Was man beim Essen und Kochen so alles »falsch« machen kann, darüber gibt es hinlänglich Berichte. Doch was kann man nicht alles »richtig« machen!?! Wir haben mal die besten, schönsten, ergreifendsten kulinarischen Für-eine-bessere-Welt-Projekte rausgesucht, die wir kennen!

Kaum etwas sagt mehr über eine Kultur, wie das Kochen und Essen. Wer nun an Massentierhaltung, Fast Food und an all die Lebensmittel denkt, die in Deutschland weg geworfen werden (über 50 Prozent!), der kommt schon ins Grübeln. Zeit umzudenken! Aber das denken nicht nur Du und ich, sondern auch noch eine ganze Menge mehr Menschen. Zum Glück – denn das ist die gute Nachricht an unserer Koch- und Esskultur: Es gibt auch jede Menge toller Projekte! Einige findest Du hier:

Culinary Misfits aus Berlin kochen mit "unpassendem" Obst und Gemüse

 

1 Culinary Misfits

Misfits sind solche Lebewesen der Dinge, die nicht ins Schema passen. Zu ihnen gehören nicht nur unbequeme Menschen, sondern auch allerhand Obst und Gemüse. Krumme Gurken, dreibeinige Karotten oder knollige, kleine Kartoffeln. Sie alle entsprechend nicht der Norm des Handels – und bleiben somit in der Regel gleich auf den Feldern liegen oder werden im besten Fall noch an Tiere verfüttert. Bislang zumindest. Denn Lea Brumsack und Tanja Krakowski haben in Berlin ein Catering der besonderen Art eröffnet: Sie verarbeiten das »unpassende» Gemüse zu leckeren und vor allem auch optisch tollen Gerichten. Übrigens: Auf der Crowdfunding-Plattform startnext sammeln sie gerade für ihr erstes Ladengeschäft. >>> http://culinarymisfits.de/

P.S. Wer mal sehen will, wie kreativ und abwechslungsreich die Natur ist, sollte sich mal die wirklich tolle Foto-Serie von Uli Westphal über Gemüse ansehen, das nicht der Normform entspricht: Toll!

2 Wastecooking

Auch David Gross, Tobias Judmaier und Daniel Samer retten köstliche Lebensmittel vor der Verschwendung: Sie finden das in den Mülltonnen der Supermärkte, was noch gut und lecker ist (das nennt man auch dumpstern oder containern) – und das ist eine Menge.  So viel, dass die Drei in Salzburg wohnenden das Thema nicht länger den klassischen Medien überlassen wollten: Sie organisierten eine alternative Kochshow im Web, die das Thema Waste-Cooking bekannt und salon-fähig machen sollte. Und das ist ihnen anscheinend gelungen, denn mittlerweile gibt es immer mehr Waste-Cooking-Clubs. >>> www.wastecooking.com

Waste-Cooking nutzt Lebensmittel, die weggeworfen worden sind.

 

3 Der KlimaTeller

Eine ebenfalls schöne Idee kommt aus unserer Heimatstadt Hamburg: Der KlimaTeller! Bekannt ist, das unser übermäßiger Fleischkonsum nicht nur zu Massentierhaltung führt, sondern auch unser Klima extrem belastet. Da nun nicht jeder den schmerzfreien Umstieg auf eine vegetarischer oder gar vegane Ernährung schafft, dachten sich ein paar Studierende und Doktoranden etwas Besseres aus: Sie überzeugten die Hamburger Uni-Mensen klimafreundliche Gerichte zu kochen und einmal in der Woche den sogenannten KlimaTeller anzubieten. Mittlerweile sind dem die Kantine von Otto, dem NDR, Tchibo und anderen gefolgt. Wir finden das super! >>> www.klimateller.de

P.S. Wer zu Hause einen FleischFreiTag einlegen will, kann sich hier informieren und inspirieren lassen: www.fleischfrei-tag.at sowie bei www.halbzeitvegetarier.de

4  Foodsharing

Der Dokumentarfilm »Taste The Waste« von Valentin Thurn hatte viele entsetzt und empört: Über die Hälfte aller Lebensmittel werden in Deutschland einfach weg geworfen. Vieles schafft es noch nicht mal in die Regale der Supermärkte (siehe Culinary Misfits oben). Anderes landet hingegen im Müll, weil es auf das Mindesthaltbarkeitsdatum zusteuert (siehe Wastecooking). Und schließlich schmeißen wir vieles weg – zum Beispiel, weil unsere Augen größer waren, als unser Magen. Oder weil wir in Urlaub fahren.

Die Plattform foodsharing will das Weiterreichen von Lebensmitteln ermöglichen

 

Bei solchen überschüssigen Resten soll nun die Plattform foodsharing helfen: Hier kann man so genannte »Lebensmittelkörbe« mit den Produkten einstellen, die man so übrig hat. Die Kontaktdaten (also der Abholort) ergeben sich aus den im Profil hinterlegten Informationen. User können die Qualität und Zuverlässigkeit Lebensmittel-Sharer beurteilen. Noch ist foodsharing in der Beta-Version. Noch sind nicht genug Leute auf der Plattform – und die Wahrscheinlichkeit, das genau in Deiner Nähe jemand etwas für Dich hat entsprechend gering. Doch die Idee ist super und es liegt nun an euch, sie mit Leben zu füllen! >>> http://beta.de.foodsharing.de/registrierung

5 Thx4cooking & Zu gut für die Tonne

So – und wer nun noch gute Ideen für leckere, gesunde und umweltfreundliche Gerichte braucht, der sollte mal den Blog von Parvin Razavi verfolgen: Schöne Bilder, leckere Rezepte, schöne Geschichte. Jawoll, so macht die Hausarbeit Spaß! >>> www.thx4cooking.blogspot.de

Alle Smartphone-Phanatiker finden natürlich auch die passende App (es gibt für ALLEs eine App!): Zu gut für die Tonne heißt sie und liefert Rezepte und Informationen für Reste-Essen. Wegschmeißen war also mal! Das wird sogar von Ilse Aigner unterstützt… 😉 >>> www.zugutfuerdietonne.de

 

Danke an Michael Andre May für das tolle Aufmacherfoto (via pixelio)