Sicherlich habt ihr Plakate, Flyer oder im Netz Aufrufe gesehen: Gestern war die Anti-Atom-Ketten-Aktion. Und es war ein Erfolg. 120.000 Menschen kamen, 120 Kilometer lang war die Aktions- und Menschenkette vom Atomkraftwerk Krümmel in Schleswig-Holstein quer durch Hamburg bis zum AKW Brunsbüttel.

„Dies zeigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung aus der gefährlichen Atomenergie aussteigen will“, erklärten die Veranstalter (ein Bündnis von Umweltverbänden, Bürgerinitiativen, Erneuerbare-Energien-Verbänden, kirchlichen Organisationen, Jugendverbänden, Gewerkschaften und Parteien) etwas euphorisch meines Erachtens. Nichts desto trotz ist auch aus unserer Sicht klar: Die Pannenmeiler Krümmel und Brunsbüttel müssen endgültig stillgelegt werden. Auch insgesamt ist Atomkraft keine wirkliche Alternative – weder was die Sicherheit der Kraftwerke angeht, noch die Lagerung der atomaren Abfälle.

„Der heutige Tag wird eine bundesweite Kettenreaktion des Protests und Widerstands auslösen, sollte die Bundesregierung in der Atompolitik nicht einlenken“, versprechen denn auch die Veranstalter der Aktion. Schon parallel zur Menschenkette in Hamburg protestierten auch Menschen in anderen Bundesländern. In Hessen wurde das AKW Biblis umzingelt und im nordrhein-westfälischen Ahaus vor dem Atommüll-Lager demonstriert.

„Das Engagement der vielen Hundert ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und der Zuspruch von engagierten Menschen aus allen Teilen der Bundesrepublik und quer durch alle gesellschaftlichen Milieus waren enorm. Am heutigen Tag der Erneuerbaren Energien und zwei Tage bevor sich die Atom-Katastrophe von Tschernobyl jährt, haben über 120.000 Menschen der Bundesregierung signalisiert: Sie muss ihren Pro-Atom-Kurs korrigieren. Es ist höchste Zeit für die Stilllegung der Atomkraftwerke“, sagte der BUND-Atomexperte Thorben Becker, einer der Sprecher der Aktion.

Infos unter: www.anti-atom-kette.de