Helfen, aber wie?

In Zeiten, in denen Armeen ausschwärmen, um zu helfen – und sich dann doch in Kriegen oder kriegsähnlichen Zuständen wieder finden, und Hilfsorganisationen zunehmend ins Netz globaler „Sicherheitspolitik“ geraten, da fragt man sich schon, wie man eigentlich am besten helfen kann und soll. Ein Symposium in Frankfurt von medico international will dem nun auf den Grund gehen.

Wie kann man unter solchen Umständen Raum für selbstbestimmte Veränderungen, für „Inseln der Vernunft“ schaffen, fragt sich die Hilfsorganisation. Der Stand der Dinge und die Chancen zur Veränderung sollen anhand von drei Situationen diskutiert werden, bei denen medico international aus eigener Erfahrung sprechen kann: Vor dem Ende der „zivilmilitärischen Kooperation“ in Afghanistan, im Blick auf die skandalösen, doch weithin unbeachteten Verhältnisse im heutigen Sri Lanka und angesichts amerikanischer Soldaten, die auf Haiti Katastrophenhilfe leisten.

Dabei will sich medico international weder der „Macht und Ohnmacht“ hingeben, noch dem „frei schwebenden Pessimismus“, sondern  Alternativen erarbeiten – „Zeichen paradoxer Hoffnung“. Das Programm klingt schon mal interessant:

Thomas Gebauer (Geschäftsführer medico international) und Thomas Ruttig (Afghanistan Analyst Network, angefr.)  sprechen über Afghanistan als Dilemma und Hilfsorganisationen als Machtmultiplikatoren. Thomas Seibert (medico) und Ranjith Henayaka-Lochbihler (International Network of Srilankan Diaspora) berichten vom „Beispiel Sri Lanka: Wo niemand hinschaut, ist alles erlaubt. Ulli Mercker (Lateinamerika-Experte) und Katja Maurer von medico machen sich über die „NGOisierung“ Gedanken – und ob die Organisationen nun Teil der Lösung sind oder Teil des Problems? Und den Abschluss soll eine Podiusmdiskussion bilden mit Thomas Gebauer, Volker Kasch (Entwicklungspol. Beauftragter, Misereor) und Ulrich Ladurner (Die Zeit, angefr.).

Symposium der stiftung medico international
21. Mai 2010, 10.30 – 17.15 Uhr
Frankfurt am Main
Weitere Infos: www.medico.de

ilona

ist freie Jour­na­lis­tin, Publizistin, Projekt­ma­che­rin und Medienaktivistin. Seit über zehn Jahren schreibt sie Bücher, Blogposts, macht Podcasts, gibt Workshops und hält Vorträge. Zudem begleitet und berät sie öko-soziale Organisationen, Gemeinschaften, Künstler:innen, Kreative und Aktivist:innen bei der ganzheitlichen und nachhaltigen Planung und Kommunikation ihrer Projekte und Bücher.

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