Social Inequality, also soziale Ungleichheit macht alle Menschen einer Gesellschaft unglücklich, krank und unsozial – sagt zumindest der britische Sozialwissenschaftler Richard Wilkinson. Ein Plädoyer zum Blog Action Day 2014 #BAD2014 #Blogaction14, #Inequality, #Oct16

Seit Jahrzehnten erforscht der britische Gesundheitswissenschaftler Richard Wilkinson nun schon, wie soziale Gleichheit mit dem Glück, der Gesundheit und Frieden aller Menschen innerhalb einer Gesellschaft zusammenhängt.

Richard Wilkinson: Einsamer Reichtum ist unser Unglück

Seiner eindrücklichen Analyse zufolge hängen Indikatoren für ein glückliches Leben wie physische und mentale Gesundheit, Lebenserwartung, Bildung oder auch Vertrauen und Sicherheit weniger davon ab, wie arm oder reich ein Land im Vergleich zu anderen Ländern ist – sondern vielmehr davon, wie stark die Schere zwischen Arm und Reich auseinander driften.

Blog Action Day 2014: Social Inequality
Um wie viel reicher ist das reichste Fünftel einer Gesellschaft als das ärmste Fünftel? Die Grafik zeigt die Kluft zwischen Arm und Reich der unterschiedlichen Länder.

Wie viele Schulabbrecher, Morde oder Gefängnisinsassen es in einem Land gibt, hängt laut Wilkinson eng mit dem Reichtumsgefälle der Gesellschaft zusammen. In seinem spannenden TED-Talk (www.ted.com/talks/richard_wilkinson) zeigt der britische Professor immer und immer wieder, das nicht etwa Reichtumsunterschiede zwischen Ländern ein Indikator für einen hohen oder niedrigen Lebensstandard eines Landes sind – sondern vielmehr die Unterschiede innerhalb eines Landes. „Wenn Amerikaner den amerikanischen Traum leben wollen, müssen sie deshalb auch nach Dänemark gehen“, fasst Wilkinson das süffisant zusammen.

Blog Action Day 2014: Social Inequality
Der Lebensstandard eines Landes hängt nicht so sehr davon ab, wie reich oder arm er im weltweiten Vergleich ist – sondern vielmehr, wie groß die Unterschiede zwischen Arm und Reich innerhalb des Landes sind.

Dabei zeigen seine Untersuchungen auch, dass die negativen Auswirkungen von Ungleichheit alle Menschen einer Gesellschaft treffen. So stellt er etwa fest, dass die Säuglingssterblichkeit in Schweden (hohe Gleichheit) über alle gesellschaftliche Schichten hinweg geringer ist als die in England und Wales (hohe Ungleichheit) – auch wenn die Unterschiede in unteren Schichten natürlich größer sind.

Auch reiche Menschen profitieren von Gleichheit

Mit anderen Worten: Auch reiche Menschen profitieren, wenn sie für eine gleiche Verteilung sorgen. Zumal Menschen in gleicheren Gesellschaften wesentlich weniger negativen Statusstress haben – und somit weniger Statuskonsum, Konkurrenzangst und Krankheiten infolge dieses Stresses herrschen.

Wilkonsons Untersuchungen zeigen auch: Länder mit hoher Gleichheit erreichen diese zum Teil sehr unterschiedlich: In Schweden gibt es beispielsweise zwar hohe Einkommensunterschiede – über Steuern und staatliche Leistungen wird politisch aber kräftig umverteilt. Japan hat beispielsweise dagegen weniger Gefälle bei den Einkommen, um also politisch weniger eingreifen, um eine soziale Gleichheit zu erreichen.

Das Fazit

„Es spielt keine Rolle, wie genau man die soziale Gleichheit in einem Land herstellt – solange man sie herstellt“, meint der Wissenschaftler. Und das sei schließlich auch die gute Botschaft seiner Untersuchungen: Wir haben es selbst in der Hand, über eine gerechte (Um-)Verteilung für Zufriedenheit, Glück, Gesundheit und soziale Sicherheit zu sorgen.

 

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