Fairer Handel wächst, aber was heißt das schon?

„Im Jahr 2010 verzeichnete der Absatz von fair gehandelten Produkten in Deutschland einen Rekordzuwachs von 91 Millionen Euro, was einer Steigerung von 28 Prozent zum Vorjahr entspricht. Damit gaben deutsche Verbraucher/Innen im Vergleich zu 2009 413 Millionen Euro mehr für Produkte aus Fairem Handel aus. Das ist so viel wie niemals zuvor, wie das Forum Fairer Handel (FFH) am 12.08. in Berlin mitteilte. Insgesamt hat sich der Absatz von fair gehandelten Produkten in Deutschland in den letzten sechs Jahren vervierfacht“, jubiliert das Blog „Fairer Handel Aktuell“ (http://bit.ly/qfGzMl).

Das darf jedoch nicht darüber hinweg täuschen, wie verschwindend gering der Anteil des Fair gehandelten Kaffees (zum Beispiel) am gesamten Handel ist. Und es darf auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass mit dem Eintritt in den Massenmarkt auch so manches heeres Ziel geopfert werden muss: Was nutzt zum Beispiel der Anstieg, wenn so genannter Fair-Trade-Kaffee dann über Disounter vertrieben wird, die ihren eigenen Angestellten alles andere als faire Arbeitsbedingungen bieten. Versteht mich nicht falsch: mich freut die Zunahme. Ich rufe nur auf zum kritischen Hinterfragen und Nachdenken…

ilona

ist freie Jour­na­lis­tin, Publizistin, Projekt­ma­che­rin und Medienaktivistin. Seit über zehn Jahren schreibt sie Bücher, Blogposts, macht Podcasts, gibt Workshops und hält Vorträge. Zudem begleitet und berät sie öko-soziale Organisationen, Gemeinschaften, Künstler:innen, Kreative und Aktivist:innen bei der ganzheitlichen und nachhaltigen Planung und Kommunikation ihrer Projekte und Bücher.

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