Gerade ging eine weitere Vorbereitungswoche für die Klimaverhandlungen im Dezember zu Ende – ohne Erfolg. Großspurig nix erreicht.

„Wir stehen in einer gefährlichen Situation. Einerseits versuchen die erdölexportierenden Staaten den Prozess zu untergraben. Ein Teil der Entwicklungsländer – verärgert über die bislang unzureichenden Klimaschutz- und Finanzierungsangebote der Industrieländer – lässt sich dazu instrumentalisieren.

Dies spielt einigen großen Industrieländern – wie Kanada, Russland und manchen in den USA – in die Hände, die sich freuen würden, in Kopenhagen mit einer unverbindlichen politischen Erklärung statt einem verbindlichem Vertrag davon zu kommen“, kritisiert Christoph Bals, politischer Geschäftsführer von Germanwatch.

Wenn es also unsere Politiker mal wieder so richtig vermasseln! Denn – da sind wir uns doch einig: die Politiker müssten einfach endlich mal handelt – und nicht immer nur quatschen! Die müssten viel viel mehr tun, um unsere Umwelt – und damit letztlich uns zu retten – oder? Aber wenn wir ganz ehrlich wären, wir könnten auch was tun: und zwar jetzt!

Klar, wir sind uns einig: Wir kaufen Öko- und Fairtrade-Produkte und sind die Guten. Doch so einfach ist es – natürlich – mal wieder nicht. Lange schon ist bekannt, dass vor allem die so genannten LOHAS – also die besser verdienenden Menschen, die Bio- und Wellness-Produkte als Teil ihres Lifestyles bzw. als eine Art Statussymbole betrachten – nicht gerade zu den Bevölkerungsschichten gehören, die die Umwelt auch tatsächlich schonen.

Als beliebtes Beispiel wird in diesem Zusammenhang genannt, dass sich diese Gesellschaftsschicht eben ab und an gerne auch mal den Wochenend-Tripp in die Toskana oder die besonders weiten Urlaubsfernreisen leisten kann. Das können ärmere Gesellschaftsschichten (die sich deshalb allerdings auch nicht die teuren Bio-Produkte leisten können) nicht – sie schonen beispielsweise auf diese Weise die Umwelt viel viel mehr…

Ein neuer Bericht der Umweltschutzorganisation WWF bestätigt dies noch einmal. Doch vielmehr. Gerade wer noch dabei ist, einen Spontan-Urlaub zu planen, sollte mal einen Blick rein werfen: „Ein zweiwöchiger Mallorcaurlaub verursacht pro Person mehr als eine Tonne CO2 und schädigt das Klima ebenso sehr wie ein Jahr Autofahren“, zieht die WWF-Studie „Der touristische Klima-Fußabdruck 2009“ beispielsweise. In dem Bericht hat der WWF den Klima-Fußabdruck für sieben Beispielurlaube berechnet, die für die Reisegewohnheiten der Deutschen typisch sind.

Hauptfaktor scheinen die An- und Abreise zu sein – was ja logisch wäre, denn Essen etc. wird man wohl an jedem Ort ähnlich viel. „Die Wahl des Verkehrsmittels sowie die Entfernung zum Zielort spielen die bei weitem größte Rolle“, meint WWF-Tourismusexpertin Petra Bollich. Und laut WWF-Bericht fallen alleine für die An- und Abreise eines jeden Reisenden nach Mallorca je 925 Kilogramm an, insgesamt errechnete der WWF pro Person 1.222 Kilogramm. Ein Ostseeurlaub verursacht hingegen nur 258 Kilogramm CO2 pro Person. Wer den Urlaub „auf Balkonien“ verbringt, tut dies logischerweise nahezu CO2-neutral: Die urlaubsbedingten Emissionen erreichen hier für jeden Daheimgebliebenen gerade einmal 58 kg CO2.

Also: wer von euch ist bereit zu verzichten – und dafür reinen Gewissens seine Koffer packen zu können? Wohin es dann wie gehen sollte, das kann man einerseits in dem Bericht nachlesen, den man sich als PDF-Dokument herunter laden kann. Oder auf einer Informations-Site des WWF: www.wwf.de/themen/tourismus/