Immer mehr junge Menschen hätten zwar gerne Kinder – haben aber angesichts der globalen Naturkrisen Skrupel. „Birthstrike“ heißt die Bewegung, die dieses Tabu zum öffentlichen Thema macht.

Wie alles begann

Die britische Musikerin Blythe Pepino hatte eigentlich ihren Traummann gefunden. Sie war im richtigen Alter und gerade dabei mit ihrem Partner über’s Kinderkriegen nachzudenken. Und dann kam der IPCC-Bericht letzten Herbst. Greata Thunberg wurde weltbekannt. Und sowohl Fridays for Future als auch Extinction Rebellion brachten auf’s Tapet, wie schlimm es um unsere Zukunft bestellt ist, wenn wir nicht endlich etwas gegen die Klimakrise oder das Massensterben tun.

Auch Blythe Pepino wurde aufmerksam. Sie recherchierte, arbeitete sich in die Themen ein. Und erkannte: Alles ist wirklich viel schlimmer, als gedacht. Und sie fragte sich und ihren Partner nun ernsthaft, ob sie in diesen Zeiten tatsächlich Kinder in die Welt setzen könne – und entschied sich schließlich dagegen, wie sie in einer britischen TV-Sendung erzählt.

Dann sprach sie mit anderen jungen Menschen und bemerkte, dass etliche dieses Thema umtrieb. Viele trauten sich nur nicht darüber zu sprechen. Denn in unserer Gesellschaft ist es irgendwie das mehr oder weniger unausgesprochene Ideal, das zu einem erfüllten Leben auch Kinder gehören. Dass es nicht so gut, irgendwie nicht richtig ist, keine Kinder zu haben. Und erst recht nicht, so aktiv dagegen zu entscheiden, obwohl es anders sein könnte.

Die Bewegung „Birthstrike“

Deshalb gründete Blythe Pepino die Bewegung „Birthstrike“. Zum einen, um sichtbar zu machen, dass es in unserer Gesellschaft immer mehr Menschen gibt, die sich tatsächlich mit der Frage quälen, ob sie in diese Welt Kinder setzen können.

Zum anderen aber auch, um der Politik und allen, die systemische Entscheidungen treffen können, bewusst zu machen, dass sie endlich handeln müssen. Denn was sagt es über eine Regierung aus (die eine steigene Bevölkerungszahl als etwas Erstrebenswertes ansieht), wenn sie durch eigene Versäumnisse einen Zustand schafft, in dem ihre eigenen Bürger*innen Angst und Skrupel haben, Kinder zu bekommen?

Niemand will anderen das Kinderkriegen verbieten!

Der Bewegung „Bithstrike“ von Blythe Pepino geht es ausdrücklich nicht darum, anderen Menschen das Kinderkriegen zu verbieten – oder ihnen auch nur davon abzuraten. Die Debatte, ob es angesichts der globalen Naturkrisen nicht besser wäre, die Zahl der Menschen auf der Erde zu reduzieren – oder zumindest nicht weiter wachsen zu lassen – ist nicht ihre Sache.

Ihnen geht es ausschließlich darum, ihre individuelle Entscheidung öffentlich zu machen. Und die dahinter stehenden Ängste und Sorgen mit anderen Bürger*innen, aber vor allem auch mit den Politiker*innen zu teilen. In der Hoffnung, dass Letztere endlich aktiv werden und sich endlich für den Schutz der Erde einsetzen.

Was denkst du?

Und was denkst du? Hast du Kinder? Oder wünschst du dir welche? Und fragst du dich, in welche Zukunft diese hineinwachsen? Hinterlasse deine Meinung als Kommentar unten!

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