Kann man die Welt verbessern, wenn man bettelarm, unterdrückt, vergewaltigt und ohne Schulbildung ist? Diese Frage stelle ich mir hier in unserer wohlstandsverwöhnten Welt – und denke dann, dass ich aufgrund meiner Freiheiten eine ganz besondere Verantwortung habe. Doch viele Menschen zeigen viel mehr Mut, wenn sie sich engagieren! 5 Portraits aus Afrika oder Asien.
»In unserem Land sterben immer so viele Mütter und Babys bei der Geburt. Das will ich ändern«, Eyaya Misgan, Addis Abeba, Äthiopien
Er bekam mit 17 Jahren sein erstes Paar Schuhe. Weder seine Mutter noch sein Vater können lesen. Und die Familie hungerte oft. Eine Studium zu absolvieren war für Eyaya Misgan ein unerreichbarer Traum, eine vermessene Utopie. Und doch ging sie in Erfüllung. Der überaus fleißige und begabte Schüler erhielt von der NGO WABE eine Förderung und konnte so sechs Jahre lang Medizin studieren. Heute ist er Facharzt für Gynäkologie und unterstützt mit seinem Gehalt seine Familie. Abends, wenn er nach Hause kommt, beginnt er mit dem nächsten Studium – er möchte Professor für Gynäkologie werden und eine Klinik für Frauenheilkunde eröffnen.
»Jeder Mensch sollte seine eigene Mission verfolgen, das gibt dem Leben erst Farbe«, Manuela Soeiro, Maputo, Mosambik
»Theater ist in diesem Land immer politisch«, erklärt die über 60-jährige Manuela Soeiro, Intendantin des Teatro Avenido und Gründerin des ersten professionellen Essembles von Mosambik – damals 1986. Nach etlichen Jahren im Exil ist sie in ihre Heimatstadt zurück gekehrt, um ein Theater zu eröffnen. Viele Jahre arbeitete sie nebenher, um die Renovierung des herunter gekommenen Gebäudes finanzieren zu können. Nebenher arbeitete sie auch noch mit einer Laien-Theatergruppe und trat überall mit ihnen auf. Heute ist das Theater international bekannt. Hier wird mosambikanische Kunst und Kultur gefördert (auch ohne Staatshilfen).
»Alle fürchteten um ihr Leben … in der Gemeinschaft übernahmen erstmals Einzelne Verantwortung«, Ibrahim Sankoh, River No.2, Sierra Leone
Kann ein ganzes Dorf ein Gemeinwohl-Unternehmen sein? Anscheinend schon. Der Fischer und Fremdenführer Ibrahim Sankoh hat die Bewohner des kleinen Fischerdorfs River No.2 davon überzeugt, dass dies für jeden von Vorteil ist. Leicht war es nicht. Und schnell ging es auch nicht. Aber mit Beharrlichkeit hat er es geschafft: Etwa 60 Menschen verdienen mit ihrer Arbeit in Restaurant und Service des Touristen-Dörfchens ihren Lebensunterhalt. Mit einem Teil der Einnahmen kauft die Gemeinschaft Medikamente und zahlt die Schulgebühren. Und was übrig bleibt, geht auf ein Bankkonto in Freetown. Übrigens: Das Aufmacherbild oben zeigt einige Bewohner von River No. 2.
»Unsere Tochter ist ein Gottesgeschenk«, Dr. Manasi Chakraborty, Kalkutta, Indien
Üblich ist es für Frauen in Indien nicht, dass sie fern des Ehemanns und der Schwiegerfamilie arbeiten und nur einige Tage der Woche zuhause sind. Schon gar nicht, wenn diese Frau auch noch ein Kind hat. Und erst recht nicht, wenn dieses Kind das Downsyndrom hat. Doch die seit 12 Jahren arbeitet Dr. Manasi Chakraborty als Gesundheits- und Ernährungsberaterin für das Sri Ramkrishna Ashram – und diese Arbeit ist ihr sehr wichtig. Mindestens genauso wichtig ist ihr allerdings eine lebenswerte Zukunft für ihre Tochter. Und das ist in Indien für Mädchen nicht immer zu erwarten. Und schon gar nicht, wenn sie auch noch behindert ist. Doch die beiden Eltern kämpfen schon seit Jahren dafür, dass ihre Tochter Prajna von allen in der Gesellschaft als genauso wertvoll betrachtet wird, wie ein nicht-behindertes Kind. Mittlerweile wurde Prajna in die normale Schule aufgenommen und trägt voller Stolz die Uniform.
