Wenn es um Gentechnik geht, zeigt sich ein weiteres Mal, wie Politik den Willen der Bevölkerung – des Souveräns in einer Demokratie – übergeht: Wie die Organisation »Keine Gentechnik« berichtet hat die Mehrheit der Abgeordneten von CDU/CSU und FDP gestern einen Antrag der SPD-Bundestagsfraktion angelehnt, das Gentechnikgesetz im Sinne des Urteils des Bundesverfassungsgerichts (BVG) vom November letzten Jahres zu ändern (weitere Infos).

Horende Summen werden in die Forschung investiert

Vielleicht tat sie dies ja auch, weil Saatgut-Hersteller laut »Keine Gentechnik« nach wie vor einen Ausbau ihrer Gentechnik-Geschäftszweige planen und forcieren: So wolle Bayer CropScience seinen Geschäftszweig mit gentechnisch veränderten Pflanzen weiter ausbauen, berichtet »Keine Gentechnik«. »Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollen in den nächsten vier Jahren auf 400 Millionen Euro steigen, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Um das „BioScience Geschäft“ mit Saatgut- und Pflanzeneigenschaften auszuweiten, sollen andere Saatgut-Unternehmen aufgekauft werden (weitere Infos).

Und so soll schon ab nächstem Jahr in Deutschland wieder die umstrittene gentechnisch veränderte Zuckerrübe der Firmen Monsanto und KWS Saat AG wachsen, schreibt »Keine Gentechnik« – und zwar »trotz neuer Studien, die die Gefährlichkeit des Spritzmittels Roundup belegen, gegen das die Rüben resistent gemacht wurden, planen die Konzerne weiterhin den kommerziellen Anbau« (weitere Infos).

Aktion: Gentechnikanbau stoppen

Nun, wer gegen all diese Pläne ist, kann die o.g. Petition zwar nicht mehr unterzeichnen – aber zumindest dabei sein, wenn die Petition „Gentechnikanbau stoppen“ im Petitionsausschuss des Bundestages beraten am kommenden Montag wird (Infos zur Anmeldung beim Bundestag gibt es beim BÖLW).

Und wer dazu keine Zeit hat, kann sich immer noch an der Online-Aktion gegen das Pflanzengift Roundup an Ministerin Aigner beteiligen (http://tinyurl.com/3ovgppv) und/oder mit seiner/ihrer Teilnahme an einer Online-Umfrage von »Keine Gentechnik« zeigen, dass die Menschen in Deutschland ihre Gesundheit nicht unter den Profit einiger Unternehmen unterordnen wollen.

Wir bedanken uns bei Andreas Depping für das Bild (via pixelio)