Energie selbst per Solaranlage zu erzeugen hat in den letzten Jahren einen Siegeszug durch private Haushalte gezogen – manche sagen, es gibt schon mehr Solaranlagen, als vernünftig sei. Doch wie ist das mit Windkraftanlagen? Was bringen die und wo darf man die bauen. Der BUND gibt hier ein paar Tipps.
Während Sonnenenergie zunehmend dezentral und umweltfreundlich „geerntet“ werde, denke man bei Windstrom immer noch vor allem an die großen Windräder an Land und vor den Meeresküsten. Doch das muss nicht sein – vielmehr sei dies ein Eingriff in die Landschaft und erzwinge den Bau neuer Stromtrassen, zählt der BUND die Nachteile dieser zentralisierten Stromerzeugung auf.
Standort und Formen von Windkraftanlagen
Daher sieht der BUND auch in Sachen Windkraft die Zukunft in dezentraleren und kleineren Rotoren. »Voraussetzung dafür, dass Windräder in Wohnnähe akzeptiert werden, ist ihre Geräuscharmut. Eine gute Klein-Windanlage ist kaum zu hören und beginnt schon bei schwachem Wind zu rotieren«, empfiehlt der BUND angehenden Windkaftanlagenbesitzern. Zudem sei ein möglichst von Turbulenzen freier und windstarker Standort entscheidend.
Die Windräder würden auf dem Dach oder auf einem Mast montiert. Es gebe vertikal oder horizontal rotierende Anlagen. Die Leistung kleinerer Windrotoren liege zwischen 100 Watt und 100 Kilowatt. Je nach Standort und Windverhältnissen könne mit einer Anlage von beispielsweise 30 Metern Höhe und 16 Metern Durchmesser jährlich über hunderttausend Kilowattstunden Strom erzeugt werden, so der BUND. Dies sei das Zwanzigfache des Verbrauchs eines Durchschnittshaushalts.
Wie sieht es mit der Einspeisevergütung aus?
Der Betreiber einer Windanlage erhält nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eine festgelegte Einspeisevergütung, berichtet der BUND. »Im Vergleich mit einer Solaranlage ist sie jedoch deutlich niedriger. Zudem gibt es in Deutschland bisher keine einheitlichen Regelungen für den Kleinwindstrom. Nur in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen sind Anlagen bis zehn Meter Höhe genehmigungsfrei«, ergänzt die Organisation.
Was kostet eine Windkraftanlage?
Die Installation einer Mini-Windkraftanlage sei hingegen mit relativ wenig Aufwand durchzuführen. Je nach dem, welche Kilowatt-Leistung man haben möchte, koste eine Windkraftanlage zwischen mehrere hundert und bis zu 25.000 Euro. »Eine Faustregel sagt, dass pro Kilowatt Leistung 2500 bis 8000 Euro zu investieren sind«, erklärt der BUND. In Großbritannien, Italien und Dänemark, wo Mini-Windkraftanlagen in Großserien produziert würden, seien ihre Preise bereits stark gesunken. Das lässt auch für uns hoffen, dass die Windkraft ihren Aufschwung erwartet.
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- Weitere Ökotipps gibt es unter www.bund.net/oekotipps
- Weitere Infos über verschiedene Bauarten von Windkraftanlagen findet Ihr auch bei oel-alle.de
- Hinweise zu optimalen »Erntemengen« bekommt man auch bei geldsparen.de
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Für die Bereitstellung des Bildes bedanken wir uns ganz herzlich bei Urgixgax (via pixelio).
Mit jedem Meter Nabenhöhe erhöht sich der Ertrag um 0,9 bis 1%. Deshalb ist es erstrebenswert die Anlagen immer höher zu bauen. Auch sind Turbulenzen in 135m Höher deutlich geringer, als auf dem Dach eines Hauses. Weiter erhöht sich die Leistung einer WKA in der dritten Potenz zur Windgeschwindigkeit. Bei 3 m/s Wind erntet selbst eine 2 MW Anlage nur ein paar kw in der Stunde (ca. 25 kwh)
So schön diese Idee ist, die Erträge mit kleinen WKA sind einfach lausig. Mit 4 – 5 Metern Nabenhöhe, wie z.B. auf einem Dach eines Einfamilienhauses lassen sich nur bei regelmäßigem starkem Wind, einigermaßen akzeptable Erträge erzielen. Das mag für einige besondere Gebiete in Bergregionen zutreffend sein, aber nicht für weite Teile Deutschlands. Da ist Geld in PV oder Solarthermieanlagen deutlich besser investiert.
Die WKA im Binnenland sind durchaus als dezentral zu bezeichnen. Ich weiß nicht was BUND und NABU gegen große Windkraftanlagen haben. Wenn sie Vögel schützen wollen, so sollten sie sich die Landwirtschaft und den Autoverkehr mal vorknöpfen, aber nicht ständig diese schönen Windmühlen verhindern wollen. Pro qm Fläche liefern diese nämlich einen unschlagbaren regenerativen Energieertrag.
So eine 7,5 MW WKA erzeugt so 20 Mio kwh im Jahr. Ein paar Tausend davon aufgestellt und den Ausbau von Smart Metern und Speichern forciert, sind wir der Energiewende schon ein deutliches Stück näher gekommen.
Hallo Enrico, ich sehe Du bist Experte 😉 Vielen Dank für die wertvollen HInweise!!! Grüsse, ilona