Entdecke, wie die digitale Illusion unsere Freiheit, Demokratie und Umwelt bedroht – und was du dagegen unternehmen kannst, um eine bessere Welt zu ermöglichen.
Lange her, dass ich für unseren Blog geschrieben habe. Seitdem ist viel passiert. Ilona und ich haben uns dieses Jahr entschlossen, bei unserem Projekt die nächste Stufe zu zünden. Wir wollen möglichst viele Menschen motivieren, sich für eine bessere Welt einzusetzen. Ich habe überlegt, welches Thema mir besonders am Herzen liegt und wofür ich bereit bin, meine ganze Kraft aufzuwenden.
Da gibt es eine Entwicklung, die mich schon länger sehr beunruhigt, weil sie wie kaum eine andere beeinflusst, was wir denken und wie wir handeln – und uns meiner Meinung nach davon abhält, wirklich Verantwortung für die echte Welt zu übernehmen: die Digitalisierung. Ich will, dass wir die digitale Illusion durchbrechen und unsere Freiheit bewahren.
Wir digitalisieren einfach alles – warum?
Die meisten halten sie für einen Fortschritt, doch ich habe das Gefühl, dass wir hier einen übermächtigen Geist aus der Flasche gelassen haben. Der uns nun dabei unterstützt – uns gegen uns selbst, gegen andere Menschen zu stellen. Gegen die Gesellschaft, gegen die Demokratie, ja, gegen den gesamten Planeten.
Alle reden davon. Digitalisierung hier, Digitalisierung da. Doch ist uns wirklich klar, worauf wir uns einlassen? Oder eigentlich nur, dass wir mitmachen müssen? Wenn wir ganz vorn dabeibleiben und modern sein wollen? Bloß nicht abgehängt werden? Keine gute Ausgangsbasis.
Wir digitalisieren munter darauf los: die Verwaltung, unsere Schulen, unsere Haushalte und Geräte, unsere Fahrzeuge, unsere Kommunikation, unsere ganze Welt. Wir geben alles her, erzählen und zeigen unserer Innerstes.
Füttern unsere Computer und Handys. Fragen die Künstliche Intelligenz, was wir vom Leben halten, was wir tun und denken sollen. Obwohl wir wissen, dass die Daten, die wir dabei erzeugen und arglos weitergeben, vernetzt, abgeglichen, gestohlen, missbraucht, gehackt oder für Überwachung, Kontrolle, Propaganda und die Erzeugung falscher Realitäten genutzt werden können. Realitäten, die wir beginnen für realer zu halten, als das echte Leben.
Der US-amerikanischer Autor und Technologie-Kritiker Nicholas Carr hat sich intensiv mit den Auswirkungen digitaler Medien auf Gesellschaft und Gehirn beschäftigte. In seiner kritischen Reflexion über den Einfluss des Internets schreibt er:
Technologie verändert nicht nur, was wir tun; sie verändert, wer wir sind.
(Nicholas Carr, The Shallows: Was das Internet mit unserem Gehirn macht, 2010)
Digitalisierung wird zur Religion
Und du? Machst du mit? Lässt du dich und dein Leben, deine Arbeit, deine Gedanken auch nach und nach dematerialisieren? Von Algorithmen auslesen? Schaust du skeptischer auf diejenigen, die vor den Folgen warnen, als auf die, die deine Daten haben wollen? Ich habe mich schon in einigen Kommentarspalten und Gesprächen aufgerieben …
Wir behandeln die Digitalisierung nicht nur wie etwas Naturgegebenes, sondern wie eine Religion, etwas Spirituelles. Und sehen jede Warnung als Ketzerei.
Es scheint kein Zufall zu sein, dass wir diese neue digitale Welt, das Netz, als etwas Universales beschreiben. Eine nicht greifbare, spirituelle „Matrix“, die mehr und mehr zu etwas wird, das über unser ganzes Sein und Wirken wacht. Wie eine Religion. Wir beten sie an. Geben ihr eine Absolution, sprechen sie frei von allen Sünden in einem globalen „Ave Matrix“! Eine Unterwerfung, von der ich befürchte, dass sie unsere Welt nicht besser, sondern um ein Vielfaches schlechter machen könnte. Und das macht mir Angst.