»Wenn die Menschen die Bienen gut behandeln, behandeln die Bienen die Menschen auch gut«, Dr. Khem Ray Neupane, Brahatpur, Nepal
Während im Westen die Bienen an noch nicht eindeutig geklärten Ursachen massenhaft sterben, gibt es in Nepal einen Mann, der sich der Bienenkunde und -zucht mit vollem Herzen verschrieben hat: Dr. Khem Ray Neupane. Dass aus ihm mal ein Doktor und international angesehener Bienenforscher werden würde, hätte der Bauernsohn selbst nicht gedacht. Doch seit ihn seine Eltern mit der Bienenhaltung vertraut gemacht haben, ließen ihn die Insekten nicht mehr los. »Wenn ich bei den Bienen bin, brauche ich keine anderen Menschen«, meint er. Heute züchtet er nicht nur besonders ertragreiche Bienen, er nimmt auch die anstrengenden Fahrten in die Berge Nepals auf sich, um den armen Bauern dort seine Bienen zu bringen und sie in Sachen Bienenhaltung weiterzubilden.
Die Ideen zu diesen Portraits stammen aus dem Buch »Es ist möglich. Vorbilder für eine bessere Welt – 25 Portraits«. Herausgegeben wurde das Buch mit insgesamt 25, wesentlich umfangreicheren und sehr spannenden Portraits von der Welthungerhilfe anslässlich des 50-jährigen Jubiläums der Hilfsorganisation. Darüber hinaus finden sich in dem Buch auch Texte von Henning Mankell, Hans Christoph Buch und Ilija Trojanow zu der Entwicklung von Afrika, Asien und Südamerika.
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Bibliografische Angaben
»Es ist möglich. Vorbilder für eine bessere Welt – 25 Portraits«
Herausgeber: Welthungerhilfe
ISBN 978-3-86873-494-2, 212 Seiten
Knesebeck Verlag, www.knesebeck-verlag.de
24,95 Euro
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Wir fordern jene Leute auf, die für Barack Obama gestimmt haben, die Vergötterung des zukünftigen Präsidenten hinter sich zu lassen und ihn darauf zu drängen, sein Mandat des „Wandels“ zu erfüllen. In seiner Ansprache versichert uns Obama dass „Wandel nach Amerika gekommen ist“; er ist jedoch wenig mehr als ein neuer Satz Reifen für das Vehikel USA das sich im Besitz der mächtigsten Familien der Welt befindet. Seine Hautfarbe bedeutet genausowenig wie seine Zugehörigkeit zu den Demokraten. Die exorbitanten Staatsausgaben werden weitergehen, die Regierung wird weiter anwachsen, amerikanische Soldaten werden weiterhin als Kanonenfutter für Interventionen des militärisch-industriellen Komplexes benutzt werden, US-Bürger werden weiterhin unrechtmäßig abgehört werden sowie weitere Rechte verlieren und die Anteilseigner der Zentralbank Federal Reserve werden weiterhin das Finanzsystem kontrollieren während die Mittelklasse verschwindet. Wie kann Obama verkünden dass „Wandel nach Amerika gekommen ist“, wenn er noch nicht einmal im Weißen Haus ist? Was hat Obama konkret an Wandel zum Besseren versprochen außer seinen Plan, das Weiße Haus umzudekorieren? Es scheint dass viele Aktivisten und Journalisten vergessen haben, dass die Verantwortung für den Wandel in Amerika beim amerikanischen Volk liegt. Wie Gandhi gesagt hatte, müssen wir der Wandel sein den wir in der Welt sehen wollen.