Pestizide sind nicht nur für uns Menschen schädlich. Sie sind auch in einem ganz erheblichen Ausmaß für das Aussterben von ganzen Insekten- und Vogelarten verantwortlich. Das ist schon lange bekannt. Doch die »Pflanzenschutzmittel« – wie Pestizide von den Herstellern gerne genannt werden – werden immer aggressiver. Was man da machen kann?

Warum sind Pestizide eigentlich schlimm?

Immer wieder belegen Tests, dass unser Obst und Gemüse in der Summe einfach zu viele Pestizide enthält. Wenn es um unsere Ernährung und Gesundheit geht, achten daher auch schon immer mehr Menschen darauf, dass sie Pestizit-freie Lebensmittel kaufen. Beim Einkauf helfen u.a. die Ratgeber und Tipps von Greenpeace weiter (auf dieser Seite nach unten scrollen).

Vögel retten keine Pestizide BUND

Beim BUND gibt’s kostenlose Postkarten mit Fotos von bedrohten Feldvögeln wie dem Wiedehopf (Foto: BUND)

Doch belegen auch schon seit Jahren Studien von Greenpeace und Co, dass Pestizide für das natürliche Gleichgewicht unseres Ökosystems fatale Folgen haben: Frösche werden zu Zwittern, fast jedes zweite Ackerwildkraut steht mittlerweile auf der roten Liste und viel zu viele Insekten sterben. Auch das Bienensterben soll ja vor allem durch Pestizide ausgelöst sein.

Dadurch finden die Vögel wiederum keine Nahrung mehr. Und so sind bereits rund 66 Prozent aller Feldvogelarten vom Aussterben bedroht, berichtet der BUND. Der BUND schreibt den extremen Rückgang von Feldvögeln einer neuen Stoffgruppe von Pestiziden zu, den Neonikotionoiden. Sie sollen in bisher unbekannten Ausmaß alle Insekten auf den Ackerflächen töten.

Und was kann man gegen Pestizide tun?

Der BUND fordert, dass der Anteil der ökologischen Landwirtschaft auf mindestens 20 Prozent steigen muss. Nur dann sei ein Übergang zu einer naturschutzverträglichen und bäuerlichen Landwirtschaft zu schaffen. 2009 wurden jedoch gerade mal 5,9 Prozent aller Anbauflächen ökologisch bewirtschaftet, wie das Umweltbundesamt angibt.

Vögel retten keine Pestizide BUND

Außerdem kann man beim BUND die Vogelstimmen einiger Feldvögel als Handy-Klingelton herunterladen. Mein Favorit: Das Braunkehlchen, s.o. (Bild: BUND)

Und natürlich müssen wir unsere Politiker – sowohl auf nationaler wie auf EU-Ebene – auffordern, sich für eine Reduzierung des Pestizid-Einsatzes stark zu machen. Eine Studie des französischen Agrarforschungsinstituts INRA hat laut Gruene ergeben, dass wir auf 30 Prozent der Spritzmittel verzichten könnten, ohne dass wir einen Versorgungsengpass oder einen Einkommensverlust in der Landwirtschaft zu befürchten hätten.

Das PAN (Pestizid-Aktionsnetzwerk) bietet außerdem eine Reihe von Informationen über Pestizide – etwa eine aktuelle Studie – und Aktionen zum mitmachen. Hier kann man BASF, Bayer und Syngenta per Email auffordern, die aggressive Vermarktung von Pestiziden zu unterlassen. Man findet hier regelmäßige Informationen zu Anti-Pestizid-Aktionen in ganz Europa und kann u.a. auch das Abdriften von Pestiziden (was beim Spritzen passieren kann und dann auch schon mal ganze Dorfgemeinschaften gesundheitlich belasten soll) über ein spezielles Formular informieren.

Ja, und wer für Aufklärung sorgen will, kann sich von der Website des BUND auch entweder Info-Broschüren oder Postkarten (siehe Fotos) zu bedrohten Feldvogelarten kostenlos bestellen oder herunter laden. Außerdem gibt es dort auch Vogelgezwitscher von besonders bedrohten Feldvögeln als Handy-Klingelton. Auch wenn das irgendwie „nur“ ein netter Gag ist, kann man so vielleicht ja sogar Stadtmenschen die Klänge von Rebhuhn, Wiedehopf, Kuckuck, Braunkehlchen (mein Favorit gesanglich) oder Kiebitz nahe bringen…