Ave Matrix – wie eine digitale Illusion uns gefangen hält
Wenn ich irgendwo zu Gast bin, dann beobachte ich, dass alle ständig in ihre Smartphones schauen. Sie checken sie, lesen, fotografieren sich permanent gegenseitig, filmen, machen sonst was damit.
Das britischen Post Office prägte dafür 2008 den Begriff „Nomophobie“ (No-Mobile-Phone-Phobia). Er bezeichnet die Angst, ohne Handy unerreichbar zu sein und dadurch Stress oder Panik zu empfinden. Wehe aber, ich erzähle jemandem, dass ich mein Handy zu Hause lasse. Auch nur andeute, dass es da doch mal eine Geschichte mit diesem Edward Snowden gab. Erwähne Palantir oder den Big Brother Award von Digitalcourage.
Ich ernte geradezu reflexartig verständnislose, mitleidige oder auch schon mal leicht angewiderte Blicke. Da hat wohl jemand den Fortschritt nicht begriffen oder was zu verbergen, scheinen sie zu denken.
Zu behaupten, man kümmere sich nicht um das Recht auf Privatsphäre, weil man nichts zu verbergen habe, ist genauso, als würde man sagen, man kümmere sich nicht um die Meinungsfreiheit, weil man nichts zu sagen habe.
(Edward Snowden, 2013, The Guardian)
„Ave“ ist übrigens lateinisch und bedeutet „Sei gegrüßt“. Es erinnert mich an das Römische Imperium, an alte Rituale und Zeremonien. Die Ehrfurcht und kollektive Unterwerfung ausdrückten. Die „Matrix“ – ursprünglich lateinisch für „Gebärmutter“ oder „Ursprungsort“ – steht hier für das alles durchdringende System, das unser Denken und Handeln prägt. Sie symbolisiert das allumfassende digitale Netz, das unser Leben mehr und mehr kontrolliert. Uns in seinen Bann zieht und nicht mehr los lässt.
Zusammen beschreibt das „Ave Matrix“ also die quasi-religiöse Verehrung der Digitalisierung, die wir unhinterfragt akzeptieren, obwohl sie uns zunehmend einschränkt und manipuliert. Wer behauptet, das nicht zu merken, sagt nicht die Wahrheit.
Ausgenommen natürlich Persönlichkeiten wie Peter Thiel und Alex Karp, Gründer der „Ich-will-alles-über-alle-wissen-Company“ Palantir. Mark Zuckerberg, dem CEO von Meta, dass die „Bei-mir-kommst-du-kostenlos-rein-musst-aber-die-Hosen-runterlassen-Plattform“ Facebook betreibt. Oder Larry Page und Sergey Brin, Erfinder der „Du-suchst-nicht-du-wirst-gesucht“-Suchmaschine Google.
Sie alle nutzen unsere digitalen Datenspuren, um jeden unserer Schritte, jede Bewegung, jeden Gemütszustand, jeden Kontakt und jede noch so kleine Regung zu beobachten, zu steuern und zu monetarisieren. Und du nutzt sie, oder?
Alles andere als Fortschritt
Der Film „Matrix“ (1999) mit Keanu Reeves in der Hauptrolle erzählt von einer postapokalyptischen Zukunft, in der Menschen in einer perfekt simulierten Scheinwelt gefangen sind, während intelligente Maschinen die Wirklichkeit kontrollieren. Neo, ein kompromissloser Hacker, begibt sich auf die Suche nach Wahrheit – und muss erkennen, dass gelebte Freiheit oft im Widerspruch zur akzeptierten Realität steht.
