Während die Befürworter der Gen-technisch behaupten das Ernährungsproblem unserer Welt lösen zu können – behaupten die Vertreter der ökologischen Landwirtschaft ihrerseits, nur sie seien in dieser Lage.

Und dass sie noch einige weitere Probleme lösen könnten, wie bspw. die Ertragsfähigkeit der Böden erhalten, zum Klimaschutz beitragen und zusätzlich nachwachsende Rohstoffe erzeugen. In all diesem Punkten will der Ökolandbau vielversprechende Lösungsansätze anbieten – so der Bund ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW).

Potentiale nahezu unerforscht

Doch die Auseinandersetzung scheint ein „Kampf“ zwischen David und Goliath zu sein: „… diese Potenziale bleiben in der Forschungsförderung nahezu unbeachtet. Denn diese ist extrem einseitig auf eine Landwirtschaft mit Agro-Gentechnik und Chemie-Einsatz ausgerichtet“, kritisiert Alexander Gerber, Geschäftsführer des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft.

Den Mitteln für die Ökolandbauforschung von rund 7 Mio. Euro stünden jährlich allein 165 Mio. Euro für Biotechnologieforschung durch das Bundesforschungsministerium und 26 Mio. Euro für die Erforschung nachwachsender Rohstoffe gegenüber: „Das ist eine eklatante Ungleichstellung der verschiedenen Ansätze innerhalb der Agrarforschung“, so Felix Prinz zu Löwenstein, Vorstandsvorsitzender des BÖLW.

Agro-Gentechnik-Forschung im Vergleich

Zusätzlich werde die Agro-Gentechnik-Forschung von der Privatwirtschaft finanziert – BASF investiere jährlich allein 133 Mio. Euro in diesem Bereich, berichtet der BÖLW. „Gerade weil der Ökolandbau keine patentierbaren Produkte, hinter denen privatwirtschaftliche Interesse stehen, hervorbringt, muss der Staat hier Forschungs- und Entwicklungsvorhaben verstärkt fördern und fordern“, so Felix Prinz zu Löwenstein.

Obwohl der Ökolandbau intelligente Lösungen verspricht, dokumentierte das Bundesforschungsministerium auch durch sein Fernbleiben von der BÖLW-Veranstaltung, dass diese Option aktuell für die Politik keine Rolle spielt. „Das ist eine sträfliche Einseitigkeit, denn Aufgabe des Staates ist es, verschiedene Entwicklungsstrategien offen zu halten. Wirklich innovativ ist dabei das System, welches das gesetzte Ziel am effizientesten und mit den geringsten Nebenwirkungen erreicht“, so Gerber.

Weitere Infos unter: www.boelw.de