Dennis und Patrick Weinert sind 22 und 20 Jahre – und sie leben lieber ihre Ideale und Träume, als sich von anderen sagen zu lassen, wo ihre Grenzen sein sollen. Gerade sind sie von einer Weltreise zurückgekehrt, bei der sie menschliches Leid dokumentiert haben.
„Lass Dich bloß nicht von anderen Menschen von dem abhalten, was Du wirklich tun möchtest“, meint Patrick Weinert. Sein Bruder Dennis pflichtet ihm bei. Die beiden waren heute morgen erst in ihrer alten Schule. Ihre Lehrer waren stolz. Sie meinten, es sei wichtig zu zeigen, dass es auch andere Lebenswege gibt, als die, die Eltern und Lehrer sonst so gerne vorgeben.
Alternative Lebenswege
Von den Erwartungen und Vorgaben andere haben sich die beiden Ostwestfalen anscheinend schon in sehr jungen Jahren freigemacht: Dennis schmiss sein Studium in England hin, Patrick sogar sein Abitur – die beiden wollten lieber gleich gemeinsam als Fotografen an kreativen Projekten arbeiten. Erste Werbe-Jobs gaben den beiden die offizielle Bestätigung: Ja, man kann sein Leben auch jenseits des üblichen Karrierepfades gestalten.
Doch das war den beiden nicht genug. „Wir waren schon immer neugierig auf die Welt – und als nach einem Job Geld übrig war, da haben wir uns gedacht: Jetzt verwirklichen wir unseren Traum!“ Gemeint ist damit eine umfangreiche Recherchereise, während der sich die beiden im Rahmen einer Foto-Dokumentation mit den wirklich wichtigen Themen auseinandersetzen wollten. Das Ergebnis liegt nun vor: Der Foto-Bildband „A World in Distress“.
Der Anfang ist Mut
„Wir haben uns zunächst überlegt: Was wäre ein Thema, mit dem wir als Einsteiger auch klar kommen?“, erklärt Dennis. Also fingen die beiden an, in philippinischen Slums zu recherchieren. Anschließend führte sie ihre Reise zu den Goldminen von Burkina Faso. In Nepal recherchierten sie zum Thema Menschenhandel und Prostitution. In Port-Au-Prince erkundeten sie im Viertel Cité Soleil Armut, Gewalt und Kriminalität. Im ländlichen Haiti dokumentierten sie die Kindersklaverei.
„Wir haben einfach einen Schritt nach dem anderen gemacht. Wir haben gelernt, die Gefahren realistisch einzuschätzen und auch mit unseren Emotionen klar zu kommen“, meint Dennis. Am Anfang seien sie schon unsicher gewesen und die Erlebnisse seien ihnen ganz schön nah gegangen. „Als wir auf den Philippinen durch die Slums gegangen sind, hat uns das sehr mitgenommen. Doch dann gewöhnt man sich daran – ich weiß nicht, ob das etwas Gutes ist, aber so ist es“, erklärt Patrick.
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MUTMACHER FÜR EINE BESSERE WELT
Dieser Beitrag ist Teil unserer Mutmacher-Aktion, bei der wir uns fragen:
- Wie gestalte ich mein Leben mutig entsprechend meiner Ideale?
- Wie finde ich den Mut, die Dinge in Frage zu stellen?
- Wie ermutige ich mich und andere, Neues zu wagen und Grenzen zu überschreiten?
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Das Ende ist (auch) Glück
Mut und Beharrlichkeit mussten die beiden dabei immer wieder beweisen. Zum Beispiel, als sie nach langen Recherchen endlich Kontakt zu einem der Bandenführer Cité Soleils bekamen und ihn trafen. „Er hätte uns auch einfach unsere teure Ausrüstung rauben und uns umbringen können. Da hofft man natürlich, dass man das richtige diplomatische Geschick an den Tag legt“, so Patrick. Und das haben die beiden: Sie bekamen die Gelegenheit mit den verschiedensten Menschen des Viertels persönlich zu sprechen und ihre Geschichten kennenzulernen.
Dabei haben sie Mitmenschlichkeit an Orten gefunden, an denen man sie wohl am wenigsten vermuten würde. „Wir haben in Vierteln, in die uns noch nicht mal die Taxifahrer bringen wollten, Menschen mit großer Herzlichkeit kennengelernt, zu denen wir heute noch Kontakt haben“, erklärt Dennis. Und sie haben auch die menschliche Seite an Bordellbesitzern und Eltern erlebt, die ihre Kinder verkaufen. Einfache Schwarzweiß-Antworten gibt es eben nicht.
Crowdfunding gegen eine Welt in Not
Und so sind die beiden auf jeden Fall mit mehr Mut von ihrer Reise zurückgekehrt. Diesen Mut wollen sie nun auch weitergeben: Ihre Foto-Dokumentation „A World in Distress“ gibt es nämlich als Crowdfunding-Projekt noch bis Weihnachten bei Indiegogo (und ab dem neuen Jahr wird diese auf worldindistress.com weitergeführt) – und ein kleiner Teil des Kaufpreises geht jeweils an drei unterschiedliche Hilfsorganisationen.
„Die haben wir ebenfalls während unserer Reise sorgfältig ausgesucht“, erklärt Patrick. Sicher, mit dem bisschen Geld, was sie so zusammenbringen, werden sie die Welt natürlich nicht retten. Sicherlich noch nicht mal die Situationen auf den Philippinen, in Burkina Faso, Nepal oder auf Haiti ändern. Und doch, ist jede kleine Summe für einzelne Schicksale eine echte Lebenswende.
Unser Mutmacher-Fazit
Echte Hilfsbereitschaft, die nicht den Eigennutz im Hinterkopf hat, und den Mut selbst zu denken und dann auch zu handeln – das wünschen sich die beiden Mutmacher von ihren Zeitgenossen. Denn was die beiden auszeichnet ist vor allem auch, dass sie nicht nur Ideale haben, sondern einfach mal mit einem überschaubaren ersten Schritt loslegen. Ihren gesamten Plan setzen sie dann Schritt für Schritt um! Wir können nur sagen: Hut ab vor so viel Courage! Wir hoffen, euer Mut verbreitet sich weiter!!
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Links zum Thema
- Homepage „A World in Distress“: http://worldindistress.com
- Kampagnen Video: https://www.youtube.com/watch?v=lF3nJZ4zjFU
- Crowdfunding-Projekt: http://igg.me/at/worldindistress
- Homepage der Brüder: www.weinertbrothers.com
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