Das ist natürlich Kino. Fantasy. Tischfeuerwerk. Aber die Aussage der Geschichte soll uns trotzdem eine Warnung sein, denn auch wir messen unseren Illusionen viel Bedeutung bei.
Wir geben uns der fixen Idee hin, es gehe um Fortschritt, Bequemlichkeit, Effizienz. Unser „Ave Matrix“ ist der Glaube an diese Illusion, die uns wichtiger wird als die Verantwortung für die echte Welt. Die bessere Welt, die wir uns doch eigentlich gerade heute so dringlich wünschen müssten.
Diese digitale Illusion ist mehr als Technik: Sie ist ein Kult, der uns mit dem Versprechen von Freiheit, Vernetzung und Fortschritt lockt – während er uns immer weiter in Abhängigkeit führt. Die Technik wird die Welt schon retten …
Überwachungskapitalismus fordert Opfergaben
Die Wissenschaftlerin und emeritierte Professorin für Betriebswirtschaftslehre der Harvard Business School in Cambridge, Massachusetts Shoshana Zuboff spricht in ihrem gleichnamigen Buch vom „Zeitalter des Überwachungskapitalismus“. Einem Kapitalismus, der unsere Daten als Opfergaben sammelt. Uns zu gläsernen Bürgerinnen und Bürgern macht. Die „Verdatung der Welt„, wie es bei Soziopolis heißt.
Aber es ist eben keine Naturgewalt und schon lange keine göttliche Verfügung. Das beschäftigt mich sehr und ich möchte in der kommenden Zeit versuchen, dieser besonderen Entwicklung etwas entgegenzusetzen. Zumindest sensibilisieren, aufklären und warnen. Dazu aufrufen, statt Scheinwelten zu erschaffen, sich endlich gemeinsam um unsere echte Welt und ihre Krisen zu kümmern.
Ich bin dabei, mich aus dem Bann zu befreien und habe drei sofort umsetzbare, einfache Schritte für deinen Widerstand. Bereit? Dann los!
Digitalisierung entlarven – Die Gefahr der digitalen Illusion
Es ist kein harmloses Phänomen, sondern eine digitale Religion, die uns mit großen Versprechen fesselt. Big Tech-Giganten wie Palantir oder Meta sind die Hohepriester dieser neuen Ordnung. Sie sammeln und analysieren unsere Daten, als wären sie heilige Reliquien, und verkaufen sie für Macht und Profit.
Der Überwachungskapitalismus verwandelt uns in gläserne Wesen, deren Verhalten vorhergesagt und gesteuert wird. Data-Mining nennt sich das. Das systematische Ausspähen und Analysieren, um daraus Profile zu erstellen und unser Verhalten vorauszusagen.
Doch die Digitalisierung wirkt noch tiefer: Cyberangriffe, Identitätsdiebstahl, Künstliche Intelligenz und Fake News bedrängen unsere Gesellschaft und untergraben die Demokratie. Die Automatisierung vernichtet Arbeitsplätze, während digitale Dauerberieselung und Social Engineering uns in eine Suchtspirale treiben. Die gezielte Manipulation von Menschen zur Informationsbeschaffung entfremdet uns von der echten Welt. Ich werde über all diese Themen noch in anderen Artikeln berichten.
Wissenschaftliche Studien bestätigen diese düstere Realität: Laut Pew Research Center (2021) fühlen sich 64 % der Menschen durch die Digitalisierung eher überwacht als geschützt. Der Energieverbrauch der digitalen Infrastruktur trägt massiv zum Klimawandel bei („Klimaeffekte der Digitalisierung“, Bitkom, 2024/2025). Und Freedom House (2023) zeigt, wie digitale Überwachung autoritäre Regime stärkt und demokratische Teilhabe erschwert. Trotzdem machen wir immer weiter damit. Als Good Rebel will ich das nicht.
