Bundesweiter Aktionstag am 29.9.2012 gegen Sparpolitik & pro Reichensteuer

Die Staaten werden immer ärmer und ärmer. Und mit ihnen die einfachen Bürger. Wir müssen die Banken retten und die Märkte beruhigen, heißt es in den Medien. Doch längst glauben die Menschen nicht mehr daran, dass sich die »Krise« lösen lässt, indem die Mehrheit zugunsten einer Minderheit immer und immer wieder verzichtet. Dem soll am 29. September mit Aktionen in ganz Deutschland Ausdruck verliehen werden. Mach mit!

Den immer größeren Schulden der öffentlichen Hand stehen immer größere private Vermögen gegenüber. Denn es stimmt ja nicht wirklich, dass durch die Krise weniger Geld da wäre – im Gegenteil. Die Europäische Zentralbank flutet Europa mit Geld, das zu einem Zins nahe Null zu haben ist. Wo also bleibt dieses Geld?

Man kann wohl nicht sagen: in den Taschen der Reichen. Und doch hat sich in den »Krisenjahren« das Vermögen der Reichsten auf wundersame Weise noch viel schneller als sonst erhöht. »Alleine die privaten Vermögen des reichsten 1 Prozents der Bevölkerung sind höher als alle öffentlichen Schulden in Deutschland zusammen«, schreibt das Bündnis umFAIRteilt aus etlichen deutschen NGOs, das zum Aktionstag Ende September aufruft. Doch damit nicht genug: Auf der Suche nach renditeträchtigen Anlagemöglichkeiten heizten sie die Spekulation an den Finanzmärkten an – und verschärfen damit die Krise.

Poster (c) umFAIRteilen

Die 1 Prozent reichsten Deutschen besitzen mehr Geld, als Deutschland Schulden hat.

Und so ist nicht nur in den letzten Jahren, sondern in den vergangenen 20 Jahren die Ungleichheit zwischen Arm und Reich in Deutschland – aber auch weltweit innerhalb und zwischen armen und reichen Ländern – enorm gestiegen. Das wohlhabendste 10 Prozent der Gesellschaft soll laut umFAIRteilt mittlerweile über mehr als zwei Drittel des Gesamtvermögens verfügen. Die ärmsten 50 Prozent der Deutschen besitzen hingegen zusammen nur 1 Prozent des Vermögens. »Zu große Ungleichheit schadet allen und untergräbt den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft!«, meint das Bündnis.

Und so muss die Politik für Gerechtigkeit sorgen, lautet die Forderung. So könnte eine einmalige Vermögensabgabe einen substanziellen Teil der großen Vermögen zugunsten des Gemeinwesens umverteilen. »Um dauerhaft bedeutende Finanzmittel für die öffentlichen Aufgaben aufzubringen und der sozialen Ungleichheit unserer Gesellschaft entgegenzuwirken, muss wieder eine Vermögenssteuer erhoben werden«, fordern die NGOs. Auch die Steuerflucht müsse konsequent bekämpft und Steueroasen ausgetrocknet werden.

Poster (c) umFAIRteilen

10 Prozent der Deutschen besitzen mehr als 2/3 des gesamten Vermögens.

Mit diesen Forderungen steht das Bündnis auch keineswegs alleine da: In den USA und in Frankreich wird bereits um die stärkere Besteuerung hoher Einkommen und Vermögen gerungen. »Bewegen wird sich aber nur etwas, wenn wir Bürgerinnen und Bürger Druck machen für mehr Verteilungsgerechtigkeit! Dafür setzen wir uns gemeinsam ein«, so das Bündnis.

Noch laufen die Vorbereitungen – und Menschen mit Engagement und Zivilcourage sind gefragt. Wann die Treffen in den verschiedenen Städten stattfinden und wie der Stand der Dinge ist, kannst Du über die Facebook-Seite von umFAIRteilt erfahren. Ich weiß, viele machen sich um ihre Zukunft Sorgen und blicken bang nach Ländern wie Griechenland, Italien oder Spanien. Doch unsere Zukunft ist nur so gerecht, wie wir sie machen. Gebt euch einen Ruck und engagiert euch!

Poster (c) umFAIRteilen

Die Bilder sind Ausschnitte aus den Kampagnenplakaten für den Aktionstag. Ihr könnt euch diese – genauso wie Flyer – zum Selbstkostenpreis über die Website bestellen und so noch mehr Menschen auf den Aktionstag aufmerksam machen.