Hier ein Ökodorf, dort eine Genossenschaft. Hier eine Initiative und dort ein Netzwerk des Wandels. Wäre es nicht herrlich, wenn sich alle ganz einfach miteinander vernetzen und gemeinsam Ressourcen, Kontakte und Wissen nutzen könnten? Genau daran arbeitet das green net project.

Es war 2013, als sich einige Weltverbesser*innen trafen und die Idee von green net project austüftelten: Die Organisation sollte den öko-sozialen Wandel moderieren und strukturieren helfen – ohne eigene Inhalte und Themen zu setzen. Zwei Jahre später ist das green net project eine hundertprozentige Tochter des eigens gegründeten, gemeinnützigen Vereins Freie Kommunikation und nachhaltiger Lebensstil e.V. – kurz auch frekonale. Fünf Menschen sind heute – größtenteils ehrenamtlich – dabei das Netzwerk rund um green net project aufzubauen.

Dazu hat das Team zehn Organisationen des öko-sozialen Wandels ausgesucht und ist dabei den Kontakt und die Kooperation mit diesen zu vertiefen. Dazu gehören derzeit das Transition Netzwerk, Platform Cooperativism, D2030, degrowth, die Bürgerwerke, das GEN Deutschland, die Gemeinwohlökonomie, die Solidarische Landwirtschaft, die Vernetzungsplattform WECHANGE, die Initiative Open Source Ecology, die Stadtentwicklungsagentur Nexthamburg sowie Makers 4 Humanity. Diese Top-Ten-Liste soll sich nach und nach erweitern und verändern.

Was macht green net project?

Derzeit berichtet das Team von green net project über die Aktivitäten dieser und anderer Initiativen und Organisationen aus dem deutschsprachigen Raum. Allen Partnern bietet green net project die Recherche nach anderen Akteur*innen im gleichen Betätigungsfeld an sowie nach Menschen, die sich aufgrund ihrer Kompetenzen gegenseitig unterstützen könnten – und bringen diese dann zusammen.


green net project bei der Konferenz für eine bessere Welt

Andreas Sallam und Markus Kollotzek von green net project geben bei der Konferenz für eine bessere Welt zwei Workshops:

1. Soziokratie 3.0: Andreas zeigt euch, wie sich Teams mit der Methode der Soziokratie selbst und so hierarchiefrei wie möglich organisieren können.

2. Online-Tools: Markus gibt einen Überblick über aktuelle, freie Online-Plattformen, die euch bei der gemeinsamen Umsetzung von Projekten die Arbeit erleichtern. Außerdem zeigt er euch anhand eines Beispiels, wie ihr eure Prozesse so einrichtet, dass ihr stressfrei arbeiten könnt.

Konferenz für eine bessere Welt | 18. und 19. August 2018 in Hamburg


Wenn green net project dabei feststellt, dass Initiativen oder Netzwerke an sehr ähnlichen Themen arbeiten oder die gleichen Problemen haben, setzt sie sich mit Vertreter*innen der Organisationen an einen Tisch und hält sogenannte Synergie-Meetings ab. Dabei sollen gemeinsame Lösungen gefunden, Ressourcen gemeinsam genutzt und insgesamt Arbeit und Energie gespart werden, indem man Parallelstrukturen vermeidet.

„Wir wollen mithelfen zu vermeiden, dass die Leute immer wieder neue Projekte beginnen, die dann auf halber Strecke scheitern“, erklärt Peter Hartmann von green net project. „Aktuell wichtigstes Thema ist für uns dabei der Bereich der digitalen Vernetzung der Wandelbewegung“, erklärt green-net-project-Co-Gründer Markus Kollotzek. Dazu haben sie umfangreich recherchiert und auch einige Blog-Posts geschrieben.

Als ein Beispiel für Synergien, das von green net project selbst angestoßen wird, kann sicherlich auch die Öffentlichkeitsarbeit genannt werden, die das Team für alle Partnerorganisationen betreibt: So berichtet es zum einen über aktuelle Entwicklungen und gibt allen dadurch Orientierung. Andererseits berichtet es über die Aktivitäten der Partnerinitiativen untereinander und nach außen: etwa über das Blog oder den Newsletter.

Die Vision von green net project

„Wenn wir eine vernetzte, enkeltaugliche Gesellschaft im Jahr 2030 erreichen wollen, deren Sozial-, Kommunikations- und Wirtschaftsstrukturen dem Gemeinwohl dienen, dann brauchen wir ein ökonomisch selbsttragendes Netzwerk, das möglichst viele Kräfte und Ressourcen der Wandelszene bündelt“, so das Credo von green net project. Das leuchtet schnell ein: Wer wenig Zeit und Energie in die Organisation stecken muss, der hat mehr Zeit für Kreatives, die Umsetzung der eigentlichen Ideen und schließlich auch – ganz entscheidend – der Arbeit am eigenen, individuellen Wandel.

Deshalb sollen sich, wenn es nach green net project geht, Organisationen und Initiativen „auf wirksamen Kollaborationsplattformen vernetzen, um möglichst unabhängig von im Wesentlichen profitorientierten Strukturen, gemeinsam Zukunftsprojekte zu organisieren“, so Markus. So soll ein selbsttragendes zivilgesellschaftlich-organisiertes Netzwerk entstehen, das Unabhängigkeit von wachstumsbasiertem Wirtschaften ermöglicht.

Das, so Peter, soll die Dynamik und Schlagkraft der Wandelbewegung steigern. „Viele Projekte kämpfen mit kleinem oder keinem Budget um’s Überleben – so wie wir übrigens auch. Wenn unsere Mission erfüllt ist, hat die Wandelbewegung stabile selbsttragende alternative Wirtschaftskreisläufe geschaffen, die untereinander verzahnt sind“, erklärt er. Die Wandelakteur*innen müssten dann keiner klassischen Erwerbsarbeit mehr nachgehen, um aktiv für den Wandel zu arbeiten. Dennoch wären sie mit allem versorgt, was sie brauchen. Das hört sich für alle, die derzeit ihren Aktivismus irgendwie querfinanzieren oder in einem sinnentleerten Job festhängen sicher geradezu paradiesisch an.

Die nächsten Schritte

Doch noch ist es nicht soweit. Im nächsten Schritt will green net project mit dafür arbeiten, dass wir vorhandene Strukturen durch nachhaltigere ersetzen können – also etwa durch ökologische, technologische und urbane Versorgungsstrukturen.

„Der Wandel wird niemals aufhören“, meint Markus und fügt an „damit ist unsere Mission auch nie erfüllt“. Denn in Zukunft wird die Menschheit sicherlich eher mit noch mehr globalen Herausforderungen umgehen müssen. „Wenn wir zum Beispiel auf Lithium-Ionen-Akkus setzen, um Energie zu speichern, werden irgendwann auch diese Ressourcen knapp und wir brauchen wieder eine neue Lösung“, nennt Markus als ein Beispiel von vielen weiteren.

Engagiert bei green net project

Derzeit arbeiten die Mitstreiter*innen von green net project ehrenamtlich. Bezahlte Jobs streben sie an, sie sind aber noch nicht Wirklichkeit. Entsprechend sucht das Team Menschen, die sich geldfrei in den Aufbau von green net project einbringen können. Gesucht sind vor allem Redakteur*innen, Hosts für die Synergie-Meetings, Social-Media-Manager*innen, WordPress-Entwickler*innen, Moderator*innen für internet und externe Veranstaltungen sowie Unterstützung bei der Buchhaltung und ständigen Organisation. Und übrigens: Spenden kann man an green net project auch… https://greennetproject.org