Drei erste rebellische Schritte – gegen die digitale Illusion
Also, genug der Unterwerfung! Die digitale Matrix ist mächtig, ja, aber nicht unbesiegbar. Hier nun drei erste Schritte, die ich gerade gehe, mit denen auch du sofort aktiv werden kannst – plus ein Bonus-Tipp, der dich stark macht. Das ist zwar erst der Anfang, aber irgendwo muss man beginnen.
1. Datenhoheit zurückerobern
Beim „Ave Matrix“ sind Daten die Opfergaben. Dagegen wehre ich mich! Ich nutze datenschutzfreundliche Alternativen: DuckDuckGo statt Google, Signal statt WhatsApp, Open-Source-Software statt proprietärer Programme. Installiere mir Tracker-Blocker wie uBlock Origin. Außerdem bin ich von Windows auf Linux umgestiegen (klappt wunderbar und sieht super aus).
So entziehe ich schon mal meinem eigenen „Ave Matrix“ die Macht über hole mir Privatsphäre zurück. Organisationen wie Digitalcourage haben hierzu etliche Empfehlungen. Anfangs ungewöhnlich, aber ich vermisse nichts – im Gegenteil.
2. Digital Detox und bewusster Medienkonsum
Das „Ave Matrix“ lebt von meiner Aufmerksamkeit. Also schalte ich bewusst ab und plane tägliche digitale Auszeiten ein. Ich nutze Apps zur Begrenzung meiner Bildschirmzeit, um der digitalen Suchtspirale zu entkommen (da arbeite ich noch dran).
Hinterfrage meine Informationsquellen kritisch: Prüfe also Fakten gegen, nutze vertrauenswürdige Medien (am besten gleich mehrere) und meide allzu reißerische Inhalte, um Fake News zu vermeiden. Obwohl diese immer besser werden und auch auch die sogenannten Leitmedien durchaus mitreißen wollen und auch nicht immer Quellen nennen.
Ich versuche meine mentale Gesundheit zu stärken und meinem „Ave Matrix“ seinen Nährboden zu entziehen.
3. Politisches Engagement und kollektiver Widerstand
Individuelle Rebellion ist gut und schön, doch gemeinsam sind wir stärker. Deswegen möchten Ilona und ich uns mit Gleichgesinnten vernetzen. Ich werde mich aktiv in Initiativen für digitale Grundrechte, Datenschutz und Transparenz einbringen. Werde viel mehr über ihre wichtige Arbeit berichten und versuchen sie noch bekannter zu machen. Organisationen wie Digitalcourage oder Reporter ohne Grenzen unterstützen, die sich gegen Überwachungskapitalismus und für Demokratie einsetzen.
Ich will meine Stimme mehr nutzen, auf der Straße, bei Wahlen und in Bürgerbeteiligungen, um politische Rahmenbedingungen zu verändern. Denn nur durch solidarisches Handeln können wir Big Tech und die digitale Matrix entmachten und eine Zukunft gestalten, die Freiheit und Gemeinwohl respektiert.
Bonus-Tipp: Aktiv Grenzen setzen!
Ich habe damit begonnen, klare Grenzen für meinen digitalen Alltag zu setzen. Ich nutze seit geraumer Zeit mein Handy kaum noch. Du kannst damit beginnen, unnötige Push-Benachrichtigungen zu deaktivieren.
Du kannst Smartphone-freie Zonen festzulegen und deine echten Begegnungen abseits der Bildschirme mehr zu pflegen. Diese bewussten Pausen stärken die Resilienz und helfen, den Einfluss des „Ave Matrix“ auf das Denken, die digitale Illusion, zu durchbrechen. Raum zu schaffen für Kreativität, Reflexion und echten Widerstand – ganz im Sinne einer besseren Welt für dich, deine Mitmenschen und alle anderen Mitgeschöpfe und kommender Generationen.
Jenseits der digitalen Illusion – Vision einer freien und nachhaltigen Zukunft
Stell dir eine Welt vor, in der das „Ave Matrix“ gebannt ist – keine Anbetungen mehr. Technologie dient uns, statt uns zu knechten. Datenschutz und digitale Souveränität sind allgemeine Grundrechte. Digitale Infrastruktur ist nachhaltig und ressourcenschonend, um die Umwelt zu schonen.
