die wir nur ein- oder zweimal nutzen – wie etwa Plastiktüten oder -wasserflaschen.

Zweitens wird nur ein verschwindend kleiner Teil des Plastiks recycelt. Und eine unheimlich große Menge des Plastikmülls landet schließlich im Meer. Einmal als tatsächlicher Müll, wie die Bilder hier zeigen. Und zum anderen auch als sogenanntes Mikroplastik. Dieses kann durch Abrieb von Synthetik-Kleidung kommen, die man wäscht.

Wie kommt das Plastik ins Meer?

Über das Wasser aus der Waschmaschine landen sie im Wasserkreislauf. Oder auch über Shampoos und andere Kosmetikprodukte. Kläranlagen können sie nicht herausfiltern, weil sie zu klein sind.

Das Ergebnis ist nicht nur, das Plastik über die Meerestiere, die dieses fressen, schon längst unseren Nahrungskreislauf erreicht hat. Das bedeutet, dass wir Plastikteilchen zum Beispiel in unserem Blut haben. Es vernichtet auch die Meere – eine für uns überlebenswichtiges Ökosystem.

Das heißt, wir müssen etwas tun. Und ein sehr guter erster Schritt, um aktiv zu werden, ist sich zu informieren. Sich dem Problem in seinem ganzen Ausmaß zu stellen. Nicht wegzusehen, sondern die Konsequenzen des eigenen Handelns anzusehen – auch wenn es unangenehm ist.

Der Film „Plastic Ocean“

Deshalb möchte ich euch heute den Film „Plastic Ocean“ (www.plasticoceans.org) empfehlen. Die WWF-Mitarbeiterin Jo Ruxton hat sich mit dem Journalisten Craig Leeson zusammengetan und diesen Film gedreht. Dazu haben sie viele Wissenschaftler befragt und Fakten zusammen getragen.

Aber natürlich lebt der Film auch von den tollen Meeresaufnahmen – und den erschreckenden und schockierenden Bildern über Plastik vermüllte Meere und Strände. Tiere, die sich in den Plastikmüll verstrickt haben.

Aktiv werden

Übrigens: Wenn du keine Filmvorführung von „Plastic Ocean“ in deiner Nähe findest. kann du auch selbst ein Screening organisieren. Auf der Website findest du dazu Kontaktdaten und Informationen.

 

ilona

ist freie Jour­na­lis­tin, Publizistin, Projekt­ma­che­rin und Medienaktivistin. Seit über zehn Jahren schreibt sie Bücher, Blogposts, macht Podcasts, gibt Workshops und hält Vorträge. Zudem begleitet und berät sie öko-soziale Organisationen, Gemeinschaften, Künstler:innen, Kreative und Aktivist:innen bei der ganzheitlichen und nachhaltigen Planung und Kommunikation ihrer Projekte und Bücher.

5 Kommentare

  • Die nackten Zahlen sind wirklich erschreckend, wie viele Meerestiere aufgrund unseres Mülls jämmerlich verenden. Aber irgendwie scheint es beim Großteil der Menschheit noch nicht angekommen zu sein, was wir anrichten.
    ich arbeite selbst im Einzelhandel und erlebe täglich, wie Ware von einer Plasikpackung in noch fünf weitere gratis Tüten gestopft wird- ist ja mein Recht als Kunde …Ich könnte täglich kotzen , aber dank guter Lobbyarbeit der Industrie wird sich daran nichts ändern . Schade. Aber wenn es soweit ist, holen wir einfach die zweite Welt aus dem Keller und weiter geht´s.

    • Ja, ich bin an der Supermarktkasse auch immer hin- und hergerissen: Auf der einen Seite geht es total gegen meine Einstellung, anderen etwas vorschreiben zu wollen. Auf der anderen Seite kann ich einfach nicht verstehen, wieso so vielen das so egal ist (oder sie nichts wissen wollen). Ein Konflikt, der sich anscheinend nicht lösen lässt. Das einzige, was bleibt, ist sein Ding zu machen und zu hoffen, dass es irgendwen als Vorbild inspiriert. Ob das schnell und weit genug geht, bleibt zu hoffen…

  • Die Infografiken sind wirklich toll – ich kann dir empfehlen, für deine Website auch eigene Infografiken anzufertigen, da du somit einen wirklich tollen, viralen Effekt hinbekommst und deine Message besser verbreiten kannst 🙂

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