Momentan bewegt ja in Deutschland kaum etwas so sehr die Gemüter, wie die Gefahren der eigenen Sparanlagen. Dass die internationale Spekulation schon lange die Rohstoffe – und damit die Grundnahrungsmittel – erreicht hat, haben wir zwar alle irgendwie mit bekommen. Die Preise steigen – vor allem bei Milchprodukten. Dennoch bleibt bei den Milchbauern immer weniger übrig. Das ist schon schlimm genug – aber in anderen Ländern sieht es noch viel schlimmer aus. Nur: kümmert es uns?
Um unsere Aufmerksamkeit will nun eine Veranstaltungsreihe ringen, die anlässlich des Welternährungstags mit dem aus Sambia stammenden Milchbauern John Mwemba und der Handelsexpertin Angela Mulenga statt findet. Sie wollen damit auf die Gefahren der europäischen Landwirtschafts- und Handelspolitik für das Menschenrecht auf Nahrung in Sambia aufmerksam machen. Die Widersprüchlichkeit der europäischen Politik in Zeiten der Hungerkrise soll der Fall der Magoye Milchbauern-Genossenschaft deutlich machen:
Europäische Handels- und Landwirtschaftspolitik
Die Genossenschaft kann große Erfolge vorweisen, wenn es um die Überwindung von Hunger und Armut geht. Unterstützt wurde sie dabei auch von der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Diese Erfolge sind heute allerdings durch die europäische Handels- und Landwirtschaftspolitik akut bedroht:
Die EU-Kommission will die europäische Milchproduktion und die europäischen Milchexporte erheblich ausweiten. Zugleich drängt sie Sambia über ein so genanntes Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPA) zur Öffnung des Milchmarkts. Die sambischen Milchbauern fürchten damit unfaire Konkurrenz aus der EU, den Verlust von Einkommen und letztlich die Verletzungen ihres Menschenrechts auf Nahrung.
Stop Epa Kampagne
Veranstalter sind FIAN Deutschland, Germanwatch, Brot für die Welt und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) sowie die „Stop Epa“ Kampagne. Der von ihnen beschriebene Fall (s.u.) beleuchtet beispielhaft die Widersprüchlichkeit europäischer Politik in Zeiten der Hungerkrise.
Die Veranstaltungstermine im Einzelnen
06. Okt 19.30 Uhr Freiburg, Weltladen-Gerberau, Gerberau 12
07. Okt 20.00 Uhr Tübingen, Saal des Schlatterhauses. Österbergstraße 2
08. Okt 20.00 Uhr Langenbeutingen, Gemeindehaus der Evangelische Kirschengemeinde
09. Okt 19.00 Uhr München, Schwanthalerstraße 80, Rgb
10. Okt 19.30 Uhr Neustadt an der Aisch, Unter dem Lehenhof 28
14. Okt 18.30 Uhr Berlin, GTZ, Reichpietschufer 20
15. Okt 19:30 Uhr Kiel, Ev. Luth. Kirchengemeinde Holtenau, Kastanienallee 18
17. Okt 16.45 Uhr Köln, Meister-Ekkehart-Straße 7
Infos: www.germanwatch.org
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