In dieser Welt sind soziale Gerechtigkeit und politische Teilhabe gestärkt. Demokratie lebt durch echte Kontrolle über Daten und Informationen. Fake News verlieren ihren Nährboden, weil Medienkompetenz gefördert wird. Arbeitsplätze verändern sich, aber niemand bleibt zurück – dank Bildung und sozialer Absicherung.
Psychisch sind wir widerstandsfähiger, weil wir digitalen Konsum bewusst steuern und echte Beziehungen pflegen. Die Natur wird geschützt, weil wir digitale Technologien verantwortungsvoll nutzen und regenerative Innovationen fördern.
Diese Utopie ist kein Traum, sondern ein erreichbares Ziel. Das „Ave Matrix“ ist mächtig – doch wir sind mächtiger. Nur wer Nein sagt und rebelliert, kann die digitale Illusion durchbrechen und eine lebenswerte Zukunft gestalten. Allerhöchste Zeit.
Liebe Good Rebels für eine bessere Welt, mit Mut, Wissen und Solidarität können wir die digitale Illusion einfach verlassen und gemeinsam eine gerechte, nachhaltige und freie Zukunft schaffen. Genau das wünsche ich mir. Wenn du Ideen, Anregungen, Kritik dazu hast, schreibe einen Kommentar.
Quellen und weiterführende Links:
- Zuboff, S. (2019). The Age of Surveillance Capitalism. Public Affairs. https://www.publicaffairsbooks.com/titles/shoshana-zuboff/the-age-of-surveillance-capitalism/9781610395694/
- Pew Research Center (2021). Americans and privacy: Concerned, confused and feeling lack of control over their personal information. https://www.pewresearch.org/internet/2021/11/15/americans-and-privacy-concerned-confused-and-feeling-lack-of-control-over-their-personal-information/
- Andrae, A. S. G., & Edler, T. (2015). On Global Electricity Usage of Communication Technology: Trends to 2030. Challenges, 6(1), 117–157. https://www.mdpi.com/2078-1547/6/1/117
- Freedom House (2023). Freedom on the Net 2023. https://freedomhouse.org/report/freedom-net/2023

Ich glaube, dass ‚wir‘ das Internet vorallem falsch nutzen, dass wir es so nutzen, dass die Effizienz, die das Internet bieten könnte, nicht abschöpfen, weil ‚wir‘ uns (auch Initiativen, wie die Eure) das Internet nicht entsprechend nutzen, weil alle eigene Webseiten / Blogs,.. betreiben, die sie nicht kontrollieren können, weil sie nicht in den Vorständen sitzen, die diese Plattformen betreiben,.. weil sie Plattformen nutzen, deren Betreiber nicht das Interesse haben, wie die (wir) Nutzer:innen, weil ‚wir‘ nicht die Plattformen nutzen, deren Betreiber die gleichen Interessen (Ziele) haben, wie ‚wir‘. – Wenn alle Initiativen, die ich kenne, die gleiche Ziele verfolgen wie Ihr, z.B, ‚WeChange‘ nutzen würden, und dort sich verbünden würden um, gemeinsam mit allen Menschen die an gleichen Themen werkeln, an eben diesen Themen zu werkeln, gemeinsam Probleme in ihrer Vielschichtigkeit Analysieren, Ursachen und Zusammenhänge finden und darstellen, Ideen, Strategien und Wünsche darstellen, und damit leicht findbar machen und alles Eingetragene hinterfragen, was ihnen ‚komisch‘ oder ‚falsch‘ erscheint, dann würden ‚wir‘ zu besseren Ergebnissen kommen, würden Menschen und Initiativen in unserer Nähe finden, mit denen wir leicht Gemeinsames erzeugen können, würden uns in der Kultur üben können, entsprechendes Verhalten trainieren können, einander tatsächlich menschlich helfen können, in der Not versorgen können, ‚Solidar-Netzwerke‘ bauen und betreiben können (SoLaWi, DIY-Lern-Werkstätten, Coop-Büro, Alternativen zu Krankenkassen und Versicherungen,..) – was derzeit nur in Ballungsräumen passiert oder wenn Menschen einander dort kennenlernen und dann auf’s Land ziehen, was aber derzeit noch immer sehr selten passiert.
