Was kannst du tun, um mehr Sinn, weniger Zeugs, mehr Zeit, weniger Konsum, mehr Freude und weniger Stress in dein Leben einzuladen? Wir haben hier ein ABC für eine bessere Welt zu deiner Inspiration zusammengestellt.

Für eine bessere Welt von A bis Z

Vor einigen Tagen lud uns Christof Hermann vom Blog „einfach bewusst leben“ an und lud uns zu dieser netten Idee ein: Etliche Blogs haben für sich ein ABC des Minimalismus erstellt. Da machen wir natürlich auch gleich mit! (Und übrigens: A-Z-Listen sind eine gute Kreativemethode. Beschreibe dazu einen leeren DINA-4-Zettel links mit den Buchstaben von A bis Z und versuche dann für deine Idee, dein Projekt oder dein Anliegen pro Buchstaben eine Idee zu entwickeln :-).

Achtsamkeit

Wer seine Umgebung mit all den Lebewesen, Dingen und Ereignissen bewusst wahrnimmt, kann sich mehr am Positiven erfreuen, erfährt mehr von sich und der Welt und ist glücklicher.

Bescheidenheit

Unser Planet mitsamt seinen Bewohnern krankt derzeit wohl kaum an mehr, als an dem Anspruchsdenken unserer Kultur. Sich in Bescheidenheit zu üben, ist damit eine wichtige Sache. Das kannst du tun, indem du regelmäßig deine Dankbarkeit trainierst. Setze dich zum Beispiel jeden Abend hin und notiere dir in ein Dankbarkeitstagebuch, was heute mindestens 3 Dinge waren, für die du dankbar bist.

Couch!

Ich weiß: es ist wichtig, dass wir uns ändern und die Sache ist auch echt eilig! Doch können wir unser „Mehr ist besser“-Denken tatsächlich verändern, wenn wir an uns selbst nur im Optimierungsmodus denken? Ich finde: Nein! Und deshalb gehört zu einem nachhaltigen Leben auch das Faulsein und Nichtstun auf der Couch unbedingt mit dazu! Das ist irre subversiv 🙂

Durchhaltevermögen

Veränderungen sind nicht einfach – egal, ob es um eine andere Ernährungsweise, eine Wohnraumdiät oder ein neues Konsumverhalten geht. Durchzuhalten und dranzubleiben ist dabei eine Kunst. Leichter fällt dir das, wenn du dir bewusst Zeiten nimmst, in denen du dir selbst einmal deine eigenen Erfolge und Fortschritte auflistest (und nicht immer nur darauf schaust, was du noch nicht geschafft hast :-).

Empathie

Kaum etwas hilft dir so sehr, einen minimalistischen und zukunftstauglichen Lebensstil zu entwickeln, wie Empathie! Denn wenn du wirklich nachvollziehst, wie sich ein Mensch fühlt, der unter extrem unfairen Bedingungen Produkte für dich fertigen muss – dann willst du sie nicht mehr kaufen. Gleiches gilt für die Qual von Tieren oder Pflanzen (in Monokulturen etwa). Wenn du dich einmal wirklich in ihre Lage versetzt, willst du das nicht mehr kaufen. Das ist dann kein Verzicht mehr, sondern eine Befreiung.

Freiheit

Freiheit ist – wie Glück – nichts, was dir gegeben wird oder was dauerhaft einfach immer da ist. Freiheit hängt vor allem auch mit deiner inneren Haltung zusammen: Magst du dich, auch wenn andere dich für schräg halten? Hast du das Gefühl, dass du die Erwartungen anderer nicht erfüllen musst und dennoch okay bist? Diese Freiheit kannst du dir nur selbst geben!

Gemeinschaft

Kaum etwas ist so wichtig für ein nachhaltiges und minimalistisches Leben, wie die Gemeinschaften und Netzwerke mit anderen Menschen. Denn je mehr du teilen, tauschen, leihen oder schenken kannst, desto weniger brauchst du zu besitzen!

Humor

Wenn du mit guter Laune dein Leben und die Welt veränderst, kannst du andere Menschen begeistern und mitreißen. Dann bist du nicht mehr alleine und alles macht (noch) mehr Freude :-). Vermeide eine_r von diesen zynischen Weltverbesserwisser_innen zu werden …

Information

Man sieht nur, was man weiß, hat Goethe angeblich gesagt. Und das stimmt. Deshalb ist es wichtig, dass du dich selbst informierst: Woher kommen die Dinge, die dich umgeben? Wie sind sie entstanden? Was machen sie, wenn wir sie „Müll“ nennen? Welche Auswirkungen hat all das? Und warum ist das so?

Jetzt

Bescheiden, glücklich und sinnerfüllt. Das alles klingt nach einem guten Leben. Doch was, wenn es richtig schwierig wird – wenn du voller Angst, Sorgen, Trauer oder Wut bist? Dann hilft es dir, dich immer wieder ins Jetzt zu bringen. Du grübelst, was aus dir werden soll? Du drehst dich in deinem Gedankemkarusell endlos darum, was dieser oder jener gesagt oder getan hat? Bring dich ins Jetzt und kostet voll aus, was du jetzt gerade erlebst! Frage dich immer wieder: Was kann ich jetzt in diesem Augenblick tun, um die Welt ein Stückchen besser zu machen?

