Mindraub: Obst für alle

Auf Mundraub.de kann man die Obstbäume und -sträucher im urbanen Raum finden, deren Früchte Herren- bzw. Frauenlos sind und daher von bereitwilligen Menschen geerntet werden können. Nun gibt es die Plattform mundraub.org in einer neuen Version – und vielleicht demnächst auch in einer Offline-Version…

»Die Version 2 von mundraub.org ist nun in ihren Grundfunktionen fertig«, berichten die Plattform-Betreiber. Die wichtigste Neuerung ist, dass man sich einloggen muss, um Fruchtquellen einzutragen. Das ist zwar nicht angenehm (noch ein Passwort, noch mal die Daten hergeben). Doch dürfen in Deutschland nur die Bäume und Sträucher angegeben werden, deren Besitzer ausfindig gemacht, befragt und ihr Einverständnis zum „mundrauben“ erteilt haben (es sei denn die Obstträger stehen im öffentlichen Raum und sind nicht verpachtet).

»Es hat auch Vorteile«, verspricht das Betreiber-Team. Man kann seine Einträge nun verwalten sowie aktivieren und deaktivieren. »Wenn euer Garten in diesem Jahr viele Überschüsse produziert, dann tragt ihr ihn ein, und wenn ihr im nächsten Jahr keine Mundräuber bei euch wollt, nehmt ihr ihn wieder raus«, führt Mundraub als Beispiel für die Funktion an. Außerdem kann man Einträge nun kommentieren und weitere, neue Funktionen sollen in den nächsten Wochen und Monaten dazu kommen.

Für diejenigen, die weniger Internet-affin sind, könnte es künftig übrigens auch einen Mundraub-Guide in gedruckter Version geben (der würde sich übrigens auch gut als Weihnachtsgeschenk eignen, um mit dieser Geschichte schon mal anzufangen…). Doch noch liegt das Projekt in der Warteschlaufe: Engagierte Mundräuber haben zwar bereits die Inhalte zusammen getragen, Illustrationen angefertigt und das Ganze in ein Layout gebraucht – doch für den Druck fehlen noch 2.500 Euro. Daher der Appell an euch: falls ihr an einem solchen Werk interessiert seid, engagiert euch. Auch kleine Beträge können in der Summe hilfreich sein.

Weitere Infos gibt es unter: www.mundraub.org

ilona

ist freie Jour­na­lis­tin, Publizistin, Projekt­ma­che­rin und Medienaktivistin. Seit über zehn Jahren schreibt sie Bücher, Blogposts, macht Podcasts, gibt Workshops und hält Vorträge. Zudem begleitet und berät sie öko-soziale Organisationen, Gemeinschaften, Künstler:innen, Kreative und Aktivist:innen bei der ganzheitlichen und nachhaltigen Planung und Kommunikation ihrer Projekte und Bücher.

Hinterlasse einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Solidarische Landwirtschaft: ökologische Selbstversorung

Die »Community Supported Agricultur« (CSA) oder auch solidarische Landwirtschaft führt in Deutschland bislang ein Schattendasein. Doch das ändert sich. Gemeinschaft + ökologische Landwirtschaft überzeugt...

Hormonbomben PET-Flaschen

Ich hatte das schon vorher mal in einer Reportage gehört (und ab da nur noch Glasflaschen gekauft), dass PET-Flaschen „hormonell wirsame Stoffe“ enthalten, wie...

Transition, Permakultur, Bienenkisten und Peak Oil

Transition, der Übergang – und zwar in eine Zukunft nachhaltiger Städte und Stadtquartiere. Ein Interview mit Enriquo Rosenkranz. 

Kritisieren hilft

Dass dieser Werbewahnsinn so unkritisiert vor sich hinläuft, erstaunt mich immer wieder. Wohl weil nicht wenige direkt oder indirekt von der Werbewirtschaft ab hängen....