Idomeni: Menschenrecht ist keine Verhandlungsmasse

Idomeni: Menschenrechte sind keine Verhandlungsmasse!

Die Bilder aus Idomeni schockieren. Doch das ist nur ein kleiner Ausschnitt des Leids, dem die syrischen Flüchtenden ausgesetzt sind. Ich will das nicht länger hinnehmen und habe deshalb Projekte und Initiativen gesammelt, die sich gegen den EU-Ausverkauf der Geflüchteten wehren. Lest euch das durch und macht mit! Zeigt Menschlichkeit!

Ich sehe das Video mit Norbert Blüm. Ich sehe die Bilder. Ich lese die Berichte von Ärzte ohne Grenzen. Ich bin stinkwütend und tief enttäuscht von der Politik. Und ich hoffe, dass die EU-Mitbürger*innen, die sich aus Angst und Lebensfrust vor dem Leid dieser Frauen, Kinder, Alten und Verzweifelten verschließen, den Mut und die Größe finden, hinzuschauen und ihr Herz zu öffnen.

Wir werden nichts verlieren, wenn wir die Geflüchteten aufnehmen! Im Gegenteil: Wir werden unsere Würde, unsere Menschlichkeit und unsere Werte behalten. Und wenn wir es schaffen, uns der Andersartigkeit zu öffnen, dann werden wir sogar feststellen, dass Vielfalt keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung ist – wenn sie nicht Anlass für Kämpfe und Konkurrenz, Abwertung (des anderen) und Abgrenzung ist, sondern auf Neugier, Offenheit, Freude, Akzeptanz und Toleranz trifft.

Initiativen für Geflüchtete in Griechenland

Stoppt EU-Turkey-Deal

Eine Petition auf Change.org fordert die europäischen Politiker auf, nicht länger mit Menschenrechten zu handeln, die europäischen Außengrenzen nicht für Geflüchtete zu schließen, Asylanträge nach internationalem Menschenrecht zuzulassen und keine Push-Backs in die Türkei auszuhandeln.

https://www.change.org/p/die-staats-und-regierungschef-innen-der-eu-stoppt-den-eu-t%C3%BCrkei-deal-sichere-zugangswege-jetzt

#SafePassage / #StopTheDeal

Klinkt Dich ein in die Debatte auf Twitter. Lies was die Menschen unter den Hashtags #SafePassage und #StopTheDeal zu sagen haben und melde dich damit selbst zu Wort. Zeig der Welt, dass es Dir nicht egal ist, was mit flüchtenden Menschen passiert!

https://twitter.com/search?q=%23safepassage&src=typd

Aid Delivery Mission

Geflüchtete brauchen flexibel genau dort Hilfe, wo sie in Not sind. Ein Zusammenschluss an mobilen (Volx)Küchen versucht überall dort Essen zu kochen, wo hungrige Geflüchtete erschöpft und in Not sind. Jede Spende ist willkommen. Einer der Mitstreiter ist Wam Kat, den wir neulich in Lüneburg bei einer Schnippeldisco getroffen haben (siehe Video).

http://aiddeliverymission.org/who-we-are/

Schwizerchrüz

Das Schwizerchrüz hilft Geflüchteten in ganz Griechenland und auch in Idomeni. Du kannst durch eine Spende dazu beitragen, dass die Menschen vor Ort mit dem nötigsten versorgt werden.

schwizerchruez.herokuapp.com

Ärzte ohne Grenzen

Auf der Website der Hilfsorganisation findest Du Informationen zur Lage in Idomeni. Du kannst aber auch spenden und damit die medizinische Versorgung der Geflüchteten sicherstellen. Seit Wochen hausen sie in Zelten in Schlamm und Dauerregen. Die meisten Kinder sind krank. Immer mehr Lagerbewohner*innen gehen davon aus, dass sie entweder ausharren, bis sie nach Europa kommen – oder sterben.

https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/idomeni-griechisch-mazedonische-grenzen-fluechtlinge-hilfe

Kleiderspenden für Idomeni und andere Orte

Der Deutschen Kleiderstiftung kannst Du kostenlos ein Paket mit Kleidung schicken, die an die Geflüchteten in Idomeni und anderen Regionen in Griechenland (wo Geflüchtete z.T. unter freiem Himmel hausen müssen) zukommen. Dazu lädst du dir einfach den Paketschein als PDF herunter, druckst ihn aus und klebst ihn auf dein Paket mit der Kleidung. Das Paket kannst du dann kostenlos aufgeben. Gebraucht werden vor allem Regekleidung und Schuhe! 

http://www.kleiderstiftung.de/hier-helfen-ihre-spenden/projekte-in-osteuropa/griechenland/

Weitere Projekte gesucht

Kennst Du weitere Hilfs- und Protestprojekte. Dann schreibe uns bitte eine E-Mail – wir nehmen diese gerne hier in die Liste mit auf!

Foto links: Freedomhouse / rechts: Jordi Bernabeu Farrús (via flickr)

ilona

ist freie Jour­na­lis­tin, Publizistin, Projekt­ma­che­rin und Medienaktivistin. Seit über zehn Jahren schreibt sie Bücher, Blogposts, macht Podcasts, gibt Workshops und hält Vorträge. Zudem begleitet und berät sie öko-soziale Organisationen, Gemeinschaften, Künstler:innen, Kreative und Aktivist:innen bei der ganzheitlichen und nachhaltigen Planung und Kommunikation ihrer Projekte und Bücher.

1 Kommentar

  • Kann Dir nur zustimmen. Es gibt stabile Länder und es instabile Länder. Deutschland ist ein stabiles Land und meiner Meinung aufgrund der eigenen Stärke auch in der Pflicht anderen Ländern bzw. den Flüchtlingen zu helfen. Das ist humanitär. Die USA sind das beste Beispiel, das Multikulti funktioniert. Warum denn nicht auch bei uns?

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