Kreativität

Je kreativer, neugieriger und verspielter du an die Herausforderungen eines minimalistischen und nachhaltigen Alltags herangehst, desto mehr Freude und Erfolge wirst du feiern. Frage dich: Wie viele andere Möglichkeiten, etwas zu tun oder zu erreichen, habe ich? Wähle dann aus der Menge an (idealerweise auch vollkommen absurden, beknackten) Ideen diejenige aus, die dir am besten gefällt.

Langsamkeit

Ob Slow Food, Slow Fashion oder Slow Traveling – in eigentlich allen Bereichen unseres Lebens bedeutet Langsamkeit mehr Achtsamkeit, mehr Freude und weniger Konsum, Energie, Ressourcen und Stress.

Mut

Etwas anders zu machen, als die meisten anderen erfordert immer Mut. Im Familienkreis zu Weihnachten vegan zu essen zum Beispiel. Oder ein altes Smartphone zu haben, auf dem die neuesten Apps nicht mehr laufen. Oder mit wenig Geld und damit auch wenig Statussymbolen zu leben.

Nein sagen

Die Welt braucht unser „Nein!“ in so vielerlei Hinsicht. Wir müssen „Nein“ zum Hyperkonsum sagen. Wir müssen „Nein“ zu sinnlosen und zerstörerischen Jobs sagen. Wir müssen „Nein“ zu Zeitfressern und Ablenkungsunterhaltung sagen. Wir müssen „Nein“ zu den heutigen Machtstrukturen sagen, die einem echten Wandel hin zu einer minimalistischen Postwachstumsgesellschaft im Wege stehen.

Optimismus

Glaubst du, dass du in dieser Welt tatsächlich etwas verändern kannst? Dass es auf dich ankommt? Dass du etwas bewirkst? Wenn ja – dann motiviert dich das, über dich hinauszuwachsen.

Prioritäten

Wenn du weißt, was dir in deinem Leben wirklich wichtig ist, dann ist es viel, viel einfacher, all das wegzulassen, was gar keine so große Bedeutung für dich hat. Die Kunst dabei ist, unterscheiden zu lernen: Was ist DIR wirklich wichtig? Und was ist dir wichtig, weil andere es erwarten?

Qualität

Wenn du minimalistisch und nachhaltig leben möchtest, dann besorge dir Dinge von hoher Qualität. Das gilt für deine Lebensmittel genauso wie für deine Möbel, deine Kleidung oder deinen Energieversorger. Bezahle lieber mehr für diese Dinge – brauche dafür aber weniger, nutze Dinge länger, repariere sie oder gebe sie an andere weiter.

Resilienz

Klimakrise, Artensterben, ein Ende der Ressourcen, Migration und Überalterung – es steht zu erwarten, dass unsere Umweltbedingungen nicht unbedingt besser werden. Mit anderen Worten: Es sieht so aus, als ob wir uns auf unruhigere und damit emotional anstrengendere Zeiten einrichten müssten. Sorgen deshalb schon jetzt dafür, dass deine Resilienz (emotionale Widerstandsfähigkeit) größer wird – zum Beispiel, in dem du Sport machst, dich gut ernährst, genug schläfst, meditierst und ähnliches.

Solidarität

Glück ist ein Nebenprodukt von Lebenssinn. Und Lebenssinn entsteht, wenn du für andere wichtig bist. Und du bist für andere wichtig, wenn du Solidarität ganz konkret in deinem Alltag praktizierst. Das tut dann nicht nur anderen gut, sondern auch dir: Du bist glücklich(er). Und dann brauchst du auch weniger Konsum für ein Ersatzglücksgefühl.

Taktik

Wer unsere Welt zum Besseren mit gestalten möchte, für den reicht es nicht, still im eigenen Kämmerchen etwas anders zu machen. Wir brauchen auch strukturelle und systemische Veränderungen. Doch die können wir nur erreichen, wenn wir mit Köpfchen und einer klugen Strategie und Taktik vorgehen.

Utopien

Nichts entfaltet so viel Anziehungskraft und Motivation wie richtig gute Utopien! Also überlege dir einmal: Wie sieht deine bessere Welt eigentlich aus? Wie wäre dein Leben, dein Alltag, wenn du alle deine Vorhaben verwirklichst?

Verweigerung

Dinge oder bestimmte Aktivitäten bewusst zu verweigern, einfach nicht mehr mitzumachen, ist eine der wichtigsten Schritte hin zu einem Leben in Schlichtheit und Fülle. Denn kaum etwas ist so nachhaltig, wie etwas nicht zu kaufen, zu brauchen oder zu nutzen, das natürliche Ressourcen verbraucht.

Wirkung

Welche Wirkung hat dein Handeln und haben deine Entscheidungen tatsächlich? Hinterfrage dich immer wieder selbst. Denn für ein minimalistisches und nachhaltiges Leben gibt es keine einfachen Antworten. Vieles, was auf den ersten Blick fair und ökologisch wirkt, ist es auf den zweiten gar nicht mehr.

Zivilcourage

Sie entsteht dann, wenn uns in einer Situation auffällt, dass hier was nicht „richtig“ (also entsprechend unserer Werte) läuft, wir die Verantwortung übernehmen und was sagen und/oder tun, um das zu ändern. Davon brauchen wir mehr!

 

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Bildquelle: Flaticon.com