.. ‚WeChange‘ taugt sehr gut für Kooperation und Werkeln in kleinen Gruppen, Teams,.. eine Vernetzung entsprechend bearbeiteter Themen ist sehr leicht, weil das so gewünscht ist. Und .. ‚WeChange‘ ist eine Genossenschaft, bei der Du leicht Mitglied werden kannst.
.. Wenn ‚wir‘ das Internet weiterhin so nutzen, vorallem die ‚Big-Tech-Social-Media-Plattformen‘ und tausenden Blogs, bleiben ‚wir‘ Teil des Problems,.. – Ich bin lieber Teil der Lösung.
Hallo Roy, genau darüber machen wir uns schon einige Zeit Gedanken. Wir kennen WeChange und mögen die Plattform. Doch das Internet ist aus unserer Sicht ursprünglich gerade eben auch ein dezentrales System, dass genau in der Vielfalt, der Meinungspluralität und der Möglichkeit, unterschiedliche Medien einzubinden viele Menschen auf allenen Ebenen vernetzt. Alle auf einer Plattform zu haben, wäre dann schon wieder (so sehe ich es zumindest) ein Monopol.
Das es diese Vernetzungsplattformen gibt, ist sehr wichtig. Im Idealzustand gäbe es viele unterschiedliche Angebote, die gegenseitig ihre Arbeit spiegeln und bekannt machen. Das mag auf den ersten Blick wie ein unsinniger Aufwand aussehen, anstatt es zu konzertieren, aber gerade in der Ausgestaltung eben dieser unterschiedlichen Wirkungsweisen, Identitäten und Darstellungen liegt ja auch eine große Stärke.
Es sollte nur tatsächlich auf jede Art von Unterstützung der Big-Tech-Plattformen verzichtet werden.
Wie gut, dass dieses Thema hier aufgegriffen wird. Die allgemeine Sorglosigkeit im Umgang mit den eigenen Daten ist erschreckend.
Hier noch ein paar Alternativen zu neugierigen Anbietern aus US und China:
https://www.goeuropean.org/
https://european-alternatives.eu/de/alternativen-zu
Vielen Dank für die Links! Ja, mich umtreibt das Thema auch sehr und ich habe eine ganze Reihe Artikelideen dazu. Ich arbeite gerade an einem Beitrag zum Thema „Digitaler Doppelgänger“. Welche Themen interessieren Dich besonders?
Ich habe mal den passenden Vergleich zur Teenagerzeit gelesen, in der wir uns mit der Digitalisierung immer noch befinden und damit schnell Suchtgefährdet sind – meine Hoffnung ist daher, dass wir bald einen „erwachseneren“ Umgang als Gesellschaft finden werden.
Das wäre wirklich zu wünschen. Es gibt ein interessantes Buch zum Thema „Sucht“: „Generation Angst: Wie wir unsere Kinder an die virtuelle Welt verlieren und ihre psychische Gesundheit aufs Spiel setzen“ von Jonathan Haidt. Er erzählt, wie insbesondere Smartphones und soziale Medien die psychische Gesundheit von Jugendlichen beeinflussen und bietet konkrete Handlungsempfehlungen für Eltern, Schulen und Politik. Nach meiner Beobachtung ist die bei Erwachsenen genauso stark ausgeprägt.
https://www.rowohlt.de/buch/jonathan-haidt-generation-angst-9783498028367
Interessanter Gedanke. Mal sehen, wie schlau wir uns als Twens anstellen.
Da sind wir auch gespannt.