„Ein menschliches Deutschland gestalten“, das war einer der Slogans der CDU. Ob das nun mit der schwarz-gelben Koalition so ausgeht, das muss man erst noch mal sehen. Wir haben es zwar geahnt, doch ein bisschen geschockt sind wir schon. Umso mehr Grund, die außerparlamentarische Opposition zu stärken – sprich: mit zivilgesellschaftlichen Aktionen Druck auf die Politiker ausüben, damit sie ein Deutschland gestalten, das für alle seine Bürger da ist – auch für die, ohne Lobby. Das CorA- Netzwerk für Unternehmensverantwortung – zu dem u.a. auch die Kampagne für Saubere Kleidung (CCC) und die Christliche Initiative Romero (CIR) gehört – fängt auch gleich mal damit an: „Keine Ausbeutung mit Steuergeldern!“ lautet ihr Slogan, mit dem sie für eine sozial-ökologische öffentliche Auftragsvergabe kämpfen, die Eingang  in den kommenden Koalitionsvertrag findet.

Die Idee ist eigentlich recht naheliegend. Und doch ist ihre Umsetzung noch die große Ausnahme: „Die öffentliche Hand soll die 360 Milliarden Euro, die sie jährlich ausgibt, nur noch für sozial und ökologisch verträgliche Güter und Dienstleistungen einsetzen“, fordert die Initiative. Bereits im Juni dieses Jahres hat das CorA- Netzwerk für Unternehmensverantwortung einen konkreten Vorschlag auf den Tisch gelegt, wie dies im Rahmen eines Aktionsplans erreicht werden kann. „Jetzt muss die neue Bundesregierung handeln!“ findet CorA. „Wir fordern die an den Koalitionsverhandlungen beteiligten Parteien auf, die Einsetzung des Aktionsplans zu beschließen.“ Zu dem Aktionsplan gehört:

  • dass eine Servicestelle für sozial-ökologische Beschaffung geschaffen wird
  • dass klare Kriterien für Unternehmen und Produkte aufgestellt werden
  • dass die eigene Beschaffung auf 100 Prozent sozial, fair und ökologisch umgestellt wird

Mit einer Aktion soll auch medienwirksam auf diese Forderung aufmerksam gemacht werden. Und hier kommt ihr ins Spiel! Eingeladen wird nämlich, sich am Donnerstag, dem 01. Oktober um 10:00 Uhr in Berlin am Brandenburger Tor zu treffen, um von dort gemeinsam zum Bundestag zu gehen.

Beim Bundestag sollen dann den Koalitions-Verhandlern Filmausschnitte von Produktionsbedingungen gezeigt werden und eine Performance soll deutlich machen, dass CorA und alle Mitstreiter gegen die Ausbeutung mit Steuergeldern protestieren. Danach soll den GeneralsekretärInnen der Parteien das „Marschgepäck“ für die Koalitionsverhandlungen übergeben werden: ein Koffer mit dem Aktionsplan, dem Appell großer Organisationen und die schon jetzt gemachten Zusagen der DirektkandidatInnen, sich für einen Aktionsplan einzusetzen. Zu den Aktionen wird die Presse eingeladen.

Weitere Infos:  www.sauberekleidung.de, www.ci-romero.de