Für Tiere im Zoo, Zirkus oder Aquarium ist immer Lockdown. Das Filmstudio Ardman Animations hat für die Tierschutzorganisation Born Free hierzu einen bitteren Werbespot produziert.

Ein Video das zu Herzen geht…

Wie wäre es, wenn man sein ganzes Leben im Lockdown, also eingesperrt, verbringen müsste – ohne Aussicht auf Veränderung? Das kann man sich kaum vorstellen und doch erzählt dieses kleine Video, dass das Filmstudio Aardman Animations für die Tierschutzorganisation Born Free produziert hat, genau diese Geschichte. Und zwar von denen, die genau das erleben: die Wildtiere in Gefangenschaft.

For us lockdown was temporary. For some animals it’s for life!“

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Die Arbeit von Aardman kennen viele von so kurzweiligen, lustigen Animationsfilmen, wie „Wallace & Gromit“. Dieses Mal ist der Hintergrund ernster und ungleich trauriger. Was wäre, so die Idee, wenn wir die Zitate von Menschen die sich im Corona-Lockdown befinden, Wildtiere sagen lassen, die ein ganzes Leben in Gefangenschaft verbringen? Denn während wir Menschen in der Regel nach einigen Wochen unsere Quarantäne wieder verlassen können, gibt es für die Tiere keine Aussicht auf eine andere, bessere Welt. Und genau das geht einem beim Betrachten des Werbespots auf. So trifft er bei jedem Menschen, der die trostlose Endgültigkeit ihrer unfreiwilligen Gefangenschaft nachempfinden kann ins Schwarze. Mehr noch, da es sich hier um Originalzitate handelt, kommen Stimmung und Traurigkeit umso authentischer rüber und gehen wirklich zu Herzen.

„Eine Sperre fürs Leben“

Zwei Wildkatzen beschreiben, wie sich der „Lockdown“ auf ihre Beziehung auswirkt. Und da wir wissen, dass es sich bei den Stimmen um Menschen handelt, können wir die Gefühle nachempfinden und auf die beiden Tiere übertragen. Sie werden wohl bis zum Tode hier im Zoo eingepfercht bleiben.

„Es fühlt sich surreal an“

Creature Discomforts: Life in Lockdown

Der Orang Utan beschreibt, wie surreal die Situation für ihn ist. Als wäre er in eine alternative Realität eingetreten. Dieses Leben sei nicht „seine Norm“, nicht normal. Nein, alles andere als das … Seine Norm wäre tun zu dürfen, was er will. Das hier fühle sich an wie eine „soziale Kastration“.

„Es ist sehr einsam“

Der arme Elefant fühlt sich „ein bisschen deprimiert“ und sehr einsam. Wenn wir das von einem Menschen hören, wissen wir sofort was er meint. Warum aber, machen wir uns bei dem Elefanten der nur zu unserer Unterhaltung gefangen gehalten wird, keine Gedanken? Warum sollte seine Einsamkeit nicht wenigstens genauso schlimm sein, wie unsere? Der Elefant fragt sich, wie lange es noch dauere.

„Warum können wir nicht ausgehen?“

Zuerst weiß die Lemuren-Mutter gar nicht mehr, was sie eigentlich vermisst. So lange ist sie schon in Gefangenschaft. Aber dann fragt sie, was sie denn ihrem Kind erklären solle, wenn es frage, warum man nicht ausgehen könne. Und eine bessere Antwort als „Nun, wir können einfach nicht“, habe sie nicht.

„Meine Geduld geht etwas zur Neige“

Der Wal im (viel zu kleinen) Aquarium beklagt die endlose Eintönigkeit: „Jeder Tag ist derselbe“. Nicht raus und etwas tun zu zu können, um sich ein bisschen normaler zu fühlen.

Warum lasst Ihr sie nicht endlich frei?

Wenn man sich den Werbespot zu Ende angesehen hat, fragt man sich mal wieder: Warum könnt Ihr es nicht endlich beenden und diese unglücklichen Tiere frei lassen. Es ist ihr ganzes Leben, das wir Menschen für uns beanspruchen…

Webtipp

Die Born Free Foundation ist eine in Großbritannien ansässige Tierschutzorganisation, die sich für Wildtiere und Naturschutz einsetzt und die Schließung von Zoos und Zirkussen erreichen möchte. (Wikipedia)

Hier kann man sich einbringen oder auch direkt spenden.